07.03.2014, 4192 Zeichen
Fußball und Börse haben vieles gemeinsam. Die Emotionen der Beteiligten kochen hoch, wenn es so richtig zur Sache geht und am Ende gibt es fast immer Gewinner und Verlierer. Das Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ lässt sich ebenfalls hervorragend auf den Alltag eines Anlegers übertragen. Denn auch an der Börse gibt es jeden Tag neue Möglichkeiten, schnell wieder auf der Sonnenseite zu stehen. Börsennotierte Fußballclubs haben die Erwartungen der Anleger in der Vergangenheit indes nur selten erfüllt. Das galt lange auch für die Aktie von Borussia Dortmund (BVB). Die befindet sich nach einer schweren Krise nun aber schon seit mehreren Jahren wieder auf der Erfolgsspur. Und steht nach den jüngsten Halbjahreszahlen auch bei den wikifolio-Tradern mehrheitlich auf der Kaufliste.
Sportliche Erfolge feiern, ohne dabei unkalkulierbare finanzielle Risiken einzugehen. So lautet das Motto der Verantwortlichen bei Borussia Dortmund. Nachdem der Verein im Frühjahr 2005 gerade so eben vor der Pleite gerettet werden konnte, hat der BVB in den vergangenen Jahren eine beeindruckende sportliche und finanzielle Erfolgsstory produziert. So wurde der Club zu Beginn dieses Jahrzehnts zweimal Deutscher Meister und einmal Vizemeister, gewann den DFB-Pokal und stand im Finale der Champions League. Trotz einer durchwachsenen Hinrunde und bereits 20 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer hat der BVB auf Rang zwei auch in dieser Saison wieder beste Chancen, in die finanziell lukrative Champions League einzuziehen. Dort steht man überdies kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale. Im DFB-Pokal kann man durch einen Heimsieg über den VfL Wolfsburg im April sogar schon das Finale erreichen.
Auch finanziell läuft es bei den Borussen bestens. Der Umsatz kletterte nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2013/14 (per 30. Juni) im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 136,6 Millionen Euro. Zwar reduzierte sich gleichzeitig der Gewinn um gut 40 Prozent. Unter dem Strich blieben aber immer noch 8,2 Millionen Euro als Überschuss hängen. Als Grund für den geringeren Gewinn wurden vor allem die dank der sportlichen Erfolge gestiegenen Prämien sowie Kosten für die Verstärkung des Lizenzspielerkaders genannt. Im Unterschied zu früheren Jahren konnten die Ausgaben aber voll durch die Einnahme gedeckt werden. Der Club ist mittlerweile schuldenfrei und hat eine äußerst treue Anhängerschaft. Die Zahl der Mitglieder hat sich in den letzten acht Jahren mehr als verfünffacht und ist gerade auf über 100.000 gestiegen. Diese Marke hatten zuvor erst zwei deutsche Sportvereine (Bayern München und Schalke 04) knacken können.
10 Werte mit den höchsten Buy-Quoten (Volumen mind. 50 TEUR und Gesamttrades mind. 20)
Basis: Alle wikifolios
Sehr beliebt ist mittlerweile auch die Aktie des BVB, die sich innerhalb der jüngsten fünf Jahre vervierfacht hat. In insgesamt 39 wikifolios (davon sechs investierbar) ist der Titel momentan vertreten. Gerade nach den Ende Februar vorgelegten Halbjahreszahlen wurde die Aktie rege gehandelt. Über 90 Prozent der Transaktionen waren dabei Käufe. Bei Dirk Uhle („DU65“) ist der Wert aktuell zu 20 Prozent in seinem wikifolio „Value+“ vertreten. Seine jüngste Positionierung kommentierte er wie folgt: „Nachkauf nach Zahlen - es geht hier nicht um Halbjahresgewinne-/verluste, sondern um die relative und absolute Unterbewertung der Aktie - woran das heutige Zahlenwerk natürlich nichts ändert.“ Sein im Juni 2013 aufgelegtes wikifolio weist aktuell eine Cash-Quote von 58 Prozent sowie eine Performance von knapp 36 Prozent aus. Das dazugehörige wikifolio-Zertifikat (ISIN: DE000LS9BPN4) ist seit einem Monat investierbar und beinhaltet bereits gut 237.000 Euro an Anlegergeldern.
Mit 18 Prozent ebenfalls sehr hoch gewichtet hat Maik Geschke („katjuscha“) die BVB-Aktie in seinem wikifolio „Katjuscha Research Aktientrading“. Hier erfolgten die Käufe allerdings schon vor den neuesten Zahlen. Das im September gestartete wikifolio liegt zurzeit mit 23 Prozent im Plus. Das wikifolio-Zertifikat (ISIN: DE000LS9BTJ4) kann von Anlegern seit Mitte Februar gekauft werden. In knapp drei Wochen sammelte der Trader über 257.000 Euro an Kapital ein.
Börsepeople im Podcast S16/15: Elvira Karahasanovic
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