22.05.2024,
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Wien (OTS) - Mehr als zehn Terawattstunden Ökostrom könnten in
Österreich zusätzlich produziert werden, wenn bereits bestehende
Anlagen, wie Dämme, Wehre oder Speicherteiche für die
Kleinwasserkraft genützt werden könnten. Das zeigt der neue
Potenzial-Check der Kleinwasserkraft Österreich. Demnach haben
insgesamt 1.569 Standorte großes Potenzial als „neue“
Kleinwasserkraftwerke. Zum Vergleich: Die Gesamtproduktion dieser
Standorte entspricht der zehnfachen Produktion des Donaukraftwerks
Freudenau.
„Der Ausbau der Kleinwasserkraft ist in Österreich rückläufig,
obwohl der Potenzial-Check 1.569 sinnvolle, ökologische Projekte
identifiziert. Können wir uns das in Zeiten von Klima- und
Energiekrise leisten?“, so Paul Ablinger, Geschäftsführer von
Kleinwasserkraftwerk Österreich.
Zwtl.: Flussquerbauwerke als Stromlieferanten
So genannte Querbauwerke dienen dazu, den Wasserfluss zu
kontrollieren oder zu regulieren. In der Regel sind das Wehre, Dämme,
Geschiebesperren und Sohlschwellen. In Summe gibt es 71.000 solcher
Querbauerwerke in Österreich. Die meisten davon, rund 48.664, dienen
ausschließlich dem Hochwasserschutz. Rund zwei Prozent dieser
Querbauten, das sind in 1.267, lassen sich einfach und rasch zur
Kleinwasserkraftnutzung umbauen. Die Erfahrung zeigt: Die ökologische
Gesamtsituation der Gewässer verbessert sich in diesen Fällen sogar.
Rund 1,2 Terawattstunden pro Jahr könnten durch diese
Modernisierungsmaßnahmen alleine im Bereich der Querbauwerke gewonnen
werden.
Zwtl.: Speicherteiche liefern Ökostrom
Enormes Potenzial zeigt der Potenzial-Check für Kleinwasserkraft
in Österreich auch für Speicherteiche auf, die für die
Kunstschnee-Produktion künstlich angelegt wurden: 302 der 504
bestehenden Speicherteiche könnten in Österreich weitere 9,16
Terawattstunden Ökostrom liefern. Und somit auch die Stromnetze
entlasten und Photovoltaik-Strom speichern.
Zwtl.: Viel Potenzial ungenutzt
Das Potenzial der Querbauwerke und Speicherteiche zusammen
gerechnet ergibt eine Leistung von mehr als 10,36 Terawattstunden
Ökostrom. Zum Vergleich: Das ist das zehnfache der Produktion des
Donaukraftwerks Freudenau, einem der größten Kraftwerke Österreichs.
Zwtl.: Behördenverfahren zu lange, Finanzierung ungewiss
Trotz der Notwendigkeit des im Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG)
festgeschriebenen Wasserkraftausbaus fehlt für neue
Kleinwasserkraft-Projekte die Planungs- und Finanzierungssicherheit.
„Die Verfahrensdauer für neue Projekte ist völlig unberechenbar; die
wirtschaftliche Planbarkeit entbehrt der Logik der unternehmerischen
und kaufmännischen Sorgfaltspflicht“, so Ablinger. Das hat dazu
geführt, dass der Ausbau der Kleinwasserkraft im letzten Jahr um bis
zu 40 Prozent eingebrochen ist – und das obwohl die Renewable Energy
Directive III der europäischen Union, kurz RED III, den Gesetzgeber
zur Einführung von Beschleunigungsgebieten verpflichtet hat. Das
überragende öffentliche Interesse von Kleinwasserkraft ist auf
EU-Ebene beschlossen.
„Die rasche Umsetzung der RED III Richtlinie ist entscheidend,
wenn der Ausbau erneuerbarer Energien gelingen soll. Durch den Umbau
der 1.569 Standorte in Österreich könnten über zehn Terawattstunden
Ökostrom gewonnen werden“, so Ablinger abschließend.
Über den Verein Kleinwasserkraft Österreich:
Als gemeinnütziger Verein vertritt Kleinwasserkraft Österreich die
Interessen der Kleinwasserkraftbranche (Kleinwasserkraftbetreiber,
-planer und -zulieferindustrie) und setzt sich für Wasserkraft als
saubere und emissionsfreie Form der Elektrizitätserzeugung in
Österreich ein. Mit 4.000 Anlagen stellen Kleinwasserkraftwerke zehn
Prozent des österreichischen Strombedarfs, versorgen 1,7 Millionen
Haushalte und sparen jährlich sechs Millionen Tonnen CO2 ein.
Kleinwasserkraft ist aktiver Klimaschutz und das Rückgrat der
erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich. Alle Informationen unter:
https://www.kleinwasserkraft.at/
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