04.12.2024, 2801 Zeichen
Wien (OTS) - Die heute veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria
zum
Sommerhalbjahr 2024 zeichnen ein erfreuliches Bild: Österreichs
Beherbergungsbetriebe verzeichnen einen Rekordsommer mit hohen
Nächtigungszahlen. Mit 81,59 Mio. Nächtigungen von Mai bis Oktober
2024 wurde der Höchstwert des Vorjahres um 0,8 % übertroffen.
„Die Entwicklung der Nächtigungen unterstreicht die hohe
Attraktivität Österreichs als Tourismusland. Es bestätigt, dass
unsere Hoteliers mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - trotz
äußerst herausfordernder Rahmenbedingungen - attraktive, innovative
Angebote für unsere Gäste im In- und Ausland schnüren und somit
erstklassige Arbeit für den Tourismusstandort Österreich leisten“, so
Hans Spreitzhofer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie der
Wirtschaftskammer Österreich. Trotz der positiven
Nächtigungsentwicklung mahnt der oberste Branchensprecher jedoch zur
Vorsicht: Die erfreulichen Statistiken spiegeln die
betriebswirtschaftliche Realität der Beherbergungsbetriebe allerdings
nicht wider - trotz steigender Nächtigungszahlen und höherer Umsätze
sinken die Betriebsergebnisse.
„Statt rein optimistischer Betrachtung der hohen
Nächtigungszahlen ist eine realistische Betrachtung der Situation
angebracht. Hinter diesen Rekorden stehen Betriebe, die unmittelbar
nach einer weltweiten Krise mit einer Rekordinflation und damit
massiv gestiegenen Kosten, vor allem Energie- und Lebensmittelkosten,
zu kämpfen haben. Die Nächtigungsrekorde sind schön zu verkünden,
aber sie überdecken die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen
sich viele Betriebe tagtäglich konfrontiert sehen - Preisdruck im
Wettbewerb mit anderen Destinationen, zurückhaltender Konsum,
gesteigerter Arbeitskräftebedarf und überbordende Bürokratie“, mahnt
Spreitzhofer.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Gäste an Qualität und
Service, was zusätzliche Investitionen bei steigenden
Finanzierungskosten notwendig macht. Neben den Aktivitäten, die die
Betriebe selbst zur Kostenoptimierung setzen können, braucht es daher
unbedingt auch zeitnahe Maßnahmen seitens der Politik.
„Ich appelliere an die zukünftigen Verantwortlichen in der
Bundesregierung: Es müssen endlich echte Entlastungsmaßnahmen gesetzt
werden, zum Beispiel die Abschreibungsdauer verkürzt und das
Eigenkapital gestärkt werden. Die heimische Hotellerie beweist heute
einmal mehr ihre Stärke und Attraktivität, doch alleine durch
Nächtigungen wird der nachhaltige Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit
am europäischen und schließlich weltweiten Markt nicht gesichert. Es
braucht jetzt entschlossenes Handeln, um den Betrieben die
Unterstützung zu geben, die sie dringend benötigen. Der
Nächtigungsrekord darf nicht dazu verleiten, die Herausforderungen
der Branche zu ignorieren“, so der oberste Branchenvertreter
abschließend. (PWK449/EL)
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