28.06.2024,
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Wien (OTS) - Der transeuropäische Schienengüterverkehr spielt eine
wesentliche Rolle für die Versorgungssicherheit Europas und die
Erreichung der EU-Klimaziele. Die Generalsanierung des deutschen
Schienennetzes muss im Einklang mit dem Schienengüterverkehr
umgesetzt werden. In dem vorliegenden Plan sind lange Baustellen
geplant, die mit Sperren systemrelevanter Korridorstrecken
einhergehen und den europäischen Schienengüterverkehr langfristig
negativ beeinflussen können. „Wir begrüßen die Sanierungspläne
grundsätzlich“, sagt Andreas Mandl, Sprecher des Ausschusses
Schienengüterverkehr in der WKÖ und CEO der LTE-Group, und ergänzt:
„Wir brauchen eine sanfte Sanierung des deutschen Schienennetzes, die
Güterverkehr auf der Schiene auch während der Sanierungsphase
ermöglicht.“ Korridorsperren, wie sie die aktuell geplante
Generalsanierung vorsieht, bringen negative Auswirkungen auf
Kapazität und Stabilität des Gütertransportangebots.
Die Sperren sind mit Zeitverlusten und Umwegen bzw. Umleitungen
für die Cargo-Transporte verbunden und verursachen beträchtliche
Betriebsmehrkosten. In Deutschland sind konkret 40 Streckenabschnitte
mit einer Länge von 4.300 km betroffen, wodurch dem europäischen
Schienengüterverkehr massive Einschnitte drohen. „Die Umleitungen
während der Sanierung bringen den Kund:innen auf manchen Strecken
erhebliche Mehrkosten, es droht der Umstieg auf die Straße“, so
Judith Fiala, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen Cargo, die die
Wettbewerbsfähigkeit des transeuropäischen Schienennetzes bedroht
sieht. Wenn es zu Komplettsperren der Teilstrecken kommt, ist ein
Kostenausgleich für die betroffenen operativen
Gütertransportunternehmen aus Sicht des Fachverbandes der
Schienenbahnen dringend erforderlich. Nur so könne man eine
(irreversible) Verlagerung auf die Straße – auf Kosten der Umwelt –
verhindern.
Schienenverkehr ist wesentlich für EU-Klimaziele
Der Schienenverkehr ist wesentlich für die Dekarbonisierung des
Verkehrssystems. „Wir brauchen ein sicheres, effektives und modernes
Güterverkehrsnetz für Europa – auch im Sinne des Klimaschutzes“, sagt
Monika Unterholzner, Vorsitzende des EU-Ausschusses im Fachverband
der Schienenbahnen. Der Schienengüterverkehr verursacht im Vergleich
zum LKW-Güterverkehr nur ein Dreißigstel der CO2 Emissionen und nur
ein Sechstel der Energie. „Obwohl das Transportaufkommen in Europa
jedes Jahr steigt, sinkt der Anteil der Schiene am
Gesamtgütertransport kontinuierlich“, so Clemens Först,
Vorstandssprecher der ÖBB Rail Cargo Group, und weiter: „Neben den
notwendigen Investitionen müssen die Mitgliedsstaaten dafür sorgen,
dass Verkehre auf der Schiene bleiben. Alles, was abwandert, bezahlt
die Gesellschaft in Form von Emissionen, Stau- und Unfallkosten.“
Durch die angepeilten Teilsperren würde der Modalanteil der Schiene
weiter reduziert werden. Der European Green Deal sieht eine Erhöhung
des Modalanteils der Schiene auf rund 30 % bis 2030 und 50 % bis 2050
vor. „Wir fordern daher eine konzertierte Aktion auf europäischer
Ebene. Es ist dringend notwendig, die Schiene gegenüber der Straße
für die Verlader attraktiver zu machen, Anreize für den Umstieg zu
schaffen und europaweit abgestimmte Regelungen einzuführen, die mehr
Güter auf die Schiene bringen,“ betont Thomas Scheiber, Obmann des
Fachverbandes Schienenbahnen, abschließend. (PWK264/DFS)
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