14.03.2025, 6099 Zeichen
Wien (OTS) - Am 13. März 2025 eröffneten die Altstoff Recycling
Austria AG (ARA)
und die SRP Sekundär Rohstoff Produktion GmbH Österreichs erste
Polyolefin-Aufbereitungsanlage im niederösterreichischen Pöchlarn. Im
Beisein hochrangiger Politik- und Wirtschaftsvertreter:innen wurde
das innovative Projekt vorgestellt. Nach zweijähriger
Verfahrensentwicklung und einem von der ARA patentierten Prozess, ist
die hochmoderne Anlage seit 1. März im Vollbetrieb und verarbeitet
zusätzlich bis zu 30.000 Tonnen Recyclingmaterial pro Jahr.
In der Vergangenheit wurden getrennt gesammelte
Kunststoffverpackungen, die nicht recyclingfähig sind, weil sie zu
stark verschmutzt, zu klein, aus unterschiedlichen chemischen Stoffen
oder Beschichtungen bestehen, aussortiert und anschließend nur mehr
als Ersatzbrennstoff eingesetzt. Mit UPCYCLE hat die ARA ein
Verfahren entwickelt, um diese Sortierreste als wertvolle
Sekundärrohstoffe im Kreislauf zu führen. Umgesetzt wird der Prozess
von der SRP Rohstoff Produktion. Der Großteil, der bei UPCYCLE
verarbeiteten Kunststoffreste kommt von TriPlast: Die Hightech
Kunststoffsortieranlage der ARA und ihrer Partner Bernegger und Der
Grüne Punkt ging im Juni im oberösterreichischen Ennshafen in Betrieb
und erreicht eine in Österreich einzigartige Sortiertiefe von 80
Prozent. Aus den restlichen 20 Prozent der Kunststoffverpackungen,
die nicht verarbeitet werden können, gewinnt UPCYCLE Dank des
innovativen Verfahrens bis zu 50 Prozent der Wertstoffe zurück, mit
dem Ergebnis hochwertiger Polyolefin-Rezyklate in einer Reinheit von
zumindest 90 Prozent. Diese werden im Anschluss von der Industrie als
Sekundärrohstoff mechanisch oder chemisch weiterverarbeitet.
„Mit dem Projekt UPCYCLE werden jährlich 30.000 Tonnen
Recyclingmaterial verarbeitet. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur
Kreislaufwirtschaft und stärkt Niederösterreichs Ruf als grüne und
smarte Wirtschaftsregion im Herzen Europas“, betont Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner im Rahmen einer Videogrußbotschaft.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf bekräftigte in
seiner Rede den Stellenwert der Anlage: „Mit dieser Anlage
unterstreicht Niederösterreich seine Vorreiterrolle im Bereich der
Kreislaufwirtschaft und Innovation. Sie ist ein weiterer wichtiger
Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft und zeigt, wie wir
Ressourcen effizient im Kreislauf halten können.“
In einer Talkrunde mit Vertretern der ARA und SRP wurde
Österreichs erste Polyolefin-Anlage aus verschiedenen Perspektiven
beleuchtet. Die SRP Sekundär Rohstoff Produktion steht zu jeweils 50
Prozent im Eigentum der Kirchdorfer Gruppe und der TOP Umweltservice.
„Es ist von zentraler Bedeutung, Rohstoffe so lange wie möglich
im Kreislauf zu halten und damit gleichzeitig die ambitionierten EU-
Recyclingziele bei Kunststoffverpackungen zu erreichen. UPCYCLE
leistet dazu mit neuer Technologie einen wichtigen Beitrag. Dabei
ergänzen sich mechanische und chemische Recyclingverfahren für einen
geschlossenen Kreislauf und liefern so zusätzliche Rezyklate, die
sonst verloren gehen würden“, so ARA Vorstand Thomas Eck .
Der Standort in Pöchlarn wurde bewusst gewählt, um eine 360-Grad-
Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Durch die enge Zusammenarbeit
zwischen der Kommune, Entsorgern und der Zementindustrie wurde eine
einzigartige Kooperation geschaffen. Die nicht weiter recycelbaren
Restfraktionen werden in einer CO2-optimierten thermischen Verwertung
durch Kirchdorfer Zement, einem Spezialisten für umweltschonende
Zementproduktion, genutzt. „Unser Projekt mit ARA ist ein
Paradebeispiel für eine Win-Win-Situation. Wir priorisieren die
stoffliche Verwertung, aber nicht alles lässt sich stofflich
verwerten. Diese Materialien setzen wir im Kirchdorfer Zementwerk
sinnvoll als Ersatzbrennstoff ein. Dies schont wertvolle Ressourcen
und reduziert gleichzeitig CO2-Emissionen. Durch den Einsatz von
Ersatzbrennstoffen können wir fossile Brennstoffe wie Gas oder Kohle
nahezu vollständig ersetzen, was zu einer der höchsten
Substitutionsraten in der Branche führt“, erklärt Erich Frommwald,
CEO der Kirchdorfer Gruppe.
Doch auch auf kommunaler Ebene bietet die neue Anlage erhebliche
Vorteile. Das Projekt ist nicht nur eine Bereicherung für die
Wirtschaft, sondern auch ein wichtiger Schritt für die nachhaltige
Entwicklung von Kommunen. „Der GVU hat sich schon immer für
innovative Lösungen für die Gemeinden und die Menschen im Bezirk
eingesetzt. Mit der ARA und dem UPCYCLE-Projekt wurde ein kompetenter
und ebenso innovativer Partner gefunden, um gemeinsam mit unserer
Tochterfirma, der SRP GmbH, die Region als Wirtschaftsstandort zu
stärken“, so Martin Leonhardsberger, Obmann des GVU Melk, der
gemeinsam mit Kerschner Umweltservice und Logistik Eigentümer des TOP
Umweltservice ist.
„Wir blicken auf 95 Jahre Erfahrung in der Abfallwirtschaft
zurück, in denen wir uns von einem Müllentsorger zu einem
Recyclingunternehmen entwickelt haben. Wir wollen die
Kreislaufwirtschaft weiter voranbringen, UPCYCLE leistet hier einen
wichtigen Beitrag. Das Verfahren ist weltweit einzigartig und wir
können gemeinsam wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen“,
erklärt Reinhard Kerschner, Geschäftsführer TOP Umweltservice GmbH
und Geschäftsführer Kerschner Umweltservice und Logistik GmbH.
Über die ARA
Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet die
Altstoff Recycling Austria AG (ARA) als treibende Kraft der
österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und ist Marktführer
unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen,
Elektroaltgeräten und Batterien.
Die ARA mit ihren Tochterunternehmen ARAplus GmbH, Austria Glas
Recycling GmbH, DiGiDO GmbH, Digi-Cycle GmbH, ERA GmbH und TriPlast
GmbH gilt heute als internationale Best Practice und entwickelt als
Partner der Wirtschaft maßgeschneiderte Entsorgungslösungen in der
Abfall- und Kreislaufwirtschaft: von Entpflichtung über
Stoffstrommanagement bis zu Circular Design und Digitalisierung der
Kreislaufwirtschaft. Die ARA AG serviciert mehr als 15.000 Kunden.
Sie steht im Eigentum heimischer Unternehmen und agiert als Non-
Profit Unternehmen nicht gewinnorientiert.
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