02.12.2024, 3507 Zeichen
Wien (OTS) - Aufgrund des anhaltend starken Rückgangs bei Neubauten
kämpfen viele
Unternehmen mit Umsatzeinbußen. Zum Rückgang im Wohnungsneubau und
bestehender Hürden werden weitere praxisferne Barrieren aufgebaut. Um
diese Situation zu entschärfen, fordert der österreichische
Einrichtungsfachhandel sofortige Maßnahmen wie die weitere
Überarbeitung bzw. Aussetzung der KIM- und EU-Entwaldungsverordnung.
Insolvenzen namhafter Betriebe erzeugen zusätzlichen Druck. Die
Gefahr eines Dominoeffekts kann nicht mehr vom Tisch gewischt werden.
Kastinger: „Keine Käufer für Einrichtungen“
„Werden keine Wohnungen mehr gebaut, gibt es auch keine Käufer
für Einrichtungen. Das wird den Ruin vieler Betriebe bedeuten“, sagt
Hubert Kastinger, Obmann des Einrichtungsfachhandels in der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bereits seit Wochen. Weil die
Branche nicht ausreichend gehört wird, wurde ein offener Brief an die
Politik formuliert und abgeschickt. Die Einrichtungs-Branche erhofft
sich auf nationaler wie europäischer Ebene noch mehr Verständnis für
nötige Maßnahmen und Lösungsvorschläge.
Die Immobilien-Branche prognostiziert bis 2026 einen Rückgang der
jährlichen freifinanzierten Wohnungsfertigstellungen um 90 Prozent.
Diese Entwicklung trifft neben der Bauwirtschaft unmittelbar auch den
Einrichtungsfachhandel, da ohne Neubauten auch keine Nachfrage nach
Inneneinrichtungen vorhanden ist. Der Wertschöpfungsfaktor der
Bauwirtschaft von 1:4 zeigt, dass nachgelagerte Branchen - vom
Baunebengewerbe wie Maler, Elektriker oder Fliesenleger bis zu den
Möbelhändlern - die fehlende Nachfrage massiv zu spüren bekommen.
Außerkrafttreten der KIM-Verordnung und massive Entschärfung der
EU-Entwaldungsverordnung gefordert
Hinzu kommen regulatorische und bürokratische Hürden. Die KIM-
Verordnung, die die Kreditvergabe bei Wohnimmobilien neu regelt,
schränkt zusätzlich stark ein, weiß Kastinger: „Die Menschen kaufen
weniger, mieten mehr. Gekaufte Wohnungen sind traditionell aber ein
wichtiger Absatzmarkt für unsere Produkte.“ Die KIM-Verordnung muss
aus Sicht des Einrichtungsfachhandels daher umgehend ausgesetzt
werden.
Ebenso müsse die aktuell lediglich ein Jahr aufgeschobene EU-
Entwaldungsverordnung, die einem Bürokratiemonster gleichkommt, „von
Grund auf überarbeitet und massiv entschärft“ werden. Diese sieht
aktuell im Fall des Einrichtungsfachhandels vor, dass zur Eindämmung
der weltweiten Abholzung und Waldschädigung jedes Holzmöbel bis zu
seinem Ursprung nachverfolgbar sein muss. Das bedeutet, dass
bespielweise alle für eine Spanplatte verwendeten Bäume inklusive
Standort in eine Datenbank eingetragen werden müssen.
Wer so etwas vorschlägt, müsse es zuerst auf Praxistauglichkeit
prüfen. „Es entsteht ein administrativer Aufwand, der für ein KMU
nicht zu bewältigen sein wird und obendrein stehen immense Strafen im
Raum“, sagt Kastinger abschließend. „Von einigen Betrieben wissen wir
bereits, dass sie angesichts des drohenden administrativen Aufwandes
und der Strafen, ihren Betrieb einstellen würden.“
Über den Einrichtungsfachhandel
Der Einrichtungsfachhandel setzt sich für bessere
Rahmenbedingungen für mehr als 14.000 Elektro- und
Einrichtungsfachhändler mit knapp 43.000 Beschäftigten im
Möblfachhandel in ganz Österreich ein. Als Bundesgremium des Elektro-
und Einrichtungsfachhandels ist es unsere Aufgabe, die Interessen
unserer Mitglieder bestmöglich zu vertreten und ihren Stimmen in
politischen Entscheidungsprozessen auf nationaler und auf EU-Ebene
Gehör zu verschaffen. (PWK440/DFS)
Wiener Börse Party #793: Pierer Mobility kräftig im Plus, Sparplan-Festival bei der EAM, mein wikifolio Case eines CFA Awards
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Amag, Immofinanz, CA Immo, EuroTeleSites AG, Frequentis, Rosgix, Warimpex, Wienerberger, Kapsch TrafficCom, AT&S, Frauenthal, Gurktaler AG Stamm, Polytec Group, Wolftank-Adisa, Porr, Oberbank AG Stamm, UBM, Palfinger, Zumtobel, Addiko Bank, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
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