26.12.2024, 3014 Zeichen
Wien (OTS) - Die duale Berufsausbildung (Lehre) ist in Österreich der
meistgewählte Weg für den Erwerb beruflicher Qualifikationen. Das
System findet weltweit Anerkennung und gilt international als Vorbild
und Best Practice für eine arbeitsmarktnahe und gleichzeitig
theoretisch fundierte Form der beruflichen Erstausbildung. Nach
Abschluss der Lehre ist die Meister- und Befähigungsprüfung die
wichtigste Qualifikationsform für handwerkliche und gewerbliche
Berufe und ein zentraler Befähigungsnachweis für die selbständige
Berufsausübung in Österreich. Mit diesen Abschlüssen werden
Fachkräfte befähigt, einen Betrieb zu führen und Lehrlinge
auszubilden. „Um die Absolventinnen und Absolventen zu unterstützen
und Fairness im Vergleich zum akademischen Bereich sicherzustellen,
haben wir diese Prüfungsgebühren per 1. Juli 2023 abgeschafft“, so
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Die neuesten Zahlen belegen nun den Erfolg dieser Maßnahme. „Im
letzten Ausbildungsjahr - Oktober 2023 bis September 2024 - haben
insgesamt 5.230 Personen, davon rund 30 Prozent Frauen, eine Meister-
oder Befähigungsprüfung positiv absolviert. Das bedeutet gegenüber
den 4.430 positiven Prüfungen in der Vorjahresperiode (Oktober 2022
bis September 2023) einen deutlichen Anstieg von 18,1 Prozent und ist
die zweithöchste Zahl der vergangenen zehn Jahre. Ich möchte die
Gelegenheit nutzen, allen Absolventinnen und Absolventen zu ihrer
bestanden Meister- oder Befähigungsprüfung herzlich zu gratulieren",
freut sich Kocher.
Zwtl.: Besondere Dynamik in Zukunftsbranchen
Auch bei Betrachtung der einzelnen Modulantritte bei den Meister-
und Befähigungsprüfungen zeigen sich die positiven Auswirkungen der
Gebührenbefreiung. Insgesamt sind etwa 17 Prozent mehr Personen zu
Modulprüfungen angetreten. „Speziell in Zukunftsbrachen zeigt sich
hier eine besondere Dynamik. Zum Beispiel haben sich die
Modulantritte im Bereich der Kommunikationselektronik mehr als
verdreifacht. Auch im Bereich Kälte- und Klimatechnik sowie
Heizungstechnik gab es starke Zuwächse. Das ist aus mehreren Gründen
erfreulich: Einerseits herrscht in diesen Berufsfeldern ein hoher
Bedarf an Fachkräften, andererseits sind diese Jobs wichtig, um die
Transformation hin zu einer nachhaltigen, digitalisierten und
zukunftsfitten Wirtschaft zu beschleunigen", sagt Kocher.
Ergänzend zum Erlass der Gebühren für den Erst- und Zweitantritt
zu Meister- und Befähigungsprüfungen trugen die Möglichkeit, die
Bezeichnung “Meister“ bzw. “Meisterin“ in öffentlichen Urkunden
eintragen zu lassen, die Zuordnung der Prüfungen zum Nationalen
Qualifikationsrahmen sowie die Modernisierung der Prüfungsordnungen
maßgeblich dazu bei. „Zusätzlich konnten wir mit der Einführung der
Höheren Beruflichen Bildung (HBB) am 1. Mai 2024 die größte
strukturellen Reform im Bereich der Berufsbildung der letzten
Jahrzehnte umsetzen, die die berufliche Weiter- und
Höherqualifizierung noch attraktiver gestaltet. Das trägt
gleichzeitig zur weiteren Stärkung der Lehrausbildung bei", so Kocher
abschließend.
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