08.06.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Bank International (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Insgesamt war die Performance der Bankenmärkte in Zentral- und Osteuropa (CEE)[1] 2016 vielversprechend. Das Jahr zeichnete sich durch eine solide Entwicklung neuer Nettokredite, eine Stabilisierung oder Verbesserung der Vermögensqualität sowie eine anhaltende Erholung auf mehreren CEE-Schlüsselmärkten wie etwa Russland, Rumänien oder Ungarn aus. Aufgrund der im Vergleich zur Eurozone insgesamt größeren Bilanzausweitung kam es wieder zu einer relativen Erholung der Bankensektoren – ein neuer Trend der Bankensektor-Konvergenz oder wie sie im Report genannt wird „Banking Sector Convergence 4.0“.
Die Summe der Aktiva der CEE-Bankenmärkte stieg von rund 8,3 Prozent der Aktiva in der Eurozone im Jahr 2015 auf rund 9 Prozent im Jahr 2016, was einer Bilanzsumme von EUR 2.400 Milliarden entspricht. Das Aktiva-Wachstum in der CE/SEE-Region blieb außerordentlich stark und belief sich zum Jahresende 2016 auf rund EUR 1.070 Milliarden. Auch die russischen Bankwerte erholten sich und die Bilanzsumme, die derzeit bei rund EUR 1.200 Milliarden liegt, ist nur noch um 1,7 Prozent unter ihrem Spitzenwert aus dem Jahr 2013. Allerdings sind die Zeiten der außerordentlich hohen Wachstumsraten im CEE-Banking vorbei, was sich teilweise auch darin widerspiegelt, dass der Marktanteil der ausländischen Banken in CEE den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht hat. 2016 stieg der Marktanteil staatlicher Banken in der EE-Teilregion und auch in CE wuchs der Anteil an Banken in nationalem/staatlichem Eigentum. Nur engagierten westlichen CEE-Banken, wie der RBI , die ihre Geschäftsmodelle und Marktstrategien in den vergangenen Jahren angepasst haben, wird es auch weiterhin gelingen, das Potenzial der CEE-Bankenmärkte zu erschließen.
“Wir erwarten, dass das Wachstum bei neuen Krediten und Aktiva viel nachhaltiger sein wird. Die Bankenmärkte in CEE bieten aufgrund ihrer Größe und Diversität weiterhin Chancen auf ordentliche Erträge“, sagte Johann Strobl, CEO der Raiffeisen Bank International AG (RBI).
Seine Einschätzung wird durch die wichtigsten Erkenntnisse der neusten Ausgabe des jährlich erscheinenden CEE Banking Sector Report – einer Publikation der RBI/Raiffeisen RESEARCH mit Beiträgen der RBI-Netzwerkbanken in CEE und der Raiffeisen Centrobank AG – unterstützt. Der Report wurde am 8. Juni 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien präsentiert.
Rückkehr von solidem Wachstum und Profitabilität: RoE zurück auf 10 Prozent
2016 hat die CEE-Region wieder deutlich die Profitabilität westeuropäischer Banken übertroffen und damit die Jahre der sinkenden Profitabilität im CEE-Banking beendet. Innerhalb der Eurozone stagnierte der Bankensektor RoE 2016 bei rund 5 bis 6 Prozent. Unter Berücksichtigung und Korrektur der extremen Einmaleffekte in der Ukraine (die weitgehend mit der Verstaatlichung der Privatbank zusammenhängen), erholte sich die durchschnittliche Profitabilität (RoE) in CEE bei rund 10 Prozent.
„Die Gesamtmarktentwicklungen im CEE-Banking unterstützen das Ziel der Kreditgeber, einen RoE von mindestens 10 Prozent in der Region zu erreichen – jenes Profitabilitätsniveau, das für die Abdeckung der Kapitalkosten notwendig ist. Abhängig vom jeweiligen Geschäftsmodell, schätzen wir die Kapitalkosten der großen CEE-Banken auf rund 9 bis 11 Prozent. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der sektorale RoE im Jahr 2016 in acht der 14 Bankenmärkte, die in diesem Report betrachtet werden, mindestens über der 10-Prozent-Schwelle lag. Im Jahr 2015 wurde ein RoE von 10 Prozent nur in vier Märkten erreicht. Insgesamt war die Ukraine im Jahr 2016 der einzige verlustbehaftete CEE-Bankensektor“, sagte Gunter Deuber, Leiter der Abteilung Fixed Income und Currency Research der RBI/Raiffeisen RESEARCH und einer der Hauptautoren des CEE Banking Sector Report.
