04.11.2024, 3496 Zeichen
Wien (OTS) - âDer Transportsektor ist nach dem öffentlichen Sektor
der am
zweitmeisten von Cyberattacken betroffene Sektor - noch vor dem Bank-
und Finanzwesenâ, erklärte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte
Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Ãsterreich (WKÃ).
âDaher wollen wir uns mit einem Thema beschäftigen, das uns in
Zukunft begleiten wird: Wir müssen uns mit der Cybersicherheit in den
Lieferketten auseinandersetzenâ, folgerte Rosemarie Schön, Leiterin
der Abteilung für Rechtspolitik in der WKÃ.
Mit gut 70 in Präsenz und fast 170 virtuell Teilnehmenden setzte
die Veranstaltung âCybersecurity in der Lieferketteâ am 4.11.2024
eine bewährte Veranstaltungsreihe fort, in der die Abteilung für
Rechtspolitik und die Bundessparte Transport und Verkehr schon 2022
das automatisierte Fahren und 2023 die Drohnen gemeinsam im
Mittelpunkt gerückt hatten.
David Cuckney von der International Chamber of Commerce (ICC) -
Commercial Crime Services gab einen Ãberblick über seinen globalen
Erfahrungsschatz und die weltweit prominentesten Fälle der letzten
Jahre. Zugleich wies er auf Vorkehrungen hin, die jedes Unternehmen
treffen sollte - von der Einführung einer Cybersecurity Policy bis
hin zu ständigem Monitoring auffälliger Emails. Anton Sepper, CISO
bei den Wiener Linien, gab einen Einblick, wie er sein Unternehmen
cybersicherheitsfit gemacht hat. Der Leiter der strategischen NIS-
Behörde im Bundeskanzleramt, Arno Spiegel, legte dar, wie die NIS 2-
Richtlinie auf die Herausforderungen antwortet. WKÃ-Expertin Verena
Becker wiederum erklärte die Ziele des Cyber Resilience Acts (CRA)
der EU und welche Pflichten sich daraus speziell für den
Transportsektor ergeben.
Die hohe Betroffenheit des Transport- und Logistik-Sektors
erklärt sich daraus, dass es gerade dort viele relevante Daten gibt,
die für Cyberangriffe interessant sein können. âEs werden etwa
Frachtbriefe manipuliert, Daten unlesbar gemacht oder auch
Lieferungen so bearbeitet, dass sie ganz woanders ankommenâ, nannte
Schön einige Beispiele. Als häufigste Attacken im Transportsektor
wurden mit 27 Prozent sogenannte Ransomware-Angriffe identifiziert.
Dabei wird versucht, die Kontrolle über die Vermögenswerte eines
Unternehmens zu übernehmen, um anschlieÃend Lösegeld für die
Wiederherstellung der Daten zu verlangen. Aber auch Data Threats,
also die Manipulation von Daten, um das Verhalten von Systemen zu
beeinträchtigen, sind mit 21 Prozent eine häufige Art von Angriffen.
âUnd auch solche, die die ganze Supply-Chain, also auch Lieferanten
und Kunden betreffen, sind bereits weit verbreitetâ, warnte Klacska.
Dass die Lieferanten ein vulnerabler Punkt sind, wurde auch im
Rahmen der Podiumsdiskussion hervorgehoben, in der Alexander Mitter
von der KSV 1870 Nimbusec GmbH, Doris Ingerisch von der Axians ICT
Austria GmbH, Stefan Craà vom Austrian Blockchain Center und Martin
Ofner von der Gebrüder Weiss GmbH ihre Erfahrungen austauschten und
Praxistipps gaben. Um die KMUs zu unterstützen, die als Lieferanten
von ihren GroÃabnehmern mit hohen Ansprüchen zur Cybersicherheit
konfrontiert werden, wurde auf bestehende sowie kommende
Fördermöglichkeiten hingewiesen.
Nach Branchen gereiht, ist übrigens die Luftfahrt am öftesten mit
Cyberattacken konfrontiert - auf sie entfällt fast ein Drittel aller
Cyberangriffe im Transportsektor. An zweiter Stelle folgt der
Verkehrsträger StraÃe (24 Prozent) vor der Schiene auf Rang drei (21
Prozent). (PWK397/DFS)
Börsepeople im Podcast S16/15: Elvira Karahasanovic
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Knaus Tabbert
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