Batteriemetalle: Dem Critical Raw Materials Act fehlt es an Durchschlagskraft

Magazine aktuell


#gabb aktuell



28.01.2025, 9442 Zeichen

Durch eigene Vorkommen, gut austarierte Partnerschaften und Recycling kann Europa sich in Zukunft besser mit kritischen Rohstoffen versorgen. Doch die bisherigen Rahmenbedingungen reichen für das sich eintrübende geopolitische Umfeld nicht aus.

 

Kuniko (ISIN: AU0000159840, WKN: A3CTAL) berichtete im Dezember über eine deutliche Erhöhung der Mineralressourcenschätzung (MRE) für das Nickel-Kupfer-Kobalt-Projekt Ertelien im Süden Norwegens.

 

Die aktualisierte MRE wurde in Übereinstimmung mit den JORC-Richtlinien abgeschlossen und taxiert die Lagerstätte auf 22 Mio. Tonnen angezeigte Ressourcen mit 0,26 % Nickeläquivalent 1 (NiEq) und 18 Mio. Tonnen abgeleitete Ressourcen mit 0,25 % NiEq.

 

In Norwegen lagern Nickel, Kupfer und Kobalt

 

Die enthaltenen Metalle für die angezeigten Ressourcen entsprechen 39Kt Nickel (Ni), 29Kt Kupfer (Cu) und 3,1Kt Tonnen Kobalt (Co) sowie 32Kt Nickel (Ni), 21Kt Kupfer (Cu) und 2,5Kt Tonnen Kobalt (Co) für die abgeleiteten Ressourcen. Weitere Aufstockungen der Ressource sind nach Ansicht der Geologen des Explorers möglich.

 

Ertelien ist Teil eines größeren Explorationsgebiets, das von Kuniko lizenziert wurde. Der Ringerike Battery Metal District in Südnorwegen umfasst mehrere brachliegende Nickel-Kupfer-Minen und Versuchsabbaugebiete. Der Bezirk ist für mehrere aussichtsreiche Intrusionen bekannt, darunter die Tysklandsgruve-Intrusion, bei der Probenahmen Gehalte von bis zu 1,86 % Cu, 1,87 % Ni, 10 % Co, 0,43 ppm Au und 0,21 ppm Pd 2 ergaben.

 

Das Beispiel Kuniko belegt, dass Europa im Rohstoffbereich über Optionen verfügt. Diese werden jedoch bislang kaum realisiert. Zwar hat die EU-Kommission kritische Rohstoffe wie die in Ertelien lagernden Batteriemetalle in ihrer Prioritätenliste nach ganz oben gesetzt. Große Dynamik wurde dadurch jedoch noch nicht ausgelöst.

 

Im vergangenen Jahr verabschiedete die EU den Critical Raw Materials Act (CRMA), der verlangt, dass bis 2030 10 % des jährlichen Rohstoffverbrauchs in Europa extrahiert, 40 % dort verarbeitet und 25 % recycelt werden sollen.

 

Dem CRMA fehlt es bislang an Durchschlagskraft

 

Doch auf diese Benchmarks ist bislang wenig ordnungspolitische Schlagkraft gefolgt. Kuniko selbst ist ein Beispiel dafür. Das Unternehmen beantragte im vergangenen Jahr, das Ringerike-Batteriemetallprojekt als strategisches Projekt im Rahmen des CRMA einzustufen. Der Standort Norwegen ist zwar nicht EU-Mitglied, aber Mitglied des EWR. In dem Land gibt es eine lange Tradition bei der Übernahme von EU-Vorschriften und -Rahmenwerken.

 

Als strategisch im Sinne der CRMA-Definitionen eingestufte Projekte können Zugriff auf staatlich geförderte Finanzierungsmittel erhalten und darüber hinaus von der Zusammenarbeit mit EU-Institutionen und beschleunigten Genehmigungsverfahren profitieren.

 

Doch es gibt „keine expliziten Regeln dafür, wie das Critical Raw Materials Board, das zur Unterstützung der CRMA-Umsetzung eingerichtet wurde, Projekte als „strategisch“ und damit für den Erhalt von EU-Mitteln in Frage kommend einstuft“, wie etwa Pub Affairs Bruxelles kritisiert.

