30.11.2023,
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St. Pölten (OTS) - Zu Beginn der Weltklimakonferenz zeigt die
Windbranche in Österreich auf, wie eine Verdreifachung der
Windstromerzeugung bis 2030 gelingen kann. Damit könnte die Windkraft
ein Drittel des Stromverbrauchs abdecken "Erforderlich dafür sind,
die rasche Ausweisung von Flächen für Windparks in den Bundesländern
und die Neugestaltung der Bewilligungen." Mittelfristig können auf 2
Prozent der Landesfläche 83 Mrd. kWh Windstrom erzeugt werden, das
ist mehr Strom als derzeit in Summe in Österreich verbraucht wird.
"Klar ist aber auch, dass der Löwenanteil des Windkraftausbaus in den
Windbundesländern umgesetzt werden muss", betont Hans Winkelmeier vom
Energiewerkstatt Verein: "Zu den wichtigsten Windbundesländern zählen
Niederösterreich, die Steiermark, das Burgenland, Kärnten und
Oberösterreich."
Heute hat die Weltklimakonferenz in Dubai begonnen. Eines steht
bereits am Beginn fest: Die Anstrengungen für den Klimaschutz müssen
von allen Staaten deutlich erhöht werden. Aber auch die Gaskrise ist
in Europa noch nicht ausgestanden. Um die hohen Energiepreise und die
Klimakrise zu bewältigen, müssen auch in Österreich die großen, noch
nicht genutzten Potenziale der erneuerbaren Energien rasch
erschlossen werden. Dafür braucht es ein aktives Handeln vor allem
der heimischen Landespolitik: "Nun braucht es den Mut der
Bundesländer, endlich genügend Flächen auszuweisen, damit der
Windkraftausbau wirklich im nötigen Ausmaß umgesetzt werden kann",
fordert Winkelmeier.
Windstrom bis 2030 verdreifachen
"Es ist möglich, den Windstrom von derzeit 9 Mrd. kWh auf 26 TWh
beinahe zu verdreifachen", so Moidl: "Dafür müssen aber die
Rahmenbedingungen in den Bundesländern nun wirklich angepasst
werden." Konkret braucht es bis 2030 Windparks in jedem Bundesland.
"Die ersten Windräder in Vorarlberg und Tirol sind ein kleiner, aber
wesentlicher Beitrag dazu", so Moidl: "Bedeutend größere Beiträge für
die Zielerreichung werden die Windbundesländer liefern, denn dort
liegen die großen Potenziale." Niederösterreich hat 45 % des
österreichischen Windpotenzials und kann bis 2030 400 neue Windräder
errichten - und damit seine Eigenversorgung mit günstigem Strom
gewährleisten. Die Steiermark kann 250 Windräder errichten, das
Burgenland 200, Kärnten 140 und in Salzburg 50. Oberösterreich hat
zwar mit 400 Windrädern ein hohes Potenzial, jedoch hemmen hier die
derzeitigen Rahmenbedingungen den Ausbau. Daher wurde dort mit
maximal 80 Windrädern bis 2030 gerechnet. "In Summe kann die
Windkraft ihre Stromproduktion bis 2030 auf 26 Mrd. kWh Windstrom
steigern, was mehr als ein Drittel des heutigen Stromverbrauches
abdeckt. 17 Mrd. kWh Windstrom werden zugebaut und 1 TWh durch
Repowering abgebaut. 9 Mrd. kWh Windstrom liefern die bestehenden
Windräder in Österreich bereits", so Moidl: "Klar ist aber auch, dass
dieser Ausbau nur möglich ist, wenn alle Bundesländer sich zum
Windkraftausbau bekennen und sich aktiv an der Erreichung des Ziels,
den Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien
abzudecken, beteiligen."
2 Prozent Landesfläche für Windparks
Deutschland hat Anfang des Jahres beschlossen, dass bis 2032 2
Prozent der deutschen Landesfläche für den Windkraftausbau zur
Verfügung stehen müssen. Legt man diese Anforderungen auf Österreich
um, könnten auf 2 Prozent der österreichischen Landesfläche 83 Mrd.
kWh Windstrom erzeugt werden. 99 Prozent der Fläche ist dabei nach
wie vor land- und forstwirtschaftlich nutzbar. Diese Größenordnungen
sind das Ergebnis einer aktuellen Studie der Energiewerkstatt Verein
über die Potenziale der Windkraft in Österreich. "Bei aktuellen
Gegebenheiten sind insgesamt 3,14 Prozent der österreichischen
Landesfläche für die Windkraftnutzung geeignet. Das theoretisch-
wirtschaftliche Potenzial ist mit bis zu 126 Mrd. kWh enorm. Die
Verteilung der Potenziale in den Bundesländern ist natürlich sehr
verschieden. Daher werden die Bundesländer auch in Zukunft
unterschiedliche Windstrommengen nutzen", erklärt Winkelmeier von der
Energiewerkstatt die Ergebnisse seiner neuen Studie: "Die
Windstromnutzung in Westösterreich ist für die regionale
Stromversorgung insbesondere im Winter besonders wichtig. Der
Löwenanteil des Windstroms wird aber in Niederösterreich, der
Steiermark, dem Burgenland, in Kärnten und Oberösterreich erzeugt
werden." Moidl ergänzt: "Die Studie zeigt deutlich, dass die
Energiewende nicht am Windpotenzial in Österreich scheitert."
Zielwerte 2030 sind anzupassen
Die Erneuerbaren Richtlinie (RED III), der Nationale Energie- und
Klimaplan (NEKP) und der Integrierte österreichische
Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) zeigen auf, dass das Ausbauziel 2030 für
die erneuerbare Stromerzeugung deutlich über den 27 TWh, die im
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bisher verankert sind, liegen muss.
Je nach Abschätzung liegen diese erforderlichen Ausbauziele bei 34
bis 39 Mrd. kWh. "Eine Anhebung der Zielwerte könnte bei politischem
Willen leicht noch im Dezember beschlossen werden - und zwar in der
Novelle des EAG, die gerade ins Parlament eingebracht wurde", fordert
Moidl abschließend.
[Zur Pressemappe] (
https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1052583)
[Info-Folder "Windkraft auf 2% der Landesfläche"]
(
https://www.igwindkraft.at/mmedia/download/2023.05.09/168...
75.pdf)
[Zur Studie der Energiewerkstatt: "Österreichs Windpotential bei
unterschiedlichem Ausmaß der Flächennutzung"]
(
https://www.igwindkraft.at/mmedia/download/2023.11.14/169...
35.pdf)
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