08.01.2025, 7558 Zeichen
Österreich (OTS) - -
Zum Jahreswechsel hat der willhaben-Jobmarktplatz die größten
Trends im Bereich Human Resources unter die Lupe genommen
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Künstliche Intelligenz in der HR optimiert Prozesse, erfordert
jedoch Transparenz, Menschlichkeit und klare Grenzen zur maschinellen
Arbeit
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Mitarbeitende im Fokus: Employee Experience, mentale Gesundheit
und hybride Modelle stärken das Engagement und die langfristige
Mitarbeiterbindung
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Fachkräftemangel: Vielzitiertes Problem trifft oftmals auf
fehlende Strategien, um nachhaltige Lösungen zu etablieren
Das Jahr 2025 markiert in mancherlei Hinsicht einen Wendepunkt am
österreichischen Arbeitsmarkt. Die Integration von Künstlicher
Intelligenz in Human Resources-Prozesse eröffnet neue Möglichkeiten
für Effizienz und Innovation, bringt jedoch auch Herausforderungen
mit sich. Der anhaltende Fachkräftemangel erfordert nachhaltige
Strategien in der Personalplanung, im Employer Branding und im
Bereich der Diversität. Gleichzeitig rücken die Bedürfnisse der
Mitarbeitenden stärker in den Fokus: Employee Experience, mentale
Gesundheit und hybride Arbeitsmodelle spielen eine zentrale Rolle, um
Unternehmen als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Welche Job-
Trends das Jahr 2025 prägen und wie Unternehmen darauf reagieren
können, analysiert Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.
1. Künstliche Intelligenz in der HR funktioniert 2025 nur mit
Menschlichkeit und Transparenz
Künstliche Intelligenz schafft sukzessive immer mehr
Möglichkeiten, um Routineaufgaben wie die Anwesenheitserfassung oder
die Gehaltsabrechnung effizienter zu gestalten. KI-gestützte Tools,
darunter Chatbots und Systeme für das BewerberInnen-Management,
sparen Zeit und Ressourcen, die nun in strategische Aufgaben und den
Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen investiert werden können. Und
das ist von maßgeblicher Bedeutung, denn: „Nur Unternehmen, die
ethische Aspekte, Datenschutz und vor allem den Menschen in den Fokus
rücken, können langfristig von diesen Entwicklungen profitieren“, so
Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, wo das Thema KI im
vergangenen Jahr - etwa bei der Erstellung von Job-Anzeigen - immer
mehr in den Mittelpunkt gerückt ist.
Das Zeitalter der KI verlangt allen neue Fähigkeiten ab.
Führungskräfte stehen dabei in der Pflicht, Mitarbeitende gezielt zu
fördern, kreative Fähigkeiten zu stärken und klare Grenzen zwischen
menschlicher und maschineller Arbeit zu ziehen. „Es gilt, Vertrauen
aufzubauen, indem Unternehmen KI transparent und verantwortungsvoll
einsetzen, um das Potenzial ihrer Teams bestmöglich auszuschöpfen.
Dieses Zusammenspiel aus Technologie und Menschlichkeit wird 2025 die
Grundlage für nachhaltigen Erfolg sein“, sagt Zink weiters.
2. Anhaltender Fachkräftemangel erfordert neue Recruiting-
Strategien
Der vielzitierte Fachkräftemangel stellt auch 2025 eine der
größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Besonders stark
betroffen sind dabei weiterhin Bereiche wie die öffentliche
Sicherheit, Energiewirtschaft, das Gesundheitswesen und die Pflege,
wobei in manchen Bundesländern - etwa Vorarlberg, Tirol und Salzburg
- besonders händeringend nach Personal gesucht wird. Befeuert wird
diese Entwicklung durch den demografischen Wandel, unzureichende
Umschulungsangebote und die eher geringe Mobilität am
österreichischen Arbeitsmarkt; aber auch durch fehlende Strategien,
um nachhaltige Lösungen zu etablieren. Essenziell ist hierbei unter
anderem eine langfristige Personalplanung, wie Markus Zink skizziert:
„Wenn Unternehmen vorausschauend planen, statt überstürzt Stellen
auszuschreiben, können sie Engpässe frühzeitig eindämmen bzw.
vermeiden. Wesentlich sind außerdem Employer Branding, um das
Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren,
zielgruppenorientierte Stellenanzeigen und die Förderung von
Diversität und von QuereinsteigerInnen.“ Nicht von der Hand zu weisen
ist letztlich auch die Tatsache, dass gewisse Branchen aufgrund
herausfordernder Arbeitsbedingungen und vergleichsweise niedriger
Gehälter mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Weil höhere
Löhne aufgrund der schwächelnden Konjunktur oftmals schwer zu
implementieren sind, plädieren ExpertInnen hier für gezielte
Weiterbildungsmaßnahmen im Sinne von Höherqualifizierung.
3. Employee Experience: Der Mensch im Mittelpunkt
Der Begriff Employee Experience umfasst alle Interaktionen,
Erlebnisse und Eindrücke, die MitarbeiterInnen während ihrer Zeit im
Unternehmen sammeln - von der Einstellung bis zum Austritt. Dabei
handelt es sich nicht nur um ein fancy Buzzword, sondern um ein
Konzept, das über kurzfristige Maßnahmen hinausgeht. Vielmehr geht es
darum, langfristig ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem
Mitarbeitende engagiert und möglichst selbstbestimmt zur
Unternehmenskultur und dem Unternehmenserfolg beitragen.
„Eine positive Employee Experience basiert auf individueller
Wertschätzung und gezielten Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen
können dies unter anderem durch flexible Arbeitsmodelle, die
Förderung von Work-Life-Balance sowie durch Programme für mentale
Gesundheit priorisieren. Ein wesentlicher, jedoch oftmals
vernachlässigter Baustein ist in diesem Zusammenhang vor allem eine
gesunde und gelebte Feedbackkultur, in der der Austausch von
konstruktivem Feedback zwischen Führungskräften, MitarbeiterInnen und
KollegInnen selbstverständlich ist“, gibt Zink zu bedenken.
4. Mentale Gesundheit ist am Arbeitsplatz kein Tabuthema mehr
Die Welt dreht sich immer schneller, und Krisen von außen - wie
beispielsweise politische Konflikte, Kriege und das Stagnieren der
Wirtschaft - erzeugen Druck. In Kombination mit privaten
Herausforderungen, aber auch Stress, Überlastung und fehlender
Wertschätzung im Beruf kann die mentale Gesundheit erheblich
beeinträchtigt werden. Lange galt es als Tabu, darüber am
Arbeitsplatz - also ausgerechnet an jenem Ort, an dem man einen
Großteil seiner Zeit verbringt - zu sprechen. Heute ist immer mehr
die Rede davon, dass der Umgang mit dem Thema „Mental Health“ im
Berufsleben offener geworden ist.
„Das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen, oftmals auch als
‚Employee well-being‘ bezeichnet, umfasst drei Dimensionen: Die
physische, die mentale und die finanzielle Dimension. Wie heimische
ArbeitgeberInnen das Thema Mental Health handhaben, haben wir
kürzlich im Rahmen einer repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit
marketagent erörtert“, meint Markus Zink und ergänzt: „Dabei zeigt
sich, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz in Österreich zunehmend
enttabuisiert wird. 68,2 Prozent der Befragten geben an, dass das
Thema bei ihrem aktuellen oder letzten Arbeitgeber einen sehr hohen (
28,3 Prozent) oder eher hohen Stellenwert (39,9 Prozent) hat.“ Mehr
dazu hier .
5. Hybrides Arbeiten bleibt fünf Jahre nach dem Ausbruch von
COVID-19 vielerorts Standard
2024 haben viele Unternehmen angekündigt, ihre Home Office-Regeln
zu verschärfen oder das Home Office gar gänzlich abzuschaffen.
Nichtsdestotrotz haben sich hybride Arbeitsmodelle, die Heimarbeit
und Büropräsenz kombinieren, vielerorts als Norm etabliert.
Durch die fortschreitende Digitalisierung und das neue
Telearbeitsgesetz, das in Österreich am 1.1. 2025 in Kraft getreten
ist, wird die Flexibilität noch weiter ausgebaut: Mitarbeitende
können ortsungebunden arbeiten - sei es im Co-Working-Space, bei
Angehörigen oder in einer Berghütte, Internetverbindung
vorausgesetzt. „Damit einhergeht jedoch unter anderem, dass
Unternehmen Maßnahmen zur Förderung des Teambuildings priorisieren
müssen - denn diese sind in Zeiten des hybriden Arbeitens wichtiger
denn je“, sagt Markus Zink abschließend.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 8/365: EU Retail Investstrategy gut gemeint, aber teuer und viel zu kompliziert
Aktien auf dem Radar:Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Agrana, Pierer Mobility, CA Immo, Verbund, EVN, AT&S, BKS Bank Stamm, Kostad, Marinomed Biotech, Wolford, Cleen Energy, Polytec Group, Warimpex, Stadlauer Malzfabrik AG, Kapsch TrafficCom, UBM, Zumtobel, RHI Magnesita, Flughafen Wien, Oberbank AG Stamm, FACC, Palfinger, Amag, Immofinanz, OMV, Österreichische Post, Rosenbauer, Telekom Austria, Uniqa.
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