Die positive Ertragsdynamik im CEE-Banking wurde durch verringerte makroökonomische Ungleichgewichte, homogenere und positivere Entwicklungen im Kreditwachstum sowie das Fehlen größerer Markt- oder Regulierungsschocks (wie etwa Wechselkurskrisen oder durchgeführte Umwandlungen von Darlehen) unterstützt. Darüber hinaus lassen die Schätzungen von Raiffeisen RESEARCH darauf schließen, dass eine weitere Konvergenzrunde im Bankensektor zu erwarten ist. Die aktuellen Niveaus der Finanzintermediation in allen CEE-Teilregionen liegen unter den fundamental-gestützten Niveaus. „Ein solches Umfeld bietet Raum für eine weitere Vertiefung der Finanzmärkte, also einem Wachstum der Bankensektoren, das sogar über dem BIP-Wachstum liegt“, erklärte Deuber.
NPL Ratio in CEE insgesamt deutlich unter 10 Prozent; klare Verbesserungen in CE/SEE
Im Jahr 2016 stabilisierte sich die regionale Quote der notleidenden Kredite (non-performing loans ratio, NPL Ratio) in CEE bei rund 8 Prozent. Diese Entwicklung wurde durch eine klare Verbesserung der NPL Ratio in CE/SEE unterstützt, wobei die durchschnittliche NPL Ratio nun bei rund 7 Prozent der gesamten Kredite liegt (CE: 6 Prozent, SEE: 12 Prozent) – der niedrigste Wert seit 2010. Die leicht unterdurchschnittliche NPL Ratio in der gesamten CEE-Region im Vergleich zur NPL Ratio in CE/SEE lässt sich durch die jüngsten Entwicklungen in EE leicht erklären. Belarus änderte die Standards für die NPL-Messung, was zu einer Erhöhung der NPL Ratio auf rund 12 Prozent führte – zuvor befand sich die Kennzahl im einstelligen Bereich. In der Ukraine blieb die offizielle NPL Ratio bei knapp 30 Prozent. In Russland hingegen erreichte die Verschlechterung der Vermögensqualität ihren Höhepunkt etwas früher als erwartet und die NPL Ratio verbesserte sich leicht von 7,2 Prozent im Jahr 2015 auf 7 Prozent zum Jahresende 2016.
Insgesamt erwarten die Experten von Raiffeisen RESEARCH für 2017, dass die NPL Ratio in CEE aufgrund der soliden Verbesserung der Asset-Qualität in CE/SEE und Russland sinkt. Allerdings dürfte die NPL Ratio in EE in den nächsten zwei bis drei Jahren über dem langfristigen Durchschnitt liegen, was die anspruchsvollen Rahmenbedingungen der beiden Bankensektoren in der Ukraine und Belarus sowie die begrenzten Möglichkeiten für neues Kreditwachstum in Russland widerspiegelt.
Durchschnittliches L/D Verhältnis in CEE bei 86 Prozent
Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen (loan-to-deposit ratio, L/D-Verhältnis) ging in allen CEE-Märkten und Teilregionen im Jahr 2016 weiter zurück, wobei das durchschnittliche L/D-Verhältnis in CEE bei 86 Prozent lag (CE: 90 Prozent, SEE: 81 Prozent, EE: 85 Prozent). Hinsichtlich der regionalen L/D-Kennzahlen ist nun jenes Niveau erreicht, in dem die Banken vor einigen Jahren tätig waren – also vor dem massiven Boom, der den Jahren 2008/09 vorausgegangen war. Darüber hinaus gibt es derzeit nur zwei CEE-Bankenmärkte (Ukraine und Belarus) mit einem L/D-Verhältnis weit über dem 100-Prozent-Niveau, eine ähnliche Situation wie im Jahr 2004. Unter allen anderen CEE-Bankenmärkten weist lediglich Serbien noch immer ein L/D-Verhältnis von rund 100 Prozent aus, alle anderen Märkte lagen zum Jahresende 2016 unter 100 Prozent.
