Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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16.08.2015, 3672 Zeichen

Die Gewinne der Unternehmen im S&P500-Index leiden seit drei Quartalen unter dem festen US-Dollar und dem einbrechenden Ölpreis. Beides ist bekannt und somit keine Neuigkeit. Bis Jahresende sollte der Gegenwind durch diese beiden Faktoren anhalten – zumal sich die Talfahrt im Energie-Sektor fortsetzt, einhergehend mit einem ebenfalls festen Dollar. Da die Konzerne im S&P50-Index über 50 Prozent der Umsätze außerhalb der USA erzielen, wirken sich die unvorteilhaften Währungsschwankungen belastend aus.

Schaut man sich das abgelaufene Quartal an, verhagelte der Energie-, der Grundstoff- und der Industrie-Sektor die Ertragslage des S&P500 gewaltig. Trotzdem fällt die Bilanz nicht so schlecht aus, wie das Gesamtbild signalisiert:

CH_MKM1_20150815

Zum einen gingen Analysten davon aus, dass die Gewinne der Firmen um S&P500 um 3 Prozent sinken würden. Letztendlich kam es aber zu einem Wachstum von 1,6 Prozent. Exklusive der Energie-Werte kam es sogar zu einem Ertragswachstum von 10,2 Prozent. Ein Strickmuster, das wir bereits im ersten Quartal gesehen haben! Die Gewinne der Firmen im S&P500 stiegen zwar nur um magere 1,5 Prozent. Ex-Energie lag das Wachstum aber bei 11,5 Prozent!

Von den zehn Branchen in dem Leitindex konnten im abgelaufenen Quartal neun Bereiche die Ziele der Analysten letztendlich schlagen. Auch deshalb, weil Analysten die Messlatte so tief und rasant abgesenkt haben, wie seit 2008 nicht mehr. Enttäuscht hat somit nur der Industrie-Sektor. Die Gewinne sackten um 1,3 Prozent ab. Erwartet wurde ein Rückgang von 1,1 Prozent. Schauen wir uns aber die anderen Branchen im Überblick an.

CH_MKM2_20150815

Energie verbuchte einen Ertragseinbruch von 56 Prozent. Angepeilt wurde ein Minus von 63 Prozent. Grundstoffe verbuchten einen Gewinnanstieg von 8,5 Prozent, während ein Wachstum von 4,9 Prozent erwartet wurde. Spitzenreiter waren die Banken, mit einem Ertragssprung von 20 Prozent, gefolgt von den Bereichen Gesundheit, Konsumgüter, Telekommunikation, IT und Stromversorger. All diese Bereiche konnten die Ziele schlagen.

Schaut man sich die Aussichten an, gab es im Vergleich zum vorhergehenden Quartal weniger negative Revidierungen. Analysten an der Wall Street haben folglich die Prognosen für das jetzt laufende Quartal angehoben. Kurzum:

Es lässt sich an der Wall Street weiter Geld verdienen, nur ist die Selektion der Branche schwieriger geworden. Es mag viele erstaunen, aber ich stocke den Energie-Sektor auf. Die Werte haben seit letzten August rund 40 Prozent schlechter abgeschnitten als der S&P 500-Index. Seit 1998 folgten auf ähnliche harsche Einbrüche bei den Aktien der Gesundheits-, Grundstoff- und Konsumgüter-Branche aber deutliche Erholungsphasen. Im Durchschnitt konnten diese Sektoren auf zwei Jahre Sicht die Performance des S&P 500 um 48 Prozent schlagen. In diesem Sinne!

In diesem Sinne, Ihnen allen ein erholsames Wochenende!
Aus New York, von der Wall Street,
Ihr Markus Koch

MarkusKochEin Beitrag von Markus Koch.

Er ist das Gesicht der Wall Street. 1996 berichtete Markus Koch erstmals fürs Fernsehen von der New Yorker Aktienbörse. Seitdem steigt seine Bekanntheit und Beliebtheit stetig. Sein Themenspektrum umfasst weit mehr als nur die Wall Street und Börse. Auch die übergeordneten Themen aus internationaler Wirtschaft und Politik bezieht er in seine Beiträge ein. Bei Markus Koch Members erleben Sie die Welt der Börse und Finanzen mit Markus Koch. Erfahren Sie, was die Märkte bewegt, wo die Hintergründe liegen und wie Sie davon profitieren können.

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Bildquelle: Dirk Eusterbrock, Markus Koch


(16.08.2015)

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    Die Gewinne der Unternehmen im S&P500-Index leiden seit drei Quartalen unter dem festen US-Dollar und dem einbrechenden Ölpreis. Beides ist bekannt und somit keine Neuigkeit. Bis Jahresende sollte der Gegenwind durch diese beiden Faktoren anhalten – zumal sich die Talfahrt im Energie-Sektor fortsetzt, einhergehend mit einem ebenfalls festen Dollar. Da die Konzerne im S&P50-Index über 50 Prozent der Umsätze außerhalb der USA erzielen, wirken sich die unvorteilhaften Währungsschwankungen belastend aus.

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