01.04.2015, 3564 Zeichen
Seit Jahresbeginn kannte der DAX kaum ein Halten. Neue Allzeithochs standen fast auf der Tagesordnung. Doch zuletzt geriet die Rekordjagd etwas ins Stocken. Während ein Ende der langjährigen Kursrallye damit aber noch nicht in Sicht zu sein scheint, sieht es derzeit auch nicht danach aus, dass die Anfang 2015 an den Tag gelegte Dynamik so bald zurückkehren wird.
Die jüngste Sitzung der US-Notenbank Fed vom 18. März wurde an den Finanzmärkten mit großer Spannung erwartet. Es ging in erster Linie darum, ob sich die wichtigste Zentralbank der Welt in Richtung Leitzinswende begeben würde. Sollte in diesem Jahr tatsächlich eine Leitzinsanhebung erfolgen, wäre es das erste Mal seit Juni 2006, dass die Leitzinsen in den USA nach oben gehen würden. Mit dem Streichen des Wortes „geduldig“ aus der Beschreibung des eigenen Vorgehens haben die US-Notenbanker einerseits dafür gesorgt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende noch in diesem Jahr angestiegen ist, gleichzeitig soll die Straffung nur langsam erfolgen. Demnach rechnen die US-Notenbanker für Ende 2015 mit einem Leitzins von 0,625 Prozent, nachdem diese Prognose im Dezember 2014 bei 1,125 Prozent gelegen hatte.
An den Aktienmärkten kam die Aussicht auf eine langsame geldpolitische Straffung in den USA zunächst gut an. Allerdings führte das jüngste Fed-Sitzungsergebnis auch dazu, dass sich der Euro gegenüber dem US-Dollar etwas erholen konnte. Zuvor war die europäische Gemeinschaftswährung geradewegs in Richtung Parität zum US-Dollar unterwegs. Dem DAX bekam die kurzfristige Erholung des Euro nicht gut. Schließlich waren es das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) und die jüngste Euro-Schwäche, die dem DAX Auftrieb verliehen und zu einem neuen Allzeithoch über der Marke von 12.000 Punkten geführt hatten. Gemeinsam mit den niedrigen Ölpreisen soll der schwache Euro die Exporte und damit die Konjunktur hierzulande ankurbeln, während sich Unternehmen dank der EZB immer günstiger verschulden können. Doch eine anhaltend lockere Geldpolitik der Fed, eine damit verbundene Abschwächung des US-Dollar und gleichzeitige Aufwertung des Euro könnten diese Hoffnungen vorerst zunichtemachen.
Neben der Unsicherheit über die Politik der wichtigsten Notenbanken der Welt sind zuletzt einige weitere Unsicherheiten hinzugekommen. Diese könnten ebenfalls für ein vorläufiges Ende der jahrelangen Rekordjagd am Aktienmarkt sorgen. Die gefallenen Ölpreise wurden weitgehend als zusätzlicher Konjunkturimpuls und damit auch als potenzielle Kurstreiber an den Börsen gewertet. Doch mit der veränderten Lage im Nahen Osten und der zugespitzten politischen Situation im Jemen war auch eine deutliche Reaktion der Ölpreise nach oben zu beobachten. Sollten die geopolitischen Risiken zunehmen und die Ölpreise wieder anziehen, dürften damit auch die DAX-Kurse weiter belastet werden. Auf diese Weise könnten die positiven Auswirkungen der EZB-Anleihenkäufe für die europäische Wirtschaft und den Aktienmarkt verpuffen, bevor sie so richtig angelaufen sind.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM0L00) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,24, die Knock-Out-Schwelle bei 8.470 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende DAX-Kurse setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT3J5G, aktueller Hebel 3,48; Knock-Out-Schwelle bei 15.210 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
Stand: 31.03.2015
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