20.12.2024, 3418 Zeichen
Wien (OTS) - „Die aktuelle Winterprognose der Wirtschaftsforscher
muss uns ein
dringender Weckruf sein, die strukturellen Probleme, die auf dem
Wachstumsausblick lasten, anzugehen. Es gilt, alles auf die Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit zu setzen, um die ungünstige Entwicklung von
Produktivität, Lohnstückkosten und Energiepreisen im Vergleich zu
internationalen Mitbewerbern abzufedern“, sagt Karlheinz Kopf,
Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) anlässlich der
heute von WIFO und IHS vorgelegten Winterprognose.
WIFO und IHS gehen für 2024 von einer Wirtschaftsschrumpfung von
0,9 Prozent aus. Nach einem BIP-Rückgang um 1,0 % im Jahr 2023
verharrt die heimische Konjunktur das zweite Jahr in Folge in
Rezession. Österreich gehört damit zu den Schlusslichtern in der EU.
Wirtschaft verweist auf umfassende Vorschläge
Die Wirtschaft hat umfassende Vorschläge vorgelegt, zuvorderst
ein Bündel an gezielten Entlastungsmaßnahmen, um die Betriebe von den
sehr hohen Arbeitskosten zu befreien. Dringend nötig ist die Senkung
der Lohnnebenkosten, damit die hohen Lohnkostensteigerungen zumindest
etwas kompensiert werden. Denn beim Faktor Arbeit belegt Österreich
im OECD-Vergleich mit 47,2 Prozent den drittschlechtesten Platz (OECD
-Schnitt 34,8 Prozent). Bei der reinen Betrachtung des
Lohnnebenkostenanteils an den Arbeitskosten liegt Österreich deutlich
über dem EU-Schnitt.
Zudem müssen Leistungsanreize im Steuersystem gesetzt werden, um
eine Ausweitung der Arbeitszeit attraktiver zu machen, etwa durch
steuerfreie Überstunden und Anreize für längeres Arbeiten. Dringend
notwendig ist außerdem der Abbau von überbordender Bürokratie,
insbesondere die Vermeidung und Rücknahme von Gold Plating, also der
Übererfüllung bei der Umsetzung von EU-Vorschriften.
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, brauchen die Unternehmen
außerdem Energiepreise, die wettbewerbsfähig sind, sowie den Ausbau
einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur. „Gerade energieintensive
Produktionsbetriebe sind auf den Zugang zu einer verlässlichen
Energieinfrastruktur angewiesen“, so Kopf. Parallel dazu brauchen die
Betriebe einen Anschub, um Investitionen tätigen zu können, so der
Generalsekretär und fordert steuerliche Investitionsanreize für
private Investitionen.
„Die Konjunkturlage ist anhaltend schwierig und kann sich nur
durch rasche, tiefgreifende und konsequente Maßnahmen zum Positiven
verändern. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen und die
strukturellen Probleme anpacken, damit der Standort wieder
wettbewerbsfähig wird und endlich auf Wachstumskurs kommt“, sagt
Kopf.
Nach der Industrierezession 2023 und 2024 wird für 2025 eine
Stagnation der Industrie erwartet. Die hohen Lohnsteigerungen
belasten die Unternehmen (Lohnstückkostenanstieg: 2023: +8,6 %, 2024:
+9,0 %, 2025: +3,1 %) und hatten bislang keine Konsumbelebung zur
Folge. Stattdessen ist die Sparquote angestiegen, sie bleibt im
Prognosezeitraum hoch. Österreich erleidet einen Verlust an
preislicher Wettbewerbsfähigkeit durch den starken Anstieg der
Lohnstückkosten und hohen Energiepreise im Vergleich zu Mitbewerbern.
Die Lohnquote steigt durch die starken Reallohnzuwächse 2024 auf ein
langjähriges Hoch. WIFO und IHS gehen für nächstes Jahr von einem
leichten Wachstumsaufschwung aus (Wifo: +0,6 Prozent; IHS: +0,7
Prozent), angetrieben von einem Aufhellen der Konsumstimmung,
niedrigeren Zinsen und Verbesserung des internationalen Umfelds. (
PWK486/PAT)
Jahresrückblick - Die Zwei vom Börsenradio - Peter Heinrich und Andreas Groß - Unser schönstes Interview? Alle!
Aktien auf dem Radar:UBM, Warimpex, Zumtobel, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, Lenzing, SBO, EVN, FACC, Kostad, Linz Textil Holding, Mayr-Melnhof, Palfinger, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Infineon, Deutsche Post, Brenntag, E.ON , BASF, Bayer, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz.
A1 Telekom Austria
Die an der Wiener Börse notierte A1 Telekom Austria Group ist führender Provider für digitale Services und Kommunikationslösungen im CEE Raum mit mehr als 24 Millionen Kunden in sieben Ländern und bietet Kommunikationslösungen, Payment und Unterhaltungsservices sowie integrierte Business Lösungen an.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER