08.01.2025, 4847 Zeichen
Wien (OTS) - Österreich setzt weiterhin Maßstäbe im umweltbewussten
Weinbau: Knapp
12.000 Hektar Weinbaufläche werden nach dem umfassenden und
unabhängig kontrollierten Nachhaltigkeitsprogramm für Weinbau
„Nachhaltig Austria“ bewirtschaftet. Das entspricht 27 % der
Gesamtrebfläche. Eine beachtliche Entwicklung - die Zertifizierung
wurde erst vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Auch beim biologischen
Weinbau ist Österreich internationaler Vorreiter: 25 % der
Gesamtrebfläche sind biologisch zertifiziert.
Die „Nachhaltig Austria“-Fläche wird von 655 Betrieben
bewirtschaftet und umfasst konkret 11.925 Hektar, also über ein
Viertel (27 %) der Gesamtrebfläche. Seit 2019 ist sie um mehr als das
Doppelte gewachsen, während sich die Betriebsanzahl fast verdreifacht
hat. Auch andere Umwelt-Zertifizierungen sind hierzulande beim
Weinbau weit verbreitet: 25 % der Rebfläche sind biologisch
zertifiziert, womit Österreich global gesehen Nummer eins ist. Mehr
als jeder zehnte biologische Weingarten wird zudem biodynamisch
bewirtschaftet. Die Zahlen zeigen, welch hohen Stellenwert
umweltbewusster Weinbau in Österreich hat.
„Die ,Nachhaltig Austria‘-Zertifizierung ist weltweit ein
angesehenes Nachhaltigkeitssiegel im Weinbau. Sie trägt wesentlich
dazu bei, dass österreichischer Wein als besonders umweltbewusst
wahrgenommen wird“, kommentiert Chris Yorke, Geschäftsführer der
Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM). „Nicht nur die Umwelt
profitiert davon: Umweltbewusste Zertifizierungen sind in vielen
Absatzmärkten wichtige Verkaufsargumente, beispielsweise in
Skandinavien, Kanada oder den USA. Manche unserer Weingüter sind
sogar mehrfach zertifiziert, z. B. mit ,Nachhaltig Austria‘ und
biologisch“.
Messbare Effekte und kontinuierliche Weiterentwicklung
„Nachhaltig Austria“ wurde vom Österreichischen Weinbauverband in
mehrjähriger Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen entwickelt und
2015 ins Leben gerufen. Für die Zertifizierung werden rund 380
Maßnahmen eines Weinguts hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet.
Eine Auswertung der Daten aller 655 Weingüter zeigt deutliche,
messbare Effekte : Auf 77 % der „Nachhaltig Austria“-Fläche kommen
keine Insektizide zum Einsatz. Auf der gesamten Fläche gilt außerdem
ein Glyphosat-Verbot , auf 83 % wird auch auf alle anderen Herbizide
verzichtet . Zwei Drittel der Betriebe verfügen über Gebäude der
Energieklasse A, A+ und A++ bzw. Erdkeller. 23 Betriebe arbeiten zur
Gänze energieautark .
Die Zertifizierung regt die Betriebe nicht nur zum
umweltbewussten Arbeiten an, sondern auch zu einer stetigen
Verbesserung ihrer Praktiken . In den letzten fünf Jahren stieg die
Verbreitung einiger Maßnahmen deutlich an: So lag die Fläche ohne
Herbizideinsatz (83 %) im Jahr 2019 noch bei 70 %. Über drei Viertel
der Betriebe (77 %) nutzen regenerative Energiequellen , z. B.
Photovoltaik, Biomasse oder Ökostrom; 2019 waren es 56 %.
„Nachhaltig Austria“: Die Zertifizierung im Überblick
Für die Zertifizierung werden alle Produktionsmaßnahmen eines
Weinguts in einem Weinjahr begutachtet - von der Arbeit im Weinberg
über die Weinherstellung bis zu sozialen Aspekten wie Förderung von
Mitarbeiter*innen. In Summe sind dies rund 380 Maßnahmen in neun
Nachhaltigkeitsbereichen: Qualität, Soziales, Ökonomie, Klima,
Material, Energie, Boden, Biodiversität und Wasser. Alle Maßnahmen
eines Betriebs werden jährlich in einem wissenschaftlich entwickelten
Tool erfasst und erhalten eine Bewertung zwischen +10 und -10. Daraus
ermittelt das Programm eine Gesamtbewertung der neun
Nachhaltigkeitsbereiche nach dem Ampelsystem: grün, gelb oder rot.
Für eine erfolgreiche Zertifizierung müssen mindestens sieben
Bereiche grün sein, maximal zwei dürfen gelb sein. Welche Maßnahmen
besonders positive bzw. negative Auswirkungen auf die
Nachhaltigkeitsbereiche haben, ist im offiziellen Transparenzpapier
im Detail aufgelistet.
Wenn ein Betrieb die Anforderungen erfüllt, wird er durch
unabhängige, externe Kontrollfirmen zertifiziert (LACON oder agroVet
/ Austria Bio Garantie - Landwirtschaft GmbH). Zusätzlich erhält
jedes Weingut konkrete Empfehlungen, wie es künftig noch nachhaltiger
arbeiten kann.
Über die ÖWM
Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) ist eine
Servicegesellschaft für die österreichische Weinwirtschaft mit Sitz
in Wien. Sie wurde 1986 gegründet und unterstützt und koordiniert die
strategischen Bemühungen der österreichischen Weinwirtschaft um
Qualität und Verkauf. Im Inland ist es das Ziel der ÖWM, die hohen
Marktanteile des heimischen Weins zu halten. Parallel soll der
Weinexport weiter gesteigert werden, wobei die Wertschöpfung im
Vordergrund steht.
Links
- Pressefotos (JPG)
- Webseite „Nachhaltig Austria”
- Mehr zum Thema Umweltbewusstsein
- Transparenzpapier Bewertungskriterien „Nachhaltig Austria“
- Umweltbewusster Weinbau in der Praxis
- Mehr zum biologischen Weinbau
- Mehr zum biodynamischen Weinbau
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