Ausländische Banken in Russland
Elena Romanova, Senior Expertin für CEE Banking der RBI/Raiffeisen RESEARCH und eine der Hauptautoren des CEE Banking Sector Reports, konzentrierte sich in ihrer Analyse vor allem auf den russischen Markt. Im diesjährigen Report legte sie ihren Schwerpunkt auf ausländische Banken in Russland: „Im Jahr 2016 konnten die westeuropäischen Banken in Russland endlich wieder durchatmen, was auch mit der anhaltenden Stabilisierung der Märkte zusammenhing. Die starken Absichten der Jahre 2014/15, über alle Asset-Kategorien hinweg zu reduzieren sowie der Fokus der letzten zwei bis drei Jahre, die Exposure zu verringern, scheinen sich nun in eine weichere Haltung und einen profitorientierten Ansatz hin zu ändern. Aus unserer Sicht gab es mehrere Faktoren, die diesen Prozess unterstützen. Erstens, haben alle großen Bankengruppen in Russland in den letzten drei Jahren bereits signifikant reduziert, was gleichzeitig zu schrumpfenden Kreditportfolios, Kosten und Netzwerken führte. Zweitens, kam es 2016 endlich zu einer Entlastung bestimmter Kreditrisiken. 2014/15 kam es im Bereich Aktiva-Exposure zum Höhepunkt bei Rückstellungen für Aktiva, der Banken dazu zwang, die Kosten für Rückstellungen deutlich zu erhöhen und ihre Risikobereitschaft sowie ihren Asset-Mix zu überdenken. Die Banken wählten unterschiedliche Ansätze und wählten ihre Schwerpunkte je nach Spezialisierung der Gruppe. Allerdings hatten sie alle das gleiche Ziel, das mittlerweile weitgehend erreicht wurde: die Risiken und Kosten in Russland so weit wie möglich zu reduzieren.“
„Insgesamt haben sich die europäischen Banken angepasst und ihre Ergebnisse auf dem russischen Markt zeigen bereits Verbesserungen. Allerdings wurde der ‚Preis‘ für diese Entwicklung mit einer Verringerung des Marktanteils bezahlt – was davor die oberste Priorität für europäischen Banken in Russland und der Haupttreiber hinter ihrem bisherigen schnellen Aufbau von Aktiva war. 2016 hielten 100-prozentig ausländischen Banken in Russland 6,1 Prozent des gesamten Bankvermögens – vor fünf Jahren betrug dieser Anteil noch 8,5 Prozent“, ergänzte Romanova.
Digital Banking: CEE-Region bietet ideales Umfeld für grenzübergreifende Lösungen
Der Titel „Banking Sector Convergence 4.0“ lässt darauf schließen, dass die CEE-Bankenmärkte vor einer neuen Konvergenzrunde stehen, die – diesmal – mit einer Reihe von technologischen Herausforderungen und Möglichkeiten verbunden ist. Daher beschäftigt sich ein Kapitel des Reports mit dem Thema Digital Banking in CEE.
Hannes Cizek, Leiter des Bereichs Group Digital Banking in der RBI, erklärt: “Die digitale Transformation verlangt von Banken, dass sie ihre Geschäftsmodelle anpassen, die Geschwindigkeit auf den Markt reagieren zu können erhöhen und mit ‚neuen‘ Mitbewerbern gleich ziehen. Für westliche Banken, wie die RBI, bietet die CEE-Region das ideale Umfeld, um grenzübergreifende Lösungen im Digital Banking anzubieten, da die Größe einiger CEE-Märkte vergleichsweise klein ist und die Anwender sehr offen scheinen, wenn es um die Akzeptanz von neuen Produkten und Dienstleistungen sowie innovativer Retail- und Kommunikationskanäle geht. Daher sind wir auch sehr stolz, dass eine unabhängige Studie von Deloitte[2] festgestellt hat, dass die slowakische RBI-Tochterbank Tatra banka der Benchmark in der gesamten CEE-Region im Bereich Digital Banking ist.“
Cizek wies auch darauf hin, dass die RBI erst kürzlich das Fintech Accelerator Programm “Elevator Lab“ (http://www.elevator-lab.com/) gestartet hat, das sogenannten Fintech Start-ups die Möglichkeit auf eine langfristige Zusammenarbeit mit der RBI und ihren 14 CEE-Netzwerkbanken sowie 16,6 Millionen Kunden bietet.
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Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, E.ON , BASF, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz, Hannover Rück.
(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)176146
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Pierer Mobility AG
Die Pierer Mobility-Gruppe ist Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller (PTW). Mit ihren Motorrad-Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und Gasgas zählt sie insbesondere bei den Premium-Motorrädern jeweils zu den europäischen Technologie- und Marktführern.
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Insgesamt war die Performance der Bankenmärkte in Zentral- und Osteuropa (CEE)[1] 2016 vielversprechend. Das Jahr zeichnete sich durch eine solide Entwicklung neuer Nettokredite, eine Stabilisierung oder Verbesserung der Vermögensqualität sowie eine anhaltende Erholung auf mehreren CEE-Schlüsselmärkten wie etwa Russland, Rumänien oder Ungarn aus. Aufgrund der im Vergleich zur Eurozone insgesamt größeren Bilanzausweitung kam es wieder zu einer relativen Erholung der Bankensektoren – ein neuer Trend der Bankensektor-Konvergenz oder wie sie im Report genannt wird „Banking Sector Convergence 4.0“.
Die Summe der Aktiva der CEE-Bankenmärkte stieg von rund 8,3 Prozent der Aktiva in der Eurozone im Jahr 2015 auf rund 9 Prozent im Jahr 2016, was einer Bilanzsumme von EUR 2.400 Milliarden entspricht. Das Aktiva-Wachstum in der CE/SEE-Region blieb außerordentlich stark und belief sich zum Jahresende 2016 auf rund EUR 1.070 Milliarden. Auch die russischen Bankwerte erholten sich und die Bilanzsumme, die derzeit bei rund EUR 1.200 Milliarden liegt, ist nur noch um 1,7 Prozent unter ihrem Spitzenwert aus dem Jahr 2013. Allerdings sind die Zeiten der außerordentlich hohen Wachstumsraten im CEE-Banking vorbei, was sich teilweise auch darin widerspiegelt, dass der Marktanteil der ausländischen Banken in CEE den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht hat. 2016 stieg der Marktanteil staatlicher Banken in der EE-Teilregion und auch in CE wuchs der Anteil an Banken in nationalem/staatlichem Eigentum. Nur engagierten westlichen CEE-Banken, wie der RBI , die ihre Geschäftsmodelle und Marktstrategien in den vergangenen Jahren angepasst haben, wird es auch weiterhin gelingen, das Potenzial der CEE-Bankenmärkte zu erschließen.
“Wir erwarten, dass das Wachstum bei neuen Krediten und Aktiva viel nachhaltiger sein wird. Die Bankenmärkte in CEE bieten aufgrund ihrer Größe und Diversität weiterhin Chancen auf ordentliche Erträge“, sagte Johann Strobl, CEO der Raiffeisen Bank International AG (RBI).
Seine Einschätzung wird durch die wichtigsten Erkenntnisse der neusten Ausgabe des jährlich erscheinenden CEE Banking Sector Report – einer Publikation der RBI/Raiffeisen RESEARCH mit Beiträgen der RBI-Netzwerkbanken in CEE und der Raiffeisen Centrobank AG – unterstützt. Der Report wurde am 8. Juni 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien präsentiert.
Rückkehr von solidem Wachstum und Profitabilität: RoE zurück auf 10 Prozent
2016 hat die CEE-Region wieder deutlich die Profitabilität westeuropäischer Banken übertroffen und damit die Jahre der sinkenden Profitabilität im CEE-Banking beendet. Innerhalb der Eurozone stagnierte der Bankensektor RoE 2016 bei rund 5 bis 6 Prozent. Unter Berücksichtigung und Korrektur der extremen Einmaleffekte in der Ukraine (die weitgehend mit der Verstaatlichung der Privatbank zusammenhängen), erholte sich die durchschnittliche Profitabilität (RoE) in CEE bei rund 10 Prozent.
„Die Gesamtmarktentwicklungen im CEE-Banking unterstützen das Ziel der Kreditgeber, einen RoE von mindestens 10 Prozent in der Region zu erreichen – jenes Profitabilitätsniveau, das für die Abdeckung der Kapitalkosten notwendig ist. Abhängig vom jeweiligen Geschäftsmodell, schätzen wir die Kapitalkosten der großen CEE-Banken auf rund 9 bis 11 Prozent. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der sektorale RoE im Jahr 2016 in acht der 14 Bankenmärkte, die in diesem Report betrachtet werden, mindestens über der 10-Prozent-Schwelle lag. Im Jahr 2015 wurde ein RoE von 10 Prozent nur in vier Märkten erreicht. Insgesamt war die Ukraine im Jahr 2016 der einzige verlustbehaftete CEE-Bankensektor“, sagte Gunter Deuber, Leiter der Abteilung Fixed Income und Currency Research der RBI/Raiffeisen RESEARCH und einer der Hauptautoren des CEE Banking Sector Report.
