18.10.2024, 2312 Zeichen
Wien (OTS) - Der Fachverband Bergwerke und Stahl in der
Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) hat sich heute, Freitag, mit den Gewerkschaften Pro-
GE und GPA auf einen neuen Kollektivvertrag auf Basis des
Zweijahresabschlusses aus dem Jahr 2023 geeinigt. Demzufolge werden
die Löhne und Gehälter um 4,8 Prozent erhöht. Wie bereits im Vorjahr
konnte eine Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel für
besonders personalkostenintensive Unternehmen vereinbart werden. Eine
vom WKÖ-Fachverband Bergwerke und Stahl geforderte Adaptierung der
Klausel, um möglichst aktuelle verfügbare Jahresabschlüsse zur
Qualifizierung der Inanspruchnahme heranzuziehen, wurde von der
Arbeitnehmervertretung verweigert. Markus Ritter, Verhandlungsleiter
der Arbeitgeber im Fachverband Bergwerke und Stahl, sagt dazu: „Es
ist bedauerlich, dass eine Anpassung der Wettbewerbs- und
Beschäftigungssicherungsklausel von den Gewerkschaften abgelehnt
wird. Somit fallen viele Unternehmen der Bergbau- und Stahlindustrie
in ihrer angespannten wirtschaftlichen Lage um eine dringend
erforderliche Entlastung um.“
„Angesichts einer seit Jahrzehnten nicht dagewesenen rückläufigen
Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds der Grundstoffindustrie ist
der Kollektivvertragsabschluss eigentlich viel zu hoch. Wir waren
immer und sind aber ein verlässlicher Sozialpartner und stehen zu
Vereinbarungen, die wir mit den Gewerkschaften getroffen haben“, hält
Ritter fest.
So sind in der Bergbau-Stahl Branche die Auftragseingänge um mehr
als 20 Prozent zurückgegangen und die Produktion hat sich um 10
Prozent verringert. Die Absatzmärkte, allen voran die
Automobilindustrie, der Maschinenbau sowie die Bauindustrie befinden
in einer Abwärtsentwicklung und eine Erholung ist nicht in Sicht.
„Dazu kommt, dass die Personalkosten in Österreich deutlich
stärker gestiegen sind als bei unseren ausländischen Mitbewerbern“,
so Ritter. „Unsere Branche verliert im europäischen Wettbewerb immer
weiter an Boden. Daher muss die Senkung der Lohnnebenkosten und die
Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Betriebe
an 1. Stelle der Agenda der neuen Bundesregierung stehen! Andernfalls
geraten wir immer weiter ins Hintertreffen und der
Wirtschaftsstandort kann gegenüber den Nachbarländern nicht mehr
abgesichert werden“, warnt Markus Ritter. (PWK378/JHR)
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