04.12.2024, 5945 Zeichen
Wien (OTS) - Unternehmen stellen sich auf angespannte Zeiten ein und
berücksichtigen mehrheitlich in Jobbeschreibungen Stärken und
Schwächen. Für knapp die Hälfte der Führungskräfte ist ein
individueller Umgang von Mitarbeitenden in der Praxis möglich. Dies
sind einige der Ergebnisse des aktuellen Hernstein Management
Reports, einer repräsentativen Studie unter 1.500 Führungskräften in
Österreich und Deutschland.
25 Prozent der Führungskräfte sind der Ansicht, dass Flexibilität
und Anpassungsfähigkeit von Mitarbeitenden an Bedeutung gewinnen
werden. „ Diese persönlichen, individuellen Stärken werden für
Unternehmen immer wichtiger “ , erklärt Michaela Kreitmayer, Leitung
Beratung, Projektleitung und Vertrieb Hernstein. „ Erhöhte
Komplexität, immer kürzer werdende Innovationszyklen und zahlreiche
Umbrüche, auch bei als bisher sicher angenommene Umfeldbedingungen,
benötigen oft rasche und unkonventionelle Entscheidungen, um
wirtschaftlich kompetitiv zu bleiben “ , so Kreitmayer weiter.
Softskills wichtiger als Fachwissen
An zweiter Stelle, mit 22 Prozent und einem relativ geringen
Abstand, folgen die Softskills Teamfähigkeit und Empathie. „ Viele
Führungskräfte gehen davon aus, dass ein auf Kooperation und
gegenseitiges Verständnis ausgerichtetes Teamgefüge eine wichtige
Erfolgsvoraussetzung ist “, informiert Kreitmayer. Mit 16 Prozent an
dritter Stelle nennen die befragten Führungskräfte Tech- und Digital-
Skills. Mit nur 5 Prozent werden hingegen Hard-Skills, wie etwa
Fachwissen genannt.
Jobbeschreibungen berücksichtigen Stärken und Schwächen
Auf die Frage, inwieweit Jobbeschreibungen Stärken und Schwächen
von Mitarbeitenden berücksichtigen, geben 16 Prozent der
Führungskräfte an, dass in ihrem Unternehmen bereits sehr stark
darauf Rücksicht genommen wird. Weitere 45 Prozent sind eher dieser
Meinung, in Summe stimmen also 61 Prozent der Führungskräfte zu, dass
diese persönlichen Eigenschaften bereits beachtet werden. „
Insbesondere bei internen Jobvergaben macht es sowohl für das
Unternehmen wie auch Mitarbeitende Sinn, die Stärken und Schwächen zu
berücksichtigen. So kann es etwa leicht sein, dass kreative, aber
weniger strukturierte Personen in einer Organisationsfunktion
schlechter aufgehoben sind, oder dass sich eine introvertierte Person
nicht optimal für eine Verkaufsposition eignet. Organisationen
sollten optimalerweise so gestaltet sein, dass es ein gutes
Zusammenspiel zwischen der HR-Abteilung und den Führungskräften gibt,
sowie klare Rollenzuordnungen, Handlungs- und Entscheidungsspielräume
“ , so Kreitmayer weiter.
Unternehmen passen sich an Mitarbeitende an
Laut 12 Prozent der befragten Führungskräfte träfe es sehr zu,
dass sich Stellendefinitionen, Abteilungen oder sogar das gesamte
Unternehmen an die Mitarbeitenden anpassen, 32 Prozent sind eher
dieser Ansicht. In Deutschland ist die Anpassung der Jobs und der
Organisation an die Mitarbeitenden etwas stärker ausgeprägt als in
Österreich. „ 47 Prozent der deutschen Führungskräfte geben an, dass
diese Aussage auf ihr Unternehmen zutrifft. In Österreich liegt der
Vergleichswert bei 41 Prozent “ , konkretisiert Kreitmayer.
Individuelle Behandlung von Mitarbeitenden umsetzbar
Acht von zehn Führungskräften meinen, dass eine individuelle
Behandlung von Mitarbeitenden umsetzbar ist. „ Je höher die
Hierarchiestufe, desto eher wird die Möglichkeit einer individuellen
Behandlung gesehen. Während unter den Inhaberinnen und Inhabern von
Unternehmen 62 Prozent diese Vorgehensweise für sehr oder eher gut
umsetzbar halten, sind unter Angehörigen des unteren Managements
lediglich 38 Prozent dieser Ansicht “ , so Kreitmayer.
Ein differenziertes Bild zeigt sich nach Branchen:
- Besonders stark ist die Vermutung, dass eine individuelle
Behandlung möglich ist, in den Finanzdienstleistungen (59 Prozent)
und im sonstigen Dienstleistungsbereich (57 Prozent) verbreitet.
- Überdurchschnittlich skeptisch sind Führungskräfte aus dem
Tourismusbereich (34 Prozent) und im öffentlichen Sektor (26 Prozent)
. Letzterer ist stark durch ein öffentlich-rechtliches Dienstrecht
geprägt, was möglicherweise die Spielräume einengt oder zumindest so
gesehen wird.
Über die Studie
Der Hernstein Management Report erhebt seit über 20 Jahren ein
jährliches Stimmungsbild unter Führungskräften und Unternehmerinnen
und Unternehmern in Österreich und Deutschland. Befragungszeitraum
für die aktuelle Ausgabe: Juli bis August 2024. Befragte Personen:
1.600 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, davon
600 in Österreich und 1.000 in Deutschland. Maximale
Schwankungsbreite: +/- 2,5 Prozent. Befragungsart: Online-Befragung,
durchgeführt von Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung.
Download: https://www.hernstein.at/hernstein/newsroom/hernstein-
management-report/
Über Hernstein
Hernstein stärkt seit über 50 Jahren Leadership- und Management-
Kompetenzen und begleitet Führungskräfte sowie Unternehmen auf ihrem
Weg zum Erfolg. Hernstein berät in Fragen der
Organisationsentwicklung und bietet Management-Trainings, -Programme
und maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen an. Seit 2023 ist
Hernstein Teil der FHWien der WKW, der führenden Fachhochschule für
Management und Kommunikation. Mit den akademischen
Weiterbildungsprogrammen der Fachhochschule ist Hernstein der
ganzheitliche Anbieter für Aus- und Weiterbildung mit dem Fokus auf
Management, Leadership und Kommunikation.
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FH) Michaela Kreitmayer
Fotocredit: feelimage/Matern
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