Die positive Ertragsdynamik im CEE-Banking wurde durch verringerte makroökonomische Ungleichgewichte, homogenere und positivere Entwicklungen im Kreditwachstum sowie das Fehlen größerer Markt- oder Regulierungsschocks (wie etwa Wechselkurskrisen oder durchgeführte Umwandlungen von Darlehen) unterstützt. Darüber hinaus lassen die Schätzungen von Raiffeisen RESEARCH darauf schließen, dass eine weitere Konvergenzrunde im Bankensektor zu erwarten ist. Die aktuellen Niveaus der Finanzintermediation in allen CEE-Teilregionen liegen unter den fundamental-gestützten Niveaus. „Ein solches Umfeld bietet Raum für eine weitere Vertiefung der Finanzmärkte, also einem Wachstum der Bankensektoren, das sogar über dem BIP-Wachstum liegt“, erklärte Deuber.
NPL Ratio in CEE insgesamt deutlich unter 10 Prozent; klare Verbesserungen in CE/SEE
Im Jahr 2016 stabilisierte sich die regionale Quote der notleidenden Kredite (non-performing loans ratio, NPL Ratio) in CEE bei rund 8 Prozent. Diese Entwicklung wurde durch eine klare Verbesserung der NPL Ratio in CE/SEE unterstützt, wobei die durchschnittliche NPL Ratio nun bei rund 7 Prozent der gesamten Kredite liegt (CE: 6 Prozent, SEE: 12 Prozent) – der niedrigste Wert seit 2010. Die leicht unterdurchschnittliche NPL Ratio in der gesamten CEE-Region im Vergleich zur NPL Ratio in CE/SEE lässt sich durch die jüngsten Entwicklungen in EE leicht erklären. Belarus änderte die Standards für die NPL-Messung, was zu einer Erhöhung der NPL Ratio auf rund 12 Prozent führte – zuvor befand sich die Kennzahl im einstelligen Bereich. In der Ukraine blieb die offizielle NPL Ratio bei knapp 30 Prozent. In Russland hingegen erreichte die Verschlechterung der Vermögensqualität ihren Höhepunkt etwas früher als erwartet und die NPL Ratio verbesserte sich leicht von 7,2 Prozent im Jahr 2015 auf 7 Prozent zum Jahresende 2016.
Insgesamt erwarten die Experten von Raiffeisen RESEARCH für 2017, dass die NPL Ratio in CEE aufgrund der soliden Verbesserung der Asset-Qualität in CE/SEE und Russland sinkt. Allerdings dürfte die NPL Ratio in EE in den nächsten zwei bis drei Jahren über dem langfristigen Durchschnitt liegen, was die anspruchsvollen Rahmenbedingungen der beiden Bankensektoren in der Ukraine und Belarus sowie die begrenzten Möglichkeiten für neues Kreditwachstum in Russland widerspiegelt.
Durchschnittliches L/D Verhältnis in CEE bei 86 Prozent
Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen (loan-to-deposit ratio, L/D-Verhältnis) ging in allen CEE-Märkten und Teilregionen im Jahr 2016 weiter zurück, wobei das durchschnittliche L/D-Verhältnis in CEE bei 86 Prozent lag (CE: 90 Prozent, SEE: 81 Prozent, EE: 85 Prozent). Hinsichtlich der regionalen L/D-Kennzahlen ist nun jenes Niveau erreicht, in dem die Banken vor einigen Jahren tätig waren – also vor dem massiven Boom, der den Jahren 2008/09 vorausgegangen war. Darüber hinaus gibt es derzeit nur zwei CEE-Bankenmärkte (Ukraine und Belarus) mit einem L/D-Verhältnis weit über dem 100-Prozent-Niveau, eine ähnliche Situation wie im Jahr 2004. Unter allen anderen CEE-Bankenmärkten weist lediglich Serbien noch immer ein L/D-Verhältnis von rund 100 Prozent aus, alle anderen Märkte lagen zum Jahresende 2016 unter 100 Prozent.
Ausländische Banken in Russland
Elena Romanova, Senior Expertin für CEE Banking der RBI/Raiffeisen RESEARCH und eine der Hauptautoren des CEE Banking Sector Reports, konzentrierte sich in ihrer Analyse vor allem auf den russischen Markt. Im diesjährigen Report legte sie ihren Schwerpunkt auf ausländische Banken in Russland: „Im Jahr 2016 konnten die westeuropäischen Banken in Russland endlich wieder durchatmen, was auch mit der anhaltenden Stabilisierung der Märkte zusammenhing. Die starken Absichten der Jahre 2014/15, über alle Asset-Kategorien hinweg zu reduzieren sowie der Fokus der letzten zwei bis drei Jahre, die Exposure zu verringern, scheinen sich nun in eine weichere Haltung und einen profitorientierten Ansatz hin zu ändern. Aus unserer Sicht gab es mehrere Faktoren, die diesen Prozess unterstützen. Erstens, haben alle großen Bankengruppen in Russland in den letzten drei Jahren bereits signifikant reduziert, was gleichzeitig zu schrumpfenden Kreditportfolios, Kosten und Netzwerken führte. Zweitens, kam es 2016 endlich zu einer Entlastung bestimmter Kreditrisiken. 2014/15 kam es im Bereich Aktiva-Exposure zum Höhepunkt bei Rückstellungen für Aktiva, der Banken dazu zwang, die Kosten für Rückstellungen deutlich zu erhöhen und ihre Risikobereitschaft sowie ihren Asset-Mix zu überdenken. Die Banken wählten unterschiedliche Ansätze und wählten ihre Schwerpunkte je nach Spezialisierung der Gruppe. Allerdings hatten sie alle das gleiche Ziel, das mittlerweile weitgehend erreicht wurde: die Risiken und Kosten in Russland so weit wie möglich zu reduzieren.“
„Insgesamt haben sich die europäischen Banken angepasst und ihre Ergebnisse auf dem russischen Markt zeigen bereits Verbesserungen. Allerdings wurde der ‚Preis‘ für diese Entwicklung mit einer Verringerung des Marktanteils bezahlt – was davor die oberste Priorität für europäischen Banken in Russland und der Haupttreiber hinter ihrem bisherigen schnellen Aufbau von Aktiva war. 2016 hielten 100-prozentig ausländischen Banken in Russland 6,1 Prozent des gesamten Bankvermögens – vor fünf Jahren betrug dieser Anteil noch 8,5 Prozent“, ergänzte Romanova.
Digital Banking: CEE-Region bietet ideales Umfeld für grenzübergreifende Lösungen
Der Titel „Banking Sector Convergence 4.0“ lässt darauf schließen, dass die CEE-Bankenmärkte vor einer neuen Konvergenzrunde stehen, die – diesmal – mit einer Reihe von technologischen Herausforderungen und Möglichkeiten verbunden ist. Daher beschäftigt sich ein Kapitel des Reports mit dem Thema Digital Banking in CEE.
Hannes Cizek, Leiter des Bereichs Group Digital Banking in der RBI, erklärt: “Die digitale Transformation verlangt von Banken, dass sie ihre Geschäftsmodelle anpassen, die Geschwindigkeit auf den Markt reagieren zu können erhöhen und mit ‚neuen‘ Mitbewerbern gleich ziehen. Für westliche Banken, wie die RBI, bietet die CEE-Region das ideale Umfeld, um grenzübergreifende Lösungen im Digital Banking anzubieten, da die Größe einiger CEE-Märkte vergleichsweise klein ist und die Anwender sehr offen scheinen, wenn es um die Akzeptanz von neuen Produkten und Dienstleistungen sowie innovativer Retail- und Kommunikationskanäle geht. Daher sind wir auch sehr stolz, dass eine unabhängige Studie von Deloitte[2] festgestellt hat, dass die slowakische RBI-Tochterbank Tatra banka der Benchmark in der gesamten CEE-Region im Bereich Digital Banking ist.“
Cizek wies auch darauf hin, dass die RBI erst kürzlich das Fintech Accelerator Programm “Elevator Lab“ (http://www.elevator-lab.com/) gestartet hat, das sogenannten Fintech Start-ups die Möglichkeit auf eine langfristige Zusammenarbeit mit der RBI und ihren 14 CEE-Netzwerkbanken sowie 16,6 Millionen Kunden bietet.
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