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ATX-Trends: Addiko, Rosenbauer, Kapsch TrafficCom, Uniqa, RBI ...

20.11.2019, 9587 Zeichen

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag ihre zwischenzeitlich deutlichen Gewinne im späten Handelsverlauf nahezu vollständig aufgebraucht und teilweise im Minus geschlossen. Ein mögliches Scheitern der Handelsgespräche zwischen den USA und China sorgte zunächst für wenig Beunruhigung, mangels fehlender neuer Impulse setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein. Der EuroStoxx 50 hatte am späten Vormittag den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2015 erreicht, schloss dann aber letztendlich mit einem Minus von 0,2%, der französische CAC 40 war zwischenzeitlich auf das höchste Niveau seit zwölf Jahren geklettert, musste aber eine Abgabe von 0,4% hinnehmen, der Dax konnte ein kleines Plus von 0,1% in den Schluss mitnehmen und in London endete der Footsie 0,2% befestigt.

Die Aussicht auf einen kurstreibenden Bieterkampf um den spanischen Börsenbetreiber Bolsas y Mercados Espanoles ließ dessen Aktienkurs zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren steigen und um 2,1% höher schließen. Laut einem spanischen Wirtschaftsmagazin erwägt neben der Börse Euronext und der schweizerischen Börse Six nun auch die Deutsche Börse ein Kaufangebot, am Vortag waren die Aktien bereits um fast 40 Prozent nach oben geschnellt. Die Schweizer Uhrenhersteller Swatch und Richemont hatten zwar wegen der Unruhen im wichtigen Absatzmarkt Hongkong weniger verkauft, insgesamt waren aber die Umsätze gestiegen, was die Aktien 0,8% beziehungsweise 0,4% höher schliessen liess. Der Billigflieger easyJet konnte mit dem vorgelegten Zahlenwerk positiv überraschen und war mit einem Plus von 5,3% einer der stärksten Titel in London. UBS attestierte dem französischen Autozulieferer Valeo ein hohes Kurspotential und empfahl die Aktie zum Kauf, was den Kurs um 3,2% nach oben brachte. Der deutsche Triebwerksbauer MTU Aero Engines profitierte von glänzend gelaufenen Geschäften bei Airbus und eroberte mit einem Plus von 2,6% den Spitzenplatz im Dax. Thyssenkrupp meldete neue Fortschritte bei der Restrukturierung des Stahlkonzerns, es wird jetzt neben der Aufzugssparte zusätzlich der Verkauf des Bereichs Industrial Solutions geprüft, das liess den Stahlkonzern um 2,1% anziehen. Gerresheimer litt unter dem endgültigen Aus für einen lange erhofften Großauftrag des Pharmakonzerns Sanofi und musste einen Abrutsch von 7,2% verzeichnen.

Auch in Wien endete der ATX , der über weite Strecken im positiven Bereich gehandelt hatte, mit einem kleinen Minus von 0,1%. Am heimischen Markt standen Ergebnisse und Analystenkommentare zu den einzelnen Unternehmen im Mittelpunkt, die Zahlen der Addiko Bank , die bereits vorbörslich vorgelegt wurden, vermochten nicht zu überzeugen und die Aktie des vorwiegend in Osteuropa tätigen Bankhauses schloss mit einem Abschlag von 4,5%. Zu den großen Verlierern zählte auch Rosenbauer , die Baader Bank senkte ihr Kursziel für den Feuerwehrausstatter deutlich von 46,0 Euro auf 40,0 Euro, was den Titel 2,7% nach unten brachte. Die großen Banken erlebten einen unterschiedlichen Kursverlauf, die Raiffeisen konnte sich um 2,0%verbessern und einen Teil der jüngsten Verluste wettmachen, die Erste Group ging nahezu unverändert mit einem leichten Plus von 0,1% aus dem Handel, die Bawag war hingegen gestern die schwächste der drei und musste 1,1% abgeben. Die Erfolgsserie bei AT&S ging weiter, der Leiterplattenhersteller war mit einem Zuwachs von 2,1% auch gestern wieder der stärkste Titel am heimischen Markt. Ebenfalls sehr gesucht war Marinomed mit einer Verbesserung von 1,9%. Ans untere Ende des Kurstableaus rutschte neben den schon erwähnten auch UBM Development, der Immobilienkonzern musste den Tag mit einer 2,1% schwächeren Notierung beenden. Auch Verbund war wenig gefragt und gab 2,0% ab, und auch Zumtobel konnte sich nicht erholen und beendete den Handel weitere 1,8% schwächer.

