18.10.2024, 3810 Zeichen
Wien (OTS) - Im Rahmen des 2023 zwischen den Sozialpartnern
vereinbarten
Zweijahresabschlusses sind nun die Rahmenbedingungen fixiert und die
entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet worden.
Der KV-Abschluss 2024 gilt ab 1.11.2024 und bedeutet konkret:
- Die Grundstufen der KV-Entgelte werden um 3,8 Prozent angehoben.
- Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel (WBSK): In
Betrieben, die eine hohe Personaltangente aufweisen oder sich in
einer besonders schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, erhöhen
sich die nachhaltigen IST-Löhne und -Gehälter um 3,3 Prozent bzw.
4,05 Prozent. Der jeweils anzuwendende Prozentsatz wird
betriebsindividuell ermittelt. Grundlage ist eine Formel, die den
Personalaufwand im Verhältnis zur Wertschöpfung errechnet. Liegt der
Personalaufwand über 75 bzw. 90 Prozent der Wertschöpfung, haben die
Bundesgremien der Sozialpartner die Ausgestaltung der Lohnerhöhung
auf die betriebliche Ebene übertragen. Dies hat den Vorteil, dass die
Beteiligten vor Ort besser einschätzen können, was für die
Beschäftigten und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu tun
ist. Als Ausgleich wird, wie bereits im Vorjahr, eine einmalige
Mitarbeiterprämie oder Freizeit vereinbart.
- Für die Beschäftigten in weniger personalintensiven Betrieben
steigen die Ist-Löhne und -Gehälter um 4,8 Prozent (Basis rollierende
Inflation plus ein Prozent).
- Zulagen, Diäten und Aufwandsentschädigungen steigen um 3,8 Prozent.
Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische
Industrie: „Mit dem zweijährigen Abschluss und der Einführung der
Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel ist uns im
vergangenen Jahr ein großer Schritt gelungen. Die Unternehmen haben
mehr Planungssicherheit und jene, die personalintensiv arbeiten und
damit Arbeitsplätze in Österreich sichern, werden zumindest teilweise
entlastet. Ein kreativer Zugang, denn uns und den Gewerkschaften ist
bewusst, dass die im europäischen Vergleich sehr hohen Abschlüsse der
letzten Jahre unsere Betriebe und den Standort massiv belastet
haben.“
Der Fachverband verweist auf die schwierige Situation der
Branche: Die Metalltechnische Industrie (MTI) befindet sich seit dem
3. Quartal 2022 in der Rezession, jedes zweite Unternehmen erwartet
heuer ein negatives Ergebnis, die Konjunkturaussichten bleiben
verhalten.
„Jetzt gilt es, den Industriestandort Österreich durch den
Schulterschluss aller Akteure zu sichern. Die neu zu bildende
Bundesregierung ist gefordert, Sofortmaßnahmen zu setzen, die den
Unternehmen wieder Luft zum Atmen geben. Dazu zählen die rasche
Senkung der Lohnnebenkosten, ein umfassender Bürokratieabbau sowie
gezielte Investitionen in Bildung und eine nachhaltige
Energieversorgung“, so Knill abschließend.
Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche. Über
1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau,
Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat der heimischen
Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelständisch
strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist
für ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich.
Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und „Hidden Champions“. Die
Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt rund 140.000 Menschen
und sichert damit indirekt über 300.000 Arbeitsplätze in Österreich.
Sie erwirtschaftete 2023 einen Produktionswert von rund 48,5
Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein
Zusammenschluss der ehemaligen Fachverbände Maschinen- und
Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zählt zu den größten
Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine
eigenständige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer
Österreich.
Weitere Informationen:
https://www.metalltechnischeindustrie.at/kollektivvertrag/
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Uniqa
Die Uniqa Group ist eine führende Versicherungsgruppe, die in Österreich und Zentral- und Osteuropa tätig ist. Die Gruppe ist mit ihren mehr als 20.000 Mitarbeitern und rund 40 Gesellschaften in 18 Ländern vor Ort und hat mehr als 10 Millionen Kunden.
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