28.06.2024,
3746 Zeichen
Wien (OTS) - Vor wenigen Tagen fand die Tagung des Vorstands des
europäischen Handelsverbands EuroCommerce in Brüssel statt, an der
auch Jürgen Roth in seiner Rolle als Vizepräsident von EuroCommerce
und Geschäftsführerin Iris Thalbauer als Vertreterin der Bundessparte
Handel der Wirtschaftskammer Österreich teilnahmen. Im Mittelpunkt
standen die Ergebnisse einer Studie zu den Emissionsbeiträgen des
europäischen Handels sowie die aktuell brennenden Themen
Entwaldungsverordnung (EUDR) und das rasche Wachstum von
Handelsplattformen aus Drittländern wie beispielsweise Temu und
Shein.
Das spannende Ergebnis der Studie, die das Beratungsunternehmen
Oliver Wyman im Auftrag von EuroCommerce durchführte: Rund ein
Drittel der gesamten europäischen Emissionen entfallen auf
Aktivitäten des Handels, wobei von diesen nur 2 % aus deren Scope 1
und 2 resultieren - also unmittelbar von den Handelsunternehmen durch
z.B. Energieverbrauch stammen - während ganze 98 % der Emissionen der
Sparte aus den Scope 3-Kategorien resultieren. Das bedeutet, dass 98
% der Emissionen für den Handel auf Aktivitäten entlang der
Wertschöpfungskette zurückzuführen sind – von Produktion und
Transport der angebotenen Produkte, über deren Nutzung bis hin zur
Entsorgung bzw. Wiederverwertung. Klar ist: der Handel wird trotz vor
allem indirektem Einfluss auf seinen Fußabdruck als Dreh- und
Angelpunkt in Zukunft noch mehr in den Fokus rücken. „Dies ist eine
Herausforderung – aber auch gleichzeitig eine Chance, die Zukunft
aktiv mitzugestalten. Wichtig wird dabei sein, die Kommunikation mit
Lieferant:innen auf der einen, und Kund:innen auf der anderen Seite
diesbezüglich zu intensivieren und innovative, nachhaltige Konzepte
zu fördern – unabhängig davon, ob es sich um ein großes
Handelsunternehmen oder ein KMU handelt“, betont Roth.
Bei der Entwaldungsverordnung, die ab 31.12.2024 greifen soll, ist
nach aktuellem Zeitplan der EU erst im Spätsommer vorgesehen,
Schulungen und Manuals zur richtigen Meldung der
Sorgfältigkeitserklärung zu veröffentlichen. „Das ist eindeutig zu
spät, die Handelsunternehmen brauchen mehr Vorbereitungszeit, um eine
gesetzeskonforme Umsetzung der Anforderungen zu gewährleisten“, sagt
Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel. Schließlich sind von
der Verordnung viele Unternehmen betroffen, da sie nicht nur die
Rohstoffe Holz, Kakao, Soja, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Rinder
einbezieht, sondern auch daraus (neu) geschaffene Produkte sowie
deren Weiterverarbeitung. Aus diesem Grund drängt die Bundessparte
Handel auf eine Verlängerung der Fristen bzw. gemeinsam mit
EuroCommerce auf ein massiv verbessertes und früher zur Verfügung
gestelltes Informationsangebot für Unternehmen.
Aber auch im Bereich Onlineplattformen setzen sich die
WKÖ-Bundessparte sowie EuroCommerce auf europäischer Ebene für die
Einhaltung der geltenden Bestimmungen ein. Denn die Beispiele Temu
und Shein zeigen, dass trotz bestehenden Regularien zu z.B.
Produktsicherheit und Verbraucherschutz Onlinehandels-Plattformen aus
Drittländern massiv an ihrer Verantwortung vorbei auf dem
europäischen Markt an Einfluss gewinnen. EuroCommerce zielt daher
über die Installation einer eigenen Level Playing Field Taskforce
darauf ab, die nationalen Bemühungen zu koordinieren und zu bündeln,
sodass der Druck auf politischer Ebene die Behörden zu raschem
Handeln zwingt. „Zumindest kurzfristig sind hier keine neuen
zusätzlichen Gesetzgebungen und Regelwerte nötig, sondern es geht um
eine bessere Durchsetzung der bestehenden Regularien. Mehr Kontrollen
würde hier schon sehr viel bewirken, um für einen fairen Wettbewerb
für die europäischen Händler:innen gegenüber solchen aus Drittländern
zu sorgen“, unterstreichen Trefelik und Thalbauer den Standpunkt der
Bundessparte Handel. (PWK260/DFS)
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
D&D Research Rendezvous #7: Starkes ATX-Halbjahr - wie geht es jetzt mit Ö-Aktien weiter bzw. bleiben auch Retail-Anleihen heiss?
Aktien auf dem Radar:Immofinanz, CA Immo, Addiko Bank, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Lenzing, VIG, Erste Group, Palfinger, Verbund, Zumtobel, EuroTeleSites AG, Rosenbauer, ams-Osram, Frequentis, Gurktaler AG VZ, Heid AG, Polytec Group, Oberbank AG Stamm, Pierer Mobility, Agrana, Amag, EVN, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, Wienerberger, Nike, SAP, adidas, MTU Aero Engines.
Cleen Energy AG
Die Cleen Energy AG ist im Bereich nachhaltige Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen und energieeffiziente LED-Lichtlösungen für Gemeinden, Gewerbe und Industrie, einem wichtigen internationalen Zukunfts- und Wachstumsmarkt, tätig.
Ein Fokusbereich ist das Umrüsten auf nachhaltige Gesamtlösungen. Zusätzlich baut CLEEN Energy den Bereich Leasing und Contracting von Licht- und Photovoltaikanlagen aus, der einen wachsenden Anteil am Umsatz ausmacht.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER