20.12.2024, 2484 Zeichen
Wien/Brüssel (OTS) - Seit knapp 15 Jahren wird GLOBAL 2000 nicht
müde, auf drohende
gesundheitliche Risiken durch Bisphenol A (BPA) in Babyartikeln,
Trinkflaschen und Lebensmittelverpackungen aufmerksam zu machen. Die
EU-Kommission gab nun gestern das endgültige Verbot der
hormonschädigenden Chemikalie BPA in allen
Lebensmittelkontaktmaterialien bekannt .
“Das Verbot von Bisphenol A zeigt, dass der wissenschaftliche und
politische Druck, den wir seit 2009 aufgebaut haben, nicht vergeblich
war”, freut sich Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker von GLOBAL
2000 , über den historischen Erfolg.
Das Verbot beruht auf den neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (
EFSA) und bedeutet einen wichtigen Meilenstein für den Schutz von
Konsument:innen.
Umweltverbände und Wissenschaftler:Innen warnten bereits 2009
Bereits 2009 hatte die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
verschiedene Kunststoffartikel auf Schadstoffe untersucht, dabei in
fast allen handelsüblichen Babyschnullern große Mengen BPA
nachgewiesen und in der Folge ein BPA-Verbot in Babyfläschchen und
Schnullern erreicht.
Burtscher-Schaden erinnert sich: “Die BPA-Konzentrationen, die
wir damals in Speichel-Simulaten gemessen hatten, lagen für Babys und
Kleinkinder um das 200 bis 2000-fache über der heute als
gesundheitlich akzeptabel angesehenen Dosis. Dass Österreich die
Schnuller damals unverzüglich vom Markt genommen und ein
österreichweites BPA-Verbot in Babyfläschchen und Schnullern verhängt
hat, war rückblickend die einzig richtige Entscheidung” , sagt
Burtscher-Schaden.
Ein Durchbruch für den Verbraucherschutz
Das gestern von der EU-Kommission angenommene Verbot umfasst nun
BPA in allen Produkten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, wie
beispielsweise Plastikverpackungen, Metallbeschichtungen in
Konservendosen und wiederverwendbare Trinkflaschen. Es wird auch auf
andere Bisphenole ausgeweitet, die als fortpflanzungsgefährdend oder
endokrin schädlich gelten. Nach einer schrittweisen Umsetzungsfrist
von 18 Monaten dürfen diese Stoffe nicht mehr in
Lebensmittelkontaktmaterialien eingesetzt werden.
„Die Wissenschaft hat uns gezeigt, dass bereits kleinste Mengen
von BPA die Gesundheit beeinträchtigen können, insbesondere das
Hormonsystem. Dass die EU-Kommission jetzt entschieden handelt, ist
ein Sieg für den Schutz der Gesundheit und ein Signal für die
Industrie, auf sichere Alternativen umzusteigen“, so Burtscher-
Schaden abschließend.
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