01.02.2015, 3291 Zeichen
Geldanlage fange im Kopf an, haben vier Direktbanken erkannt und eine Initiative gegründet, die sich für eine bessere Aktienkultur stark macht. Das ist eine gute Sache, die vielleicht aber zum falschen Zeitpunkt kommt
Es ist eine gute, ehrenwerte und vielleicht sogar eine wenig eigennützige Idee, die die vier Direktbanken Comdirect, Consorsbank, DAB Bank und ING-Diba da hatten. Gemeinsam haben Sie am Freitag eine von der Presse vielbeachtete Initiative für die Aktie und eine bessere Aktienkultur in Deutschland gestartet. Doch es geht schon mit dem Namen los: „pro Aktie“ nennt sich die Initiative der Onlinebanken, die sonst normalerweise kontra, Wettbewerber sind. Wer allerdings „pro Aktie“ googelt, der erhält – Sie ahnen es schon – zahlreiche Treffer für Gewinn pro Aktie, Cashflow pro Aktie aber Aktion pro Aktie?
So unglücklich die Namenswahl vielleicht sein mag, so unglücklich könnte auch der Zeitpunkt für den Start einer solchen Aktion sein. Zu Beginn der Pressekonferenz am Freitag stand der Dax bei 10.738 Punkten. Zwar trifft die Aktion aktuell sicherlich auf mehr Nährboden, als dies etwa im Jahr 2009 der Fall gewesen wäre, als der Dax unter 5.000 Punkten notierte. Schließlich war der Dax ja selbst der Bildzeitung kürzlich eine Schlagzeile wert. Kurzfristig könnte die Aktion aufgrund der gesteigerten Aufmerksamkeit also ein Erfolg werden, aber auch langfristig? Was passiert, wenn der durch Liquidität getriebene Aktienmarkt den Schalter umlegt? Ja dann sind die neue Anleger schnell frustriert, wie es ihre Vorgänger-Generationen nach dem Kauf der T-Aktie oder dem späten Einstieg im Neuen Markt waren. Und ein Teil einer alten Börsenweisheit wäre einmal mehr bestätigt: (Unwissende) Kleinanleger steigen auf dem Höhepunkt ein – und auf dem Tiefpunkt verkaufen sie.
49 Prozent der von den Direktbanken befragten Deutschen gab an, heute gut zu leben, sei wichtiger, als für die Zukunft vorzusorgen. Sie könnten angesichts des Timings der Aktion sogar im Recht sein. Am ebenfalls am Freitag ausgerufenen Tag der Aktie am 16. März 2015 soll der nächste Angriff auf die Aktienmuffel gestartet werden. Dann entfallen – Trader aufgepasst – beim Kauf und nur beim Kauf der 30 Dax-Aktien und acht ausgewählter Dax-ETF (Indexfonds) die Gebühren. Das dürfte vor allem Bestandskunden freuen, vorausgesetzt der zufällig gewählte Tag ist zum Einstieg geeignet. Ein Blick auf die Website aktion-pro-aktie.de bringt weitere Ernüchterung: Unter der Rubrik Wissen finden sich die Links der Banken und Partner – mehr nicht bislang.
Es bleibt also noch viel zu tun (für die Initiatoren), um die Aktie als Anlage beliebter zu machen. Der Staat zieht sich ja leider aus der Verantwortung. Das Schulfach Wirtschaft ist längst überfällig. Problem nur: Die meisten Politiker und Lehrer wissen offenbar gar nicht, was eine Aktie ist. Oder denken das, was 46 Prozent der Deutschen nach der Direktbankenstudie glauben: Aktien seien reine Spekulationsobjekte, nur etwas für Reiche (51 Prozent) und die persönliche Finanzplanung ein notwendiges Übel (43 Prozent). Ich versichere Ihnen jedoch, ein Aktieninvestment kann auch Spaß machen! 95 Prozent der boersianer.info-Leser wissen das wahrscheinlich. In diesem Sinne, viel Anlage-Spaß und Anlage-Erfolg, Ihr
Wiener Börse Party #806: ATX schwächer, morgen Verfallstag, im Jänner unter Strom und viele Abschiede im Dezember
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