20.12.2024, 3641 Zeichen
Wien (OTS) - Die IG Windkraft kritisiert den neuen Zonenplan für die
Windkraft in
Oberösterreich, der heute von den Landesräten Markus Achleitner und
Manfred Haimbuchner präsentiert wurde, aufs Schärfste. „Zwei Jahre
Gaskrise zeigen eines: wir brauchen Preisstabilität,
Versorgungssicherheit und einen Technologieturbo. Bevölkerung und
Unternehmen erwarten sich Lösungen von der Politik. Der präsentierte
Ausschlusszonenplan lässt diese Erwartungen im Regen stehen“, führt
Florian Maringer, Geschäftsführer der IG Windkraft, aus.
Besonders alarmierend ist, dass das Windparkprojekt Sandl mit 22
Anlagen nicht in den Eignungszonen enthalten ist, obwohl es bereits
ein Genehmigungsverfahren durchläuft. „Ohne rechtsstaatliches
Verfahren ein derartiges Vorhaben, das einen bedeutenden Beitrag zur
regionalen Energieversorgung und zur Sicherung des
Wirtschaftsstandorts leisten könnte, von Anfang an auszuschließen,
ist unverantwortlich“, so Maringer.
Wirtschaftsstandort Oberösterreich in Gefahr
Kein anderes Bundesland verfügt über eine so große Dichte von
Industriebetrieben wie Oberösterreich. Viele Betriebe stehen aktuell
unter hohem Druck. Ein wichtiger Hebel, um den Standort
Oberösterreich auch in Zukunft abzusichern, ist die Verfügbarkeit von
leistbarem, zuverlässigem heimischen Strom. „Es gibt einen
Schulterschluss mit der Wirtschaft: die Windenergie liefert
leistbare, saubere und sichere Energie und schafft heimische
Wertschöpfung. Dazu braucht es stabile politische Rahmenbedingungen.
Es gibt klare EU-weite Ziele und Ziele für Österreich und
Oberösterreich, die Planungs- und Investitionssicherheit ermöglichen
sollen,“ so Maringer. „Der vorgestellte Plan ist ein
Ausschlusszonenplan, der Technologien bremst, statt sie zu nutzen.“
Alleine das Projekt Sandl hätte 500.000 Megawattstunden heimischen
Strom garantiert. Dieses und andere Projekte wie am Saurüssel wurden
auch von den Gemeinden deutlich unterstützt.
Die Windbranche steht dennoch bereit, auch in Oberösterreich
Investitionen in die Versorgungssicherheit zu tätigen. Doch ohne
ausreichende, politisch verbindliche und realistische Eignungszonen
steht die Windkraft in Oberösterreich weiter auf dem Abstellgleis.
Das schwächt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern verhindert
auch die Nutzung günstiger, sauberer Energie für Haushalte und
Unternehmen. Gerade in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage
könnte die Windkraft dazu beitragen, den wichtigen Wirtschafts- und
Industriestandort in Oberösterreich für die Zukunft zu sichern. „Für
Oberösterreich als wichtigstes Industriebundesland mit dem höchsten
Stromverbrauch in Österreich ist Windstrom von entscheidender
Bedeutung“, so Maringer, „Gerade in den Wintermonaten brauchen wir
die meiste Energie und Windenergie liefert genau jetzt die meiste
Energie und trägt damit zu leistbaren Strompreisen bei.“ Der
vorgestellte Plan nutzt diese Chance nicht.
„Es ist ein erster, längst fälliger Schritt. Um ins 21.
Jahrhundert zu starten ist nun politische Verantwortung und
Umsetzungskompetenz nötig: Wir fordern die Landesregierung auf, den
Plan in einem transparenten Prozess grundlegend zu überarbeiten und
sicherzustellen, dass ambitionierte und weithin akzeptierte Projekte
wie Sandl, Saurüssel und andere ermöglicht werden und Oberösterreich
von diesen Investitionen profitieren kann“, so Maringer weiter. Der
aktuelle Entwurf führt zu weiteren Verzögerungen und Unsicherheiten,
die die Wirtschaft in Oberösterreich bremsen.
Die IG Windkraft appelliert an die politischen
Entscheidungsträger, Verantwortung zu übernehmen und ein modernes
Energiesystem für die nachfolgenden Generationen mit mutigen
Entscheidungen zu gestalten.
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