17.03.2025, 3966 Zeichen

Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag mit deutlichen Kursgewinnen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX kletterte um starke 2,59 Prozent auf 4.297,92 Einheiten. Damit konnte das wichtigste heimische Aktienbarometer die Kursverluste der vergangenen Handelstage egalisieren - auf Wochensicht geht sich dank der Freitagsrally sogar noch ein kleines Plus von 0,2 Prozent aus. Der breiter gefasste ATX Prime gewann am Freitag 2,73 Prozent auf 2.160,65 Zähler. Auch das europäische Börsenumfeld ging fester ins Wochenende. Am Nachmittag sorgte die Einigung in Gesprächen von Union, SPD und Grünen über das geplante milliardenschwere Finanzpaket in Deutschland für Rüstung und Infrastruktur für eine deutliche Stimmungsaufhellung an den Märkten. In der nächsten Woche rückt dann wieder die Geldpolitik in den Fokus, denn dann tritt das leitzinsentscheidende Gremium der US-Notenbank Fed zusammen. Experten erwarten eine Beibehaltung der Obergrenze des US-Leitzinses von 4,5 Prozent. Weiterhin sorgen geopolitische Entwicklungen und die Zollpolitik von US-Präsident Trump aber für Unsicherheit an den Finanzmärkten. "Die aktuell von der Trump-Administration verfolgte erratische Wirtschaftspolitik mit einer Vielzahl an Zöllen - seien sie angedroht, implementiert oder auch kurzfristig wieder abgeändert - führt am Kapitalmarkt, bei Konsumenten und Unternehmen sowie bei globalen Handelspartnern der USA zu großen Unsicherheiten, mit welchen konjunkturelle Sorgen als auch Inflationsängste einhergehen. Diese bilden sich auch bei aktuellen Daten ab. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im März angesichts wachsender Inflationssorgen unerwartet deutlich eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel zum Vormonat um 6,8 auf 57,9 Punkte, Volkswirte hatten mit 63,0 Punkten gerechnet. Die Furcht vor einer durch Zölle ausgelösten höheren Inflation habe die Stimmung belastet, begründete die Universität den Anstieg. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage und vor allem die Erwartungen trübten sich ein.

In Wien standen Lenzing nach der Vorlage von Ergebnissen im Rampenlicht. Der Faserhersteller legte 2024 beim Umsatz um 5,7 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro zu. Das Betriebsergebnis (Ebit) drehte von minus 476,4 Millionen im Jahr 2023 auf plus 88,5 Millionen Euro im Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) stieg 2024 um 30,4 Prozent auf 395,4 Millionen Euro. Zum Ausblick meinte Lenzing, dass die Umsetzung des Performance-Programms auch in den kommenden Quartalen zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werde. Die Lenzing Gruppe gehe für 2025 von einem höheren Ebitda im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung von fast 20 Prozent auf die Zahlen. Andritz ordnet seine Cybersecurity-Sparte neu und ist eine strategische Partnerschaft mit der Sicherheitsfirma Armis eingegangen. Parallel dazu hat das Unternehmen seine Beteiligung an der Cybersicherheitsfirma Otorio an Armis verkauft. Die Aktien des Maschinen- und Anlagenbauers gehörten zu den wenigen Tagesverlierern im prime market und gaben 0,3 Prozent nach. Mit Blick auf die Branchen standen Werte aus der Baubranche ganz oben in der Liste der Kursgewinner. Strabag gewannen 10 Prozent, Porr kletterten um 7,7 Prozent und auch bei den Aktien des Baustoffkonzerns Wienerberger ging es mit 5,7 Prozent Plus kräftig nach oben.
Die ATX-Bankwerte zeigten sich in einem starken europäischen Branchenumfeld ebenfalls deutlich gesucht. Erste Group kletterten um 4,9 Prozent, BAWAG legten 4 Prozent zu. Raiffeisen Bank International verteuerten sich um 1,4 Prozent. Im direct market plus Segment an der Wiener Börse sprangen die Papiere von Steyr Motors um 76,5 Prozent auf 90,00 Euro nach oben. Der Spezialmotorenbauer hat sich laut eigenen Angaben einen langfristigen Rahmenauftrag in Brasilien gesichert. Der Auftragsbestand des Konzerns bis 2027 steige damit auf fast 200 Millionen Euro."


(17.03.2025)

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