Richtungslos und nur wenig verändert haben sich die US-Aktienmärkte am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Während die Standardwerte an der Wall Street mehrheitlich Verluste verbuchten, waren die Aktien an der Technologiebörse Nasdaq etwas gefragter. Negative Impulse kamen aus dem Einzelhandel, wo einige Unternehmen mit schwachen Zahlen und eingetrübten Aussichten enttäuscht hatten. Die drei großen Indices erreichten im Tagesverlauf erneut Rekordhochs, mussten aber die erzielten Zuwächse wieder abgeben, der Dow Jones schloss 0,4% schwächer, der S&P 500 sank marginal um 0,1%, lediglich der Nasdaq 100 konnte ein Plus von 0,1% in den Schluss mitnehmen. Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Notierungen, so war die Zahl der Wohnungsbaubeginne im Oktober weniger stark gestiegen als erwartet, die Baugenehmigungen hatten hingegen überraschend zugelegt. Von US-Unternehmensseite gab es Licht und Schatten. So schraubte der Handelsriese Home Depot zum zweiten Mal in diesem Jahr sein Wachstumsziel für das laufende Jahr zurück, Anleger reagierten enttäuscht und schickten die Papiere am Dow-Ende um 5,4% auf Talfahrt. Noch härter traf es die Aktien des Einzelhändlers Kohl's, sie brachen um 19,5% ein nachdem das Unternehmen das Gewinnziel für das Geschäftsjahr gekürzt hatte. Im dritten Quartal war der Umsatz deutlich geringer gestiegen als Analysten erwartet hatten. Boeing konnte die anfänglich klaren Gewinne nicht halten und endete 0,7% schwächer, kritische Aussagen der US-Behörde NTSB waren der Grund dafür. Dem Flugzeugbauer wurde empfohlen, tausende Jets anders zu konstruieren, um die Wiederholung eines tödlichen Vorfalls zu vermeiden. Novartis interessiert sich Gerüchten zu Folge für den Biopharmazeutika-Entwickler Medicines, der daraufhin einen Kurssprung von 19,7% verzeichnen konnte.

Öl musste angesichts eines steigenden Angebotes deutlich abgeben, Brent verzeichnete ein Minus von 2,5%, WTI schloss 3,2% schwächer. Gold endete nach einem ruhigen Handel nahezu unverändert bei einem Kurs von knapp über 1.470 US-Dollar. Der Euro hatte gegen den US-Dollar einen im Vergleich zu den letzten Tagen relativ volatilen Handel und schloss leicht befestigt bei einer Notierung von knapp unter 1,108 gegen den Greenback.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung etwas schwächer indiziert. Auch in Asien beenden die Börsen den heutigen Handelstag mit Abschlägen. Unternehmensseitig erwarten wir heute Geschäftszahlen von CA Immo (im Laufe des Tages), Kapsch und Uniqa . (siehe unten). Makroökonomisch erwarten wir in Europa die Erzeugerpreise (DEU), in den USA den Ölbericht des Energieministerium sowie das FOMC Sitzungsprotokoll vom 30.10.2019.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Kapsch Trafficcom AG
 
Die Umsatzerlöse beliefen sich im H1/19-20 auf €359,2 Mio. (YoY +7,0% ggü. €335,8 Mio. im H1/18-19). Diese positive Entwicklung wurde von beiden Segmenten getragen. Der Umsatz des Segments Electronic Toll Collection (ETC) stieg auf €281,2 Mio. (+7,3%). Besonders stark entwickelte sich das Errichtungsgeschäft in den Regionen Americas (+87,4%) und EMEA (+43,3%). Der Umsatz des Segments Intelligent Mobility Solutions (IMS) stieg auf €78,1 Mio. (+5,9%). Das EBIT erlebte ein Minus YoY in Höhe von -50,6% und erreichte eine Summe von €8,8 Mio. Dies geht vor allem auf Einmaleffekte (deutsche Infrastrukturabgabe, Mautprojekt Tschechien) sowie Investitionen in weiteres Wachstum zurück. Die EBIT-Marge betrug 2,4% (ggü. 5,3% in H1/18-19). Das Periodenergebnis belief sich auf €2,3 Mio. (-74,8% ggü. €9,0 Mio. in H1/18-19).
 
Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/2020 wurde teilweise angepasst. So geht man für das EBIT jetzt von ca. €35 Mio. aus (bisher 5% über €57 Mio. aus FY/18-19). Den Umsatz erwartet man dagegen unverändert mit ca. 5% über dem Vorjahreswert in Höhe von €737,8 Mio.
 
H1/19-20: Umsatz: €359,2 Mio. (Vj. 335,8); EBIT: €8,8 Mio. (Vj. 17,8); Periodenergebnis: €2,3 Mio. (Vj. 9,0)
 
Uniqa Insurance Group AG
 
Uniqa konnte einen Q3/19 Umsatz von €1,22 Mrd. präsentieren (YoY +2,5% ggü. €1,19 Mrd. im Q3/18). Getragen wird dieses Wachstum insbesondere von der Krankenversicherung, doch auch die Schaden- und Unfallversicherung hat laut CEO Brandstetter spürbar dazu beigetragen. Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf €92,4 Mio., was einem Plus von 16,8% YoY entspricht. Das Periodenergebnis fiel mit €62,5 Mio. YoY positiver aus (Q3/18: €49,1 Mio.). Entscheidend wirkte sich hier die Verbesserung der Schadenquote in der Schaden- und Unfallversicherung aus, was letztlich zu einer Optimierung der Combined Ratio verhalf.
 
UNIQA erwartet für 2019 ein moderates Wachstum des Gesamtprämienvolumens von ungefähr 1 Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung wird für 2019 ein Prämienwachstum von rund 2 Prozent erwartet. Ebenso rechnet Uniqa in der Krankenversicherung im Einklang mit dem langfristigen Trend mit Zuwächsen von etwa 3 Prozent, im Wesentlichen getrieben durch das Geschäft in Österreich. Im Gegensatz dazu ist in der Lebensversicherung aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der gedämpften Nachfrage nach langfristigen Vorsorgeprodukten von einem weiteren Rückgang auszugehen. Zusätzlich wird das in 2016 gestartete Investitionsprogramm das Ergebnis vor Steuern im FY/19 und darüber hinaus belasten. Insgesamt erwartet Uniqa damit für das Geschäftsjahr 2019– bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf der Casinos Austria Aktiengesellschaft – eine Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern. Unverändert beabsichtigt Uniqa zudem, die jährliche Ausschüttung je Aktie im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren weiterhin kontinuierlich zu steigern.
 
Q3/19: Umsatz: €1,22 Mrd. (Vj. 1,19); EBIT: €92,4 Mio. (Vj. 79,1); Periodenergebnis: €62,5 Mio. (Vj. 49,1)


(20.11.2019)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S12/11: Patrick Kesselhut


 

Bildnachweis

1.



Aktien auf dem Radar:Addiko Bank, Immofinanz, Wienerberger, Flughafen Wien, Warimpex, Porr, AT&S, Palfinger, Strabag, Uniqa, Verbund, Pierer Mobility, Andritz, Frequentis, S Immo, Oberbank AG Stamm, Amag, Agrana, CA Immo, Erste Group, EVN, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, VIG, Deutsche Bank, IBM, Caterpillar, Beiersdorf, Symrise.


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