 

Die Wirksamkeit der europäischen Rohstoffstrategie wird dadurch unterminiert. S&P Global Commodity Insights sieht verschiedene Herausforderungen auf dem Weg zu sicheren Lieferketten. Dazu zählen „langwierige Genehmigungsverfahren, der Widerstand der Anwohner gegen den Ausbau der Lithiumproduktion, begrenzte Vorkommen bei Kobalt und Nickel“.

 

Noch gravierender jedoch: Die EU stellt keine neuen Mittel für kritische Mineralien im Sinne des CRMA zur Verfügung. „Die begrenzte Verfügbarkeit dieser Materialien in Europa schafft Schwachstellen in der Lieferkette und mangelnde Transparenz für diejenigen, die investieren möchten“, heißt in einem Bericht von S&P.

 

Geopolitischer Hintergrund verschlechtert sich

 

Der geopolitische Hintergrund verschlechtert sich zusehends. China dominiert die Märkte für wichtige kritische Rohstoffe wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium. Pekings Exportverbot von Gallium, Germanium, Antimon und anderen Materialien in die USA lässt erahnen, dass das Land ähnliche Maßnahmen gegen Europa ergreifen könnte - insbesondere angesichts der EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge.

 

Europa hat viel Zeit verloren. Deutlich wird dies im rohstoffreichen Afrika, wo China die Expansion des Bergbaus zu weiten Teilen finanziert. Die Rohstoffgiganten aus der Volksrepublik sind dabei, westliche Bergbaukonzerne gemessen am Output zu überholen. Chinesische Unternehmen dominieren etwa weite Teile des Bergbaus in der DR Kongo.

 

Der Trend zum Rohstoffnationalismus scheint derzeit nicht aufzuhalten. Dem jüngsten Ressourcennationalismus-Index des Analyseunternehmens Verisk Maplecroft zufolge war in 72 der 198 untersuchten Länder in den vergangenen fünf Jahren ein „signifikanter Anstieg“ interventionistischer und protektionistischer Maßnahmen zu verzeichnen.

 

Rohstoffnationalismus verkompliziert Lieferketten

 

Der Trend verkompliziert die Lieferketten in zweierlei Hinsicht. Zum einen geht es darum, zu große Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten und insbesondere des nicht-westlichen Blocks zu verhindern. Zum anderen muss bei Partnerschaften – etwa in Afrika oder Südostasien – zunehmend Tribut an die dortigen Bestrebungen gezollt werden, möglichst große Teile der Wertschöpfung im eigenen Land zu halten.

 

Dennoch zählen anspruchsvoll austarierte Partnerschaften mit Ländern, die über ungenutzte Rohstoffvorkommen verfügen, zu den Stellschrauben, an denen die EU für eine sichere Versorgung mit kritischen Rohstoffen drehen kann.

 

Ein weiterer, wichtiger Baustein: Recycling. Laut einer Studie von Transport & Environment könnte das Recycling von gebrauchten Batteriezellen und Produktionsabfällen 14 % des Lithiums, 16 % des Nickels, 17 % des Mangans und 25 % des Kobalts liefern, das Europa 2030 für E-Autos benötigen wird.

 

Doch auch hier fehlt es an Konsequenz: Fast die Hälfte der angekündigten europäischen Recyclingkapazitäten sind laut Studie in der Warteschleife oder es ist ungewiss, ob sie realisiert werden. Die Autoren der Studie fordern die EU und das Vereinigte Königreich auf, Recyclingprojekte durch bessere politische Rahmenbedingungen und Finanzierungsprogramme zu unterstützen.

 

Recycling, Partnerschaften und heimischer Abbau sind die Stellschrauben der EU

 

Recycling, sorgfältig ausgehandelte Rohstoff-Partnerschaften und heimischer Rohstoffabbau: Mit diesen Maßnahmen könnte die europäische Versorgung mit kritischen Mineralien verbessert werden.

 

Kuniko Metals kann bei Ertelien und Ringerike auf Unterstützung aus der Industrie bauen. Zu den Eigentümern des Unternehmens gehören zwei größere Akteure der Batterie-Lieferketten. Der französische Autobauer Stellantis (ISIN: NL00150001Q9, WKN: A2QL01) hält 19,4 % der Anteile und hat zudem ein Offtake-Agreement über 35 % der künftigen Nickel- und Kobaltproduktion von Kuniko in Norwegen abgeschlossen. 15,9 % der Aktien befinden sich im Besitz von Vulcan Energy (ISIN: AU0000066086, WKN: A2PV3A).

 

Kuniko CEO Anthony Beckmand jedenfalls sieht in Ertelien und Ringerike eine „vielversprechende Quelle für nachhaltige, strategische Metalle zur Unterstützung der grünen Energiewende in der Europäischen Union."

 

Weitere Informationen zu Kuniko Ltd. finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de:

https://www.miningscout.de/minenaktien/kuniko-ltd/

 

Unternehmen: Kuniko Ltd.

ISIN: AU0000159840

WKN: A3CTAL

Webseite: https://kuniko.eu/

 

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte

 

Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die hanseatic stock publishing UG und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der hanseatic stock publishing UG und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich die Berichterstattung ausschliesslich lediglich auf das jeweils genannte Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung bezieht. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der hanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Ferner besteht zwischen dem hier erwähnten Unternehmen oder mit ihm verbundenen Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschliessen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Aktien oder Aktien-Optionen des besprochenen Wertpapieres. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt) ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unseren Disclaimer: https://www.miningscout.de/disclaimer-agb/.

 

Kontakt

www.miningscout.de ist ein Service von:

hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt)

Schönböckener Str. 28D

23556 Lübeck

Germany

 

Fragen und Anregungen bitte per Mail an: redaktion@miningscout.de

 



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice 113/365: Was StudentInnen der Wirtschaftsuni Wien zur Wiener Börse sagen




 

Aktien auf dem Radar:Palfinger, CPI Europe AG, Frequentis, RHI Magnesita, Rosenbauer, Kapsch TrafficCom, VIG, OMV, Uniqa, voestalpine, Zumtobel, Andritz, AT&S, Lenzing, Bawag, DO&CO, Erste Group, RBI, Wolford, Agrana, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Polytec Group, Amag, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, ATX.


Random Partner

EY
Bei EY wird alles daran gesetzt, dass die Welt besser funktioniert. Dafür steht unser Anspruch „Building a better working world“. Mit unserem umfassenden Wissen und der Qualität unserer Dienstleistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Kapitalmärkte und Volkswirtschaften.

>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event Porsche Automobil Holding
    BSN Vola-Event Mercedes-Benz Group
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 21-22: Bawag(1), Erste Group(1), Porr(1), OMV(1), Strabag(1), Uniqa(1), FACC(1), VIG(1), Frequentis(1), Andritz(1), Kontron(1), Palfinger(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Strabag(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: Fabasoft(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Rosenbauer(1), Bawag(1)
    BSN Vola-Event adidas
    Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 0.75%, Rutsch der Stunde: Wienerberger -1.08%
    Star der Stunde: DO&CO 1.99%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -1.87%

    Featured Partner Video

    Börsepeople im Podcast S18/14: Birgit Niessner

    Birgit Niessner ist Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft in der Oesterreichischen Nationalbank. Wir sprechen über einen Start bei der Investmentbank Austria und dann lange und schöne Jahre...

    Books josefchladek.com

    Daniel Chatard
    Niemandsland
    2024
    The Eriskay Connection

    Paul Guilmoth
    At Night Gardens Grow
    2021
    Stanley / Barker

    Manolis Coupe-Kalomiris
    Electricity
    2024
    Nearest Truth

    Ulf Lundin
    Pictures of a Family
    2024
    Skreid Publishing

    Various artists
    Maledetto Cane #1
    2024
    Self published

    Batteriemetalle: Dem Critical Raw Materials Act fehlt es an Durchschlagskraft


    28.01.2025, 9442 Zeichen

    Durch eigene Vorkommen, gut austarierte Partnerschaften und Recycling kann Europa sich in Zukunft besser mit kritischen Rohstoffen versorgen. Doch die bisherigen Rahmenbedingungen reichen für das sich eintrübende geopolitische Umfeld nicht aus.

     

    Kuniko (ISIN: AU0000159840, WKN: A3CTAL) berichtete im Dezember über eine deutliche Erhöhung der Mineralressourcenschätzung (MRE) für das Nickel-Kupfer-Kobalt-Projekt Ertelien im Süden Norwegens.

     

    Die aktualisierte MRE wurde in Übereinstimmung mit den JORC-Richtlinien abgeschlossen und taxiert die Lagerstätte auf 22 Mio. Tonnen angezeigte Ressourcen mit 0,26 % Nickeläquivalent 1 (NiEq) und 18 Mio. Tonnen abgeleitete Ressourcen mit 0,25 % NiEq.

     

    In Norwegen lagern Nickel, Kupfer und Kobalt

     

    Die enthaltenen Metalle für die angezeigten Ressourcen entsprechen 39Kt Nickel (Ni), 29Kt Kupfer (Cu) und 3,1Kt Tonnen Kobalt (Co) sowie 32Kt Nickel (Ni), 21Kt Kupfer (Cu) und 2,5Kt Tonnen Kobalt (Co) für die abgeleiteten Ressourcen. Weitere Aufstockungen der Ressource sind nach Ansicht der Geologen des Explorers möglich.

     

    Ertelien ist Teil eines größeren Explorationsgebiets, das von Kuniko lizenziert wurde. Der Ringerike Battery Metal District in Südnorwegen umfasst mehrere brachliegende Nickel-Kupfer-Minen und Versuchsabbaugebiete. Der Bezirk ist für mehrere aussichtsreiche Intrusionen bekannt, darunter die Tysklandsgruve-Intrusion, bei der Probenahmen Gehalte von bis zu 1,86 % Cu, 1,87 % Ni, 10 % Co, 0,43 ppm Au und 0,21 ppm Pd 2 ergaben.

     

    Das Beispiel Kuniko belegt, dass Europa im Rohstoffbereich über Optionen verfügt. Diese werden jedoch bislang kaum realisiert. Zwar hat die EU-Kommission kritische Rohstoffe wie die in Ertelien lagernden Batteriemetalle in ihrer Prioritätenliste nach ganz oben gesetzt. Große Dynamik wurde dadurch jedoch noch nicht ausgelöst.

     

    Im vergangenen Jahr verabschiedete die EU den Critical Raw Materials Act (CRMA), der verlangt, dass bis 2030 10 % des jährlichen Rohstoffverbrauchs in Europa extrahiert, 40 % dort verarbeitet und 25 % recycelt werden sollen.

     

    Dem CRMA fehlt es bislang an Durchschlagskraft

     

    Doch auf diese Benchmarks ist bislang wenig ordnungspolitische Schlagkraft gefolgt. Kuniko selbst ist ein Beispiel dafür. Das Unternehmen beantragte im vergangenen Jahr, das Ringerike-Batteriemetallprojekt als strategisches Projekt im Rahmen des CRMA einzustufen. Der Standort Norwegen ist zwar nicht EU-Mitglied, aber Mitglied des EWR. In dem Land gibt es eine lange Tradition bei der Übernahme von EU-Vorschriften und -Rahmenwerken.

     

    Als strategisch im Sinne der CRMA-Definitionen eingestufte Projekte können Zugriff auf staatlich geförderte Finanzierungsmittel erhalten und darüber hinaus von der Zusammenarbeit mit EU-Institutionen und beschleunigten Genehmigungsverfahren profitieren.

     

    Doch es gibt „keine expliziten Regeln dafür, wie das Critical Raw Materials Board, das zur Unterstützung der CRMA-Umsetzung eingerichtet wurde, Projekte als „strategisch“ und damit für den Erhalt von EU-Mitteln in Frage kommend einstuft“, wie etwa Pub Affairs Bruxelles kritisiert.

     

    Die Wirksamkeit der europäischen Rohstoffstrategie wird dadurch unterminiert. S&P Global Commodity Insights sieht verschiedene Herausforderungen auf dem Weg zu sicheren Lieferketten. Dazu zählen „langwierige Genehmigungsverfahren, der Widerstand der Anwohner gegen den Ausbau der Lithiumproduktion, begrenzte Vorkommen bei Kobalt und Nickel“.

     

    Noch gravierender jedoch: Die EU stellt keine neuen Mittel für kritische Mineralien im Sinne des CRMA zur Verfügung. „Die begrenzte Verfügbarkeit dieser Materialien in Europa schafft Schwachstellen in der Lieferkette und mangelnde Transparenz für diejenigen, die investieren möchten“, heißt in einem Bericht von S&P.

     

    Geopolitischer Hintergrund verschlechtert sich

     

    Der geopolitische Hintergrund verschlechtert sich zusehends. China dominiert die Märkte für wichtige kritische Rohstoffe wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium. Pekings Exportverbot von Gallium, Germanium, Antimon und anderen Materialien in die USA lässt erahnen, dass das Land ähnliche Maßnahmen gegen Europa ergreifen könnte - insbesondere angesichts der EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge.

     

    Europa hat viel Zeit verloren. Deutlich wird dies im rohstoffreichen Afrika, wo China die Expansion des Bergbaus zu weiten Teilen finanziert. Die Rohstoffgiganten aus der Volksrepublik sind dabei, westliche Bergbaukonzerne gemessen am Output zu überholen. Chinesische Unternehmen dominieren etwa weite Teile des Bergbaus in der DR Kongo.

     

    Der Trend zum Rohstoffnationalismus scheint derzeit nicht aufzuhalten. Dem jüngsten Ressourcennationalismus-Index des Analyseunternehmens Verisk Maplecroft zufolge war in 72 der 198 untersuchten Länder in den vergangenen fünf Jahren ein „signifikanter Anstieg“ interventionistischer und protektionistischer Maßnahmen zu verzeichnen.

     

    Rohstoffnationalismus verkompliziert Lieferketten

     

    Der Trend verkompliziert die Lieferketten in zweierlei Hinsicht. Zum einen geht es darum, zu große Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten und insbesondere des nicht-westlichen Blocks zu verhindern. Zum anderen muss bei Partnerschaften – etwa in Afrika oder Südostasien – zunehmend Tribut an die dortigen Bestrebungen gezollt werden, möglichst große Teile der Wertschöpfung im eigenen Land zu halten.

     

    Dennoch zählen anspruchsvoll austarierte Partnerschaften mit Ländern, die über ungenutzte Rohstoffvorkommen verfügen, zu den Stellschrauben, an denen die EU für eine sichere Versorgung mit kritischen Rohstoffen drehen kann.

     

    Ein weiterer, wichtiger Baustein: Recycling. Laut einer Studie von Transport & Environment könnte das Recycling von gebrauchten Batteriezellen und Produktionsabfällen 14 % des Lithiums, 16 % des Nickels, 17 % des Mangans und 25 % des Kobalts liefern, das Europa 2030 für E-Autos benötigen wird.

     

    Doch auch hier fehlt es an Konsequenz: Fast die Hälfte der angekündigten europäischen Recyclingkapazitäten sind laut Studie in der Warteschleife oder es ist ungewiss, ob sie realisiert werden. Die Autoren der Studie fordern die EU und das Vereinigte Königreich auf, Recyclingprojekte durch bessere politische Rahmenbedingungen und Finanzierungsprogramme zu unterstützen.

     

    Recycling, Partnerschaften und heimischer Abbau sind die Stellschrauben der EU

     

    Recycling, sorgfältig ausgehandelte Rohstoff-Partnerschaften und heimischer Rohstoffabbau: Mit diesen Maßnahmen könnte die europäische Versorgung mit kritischen Mineralien verbessert werden.

     

    Kuniko Metals kann bei Ertelien und Ringerike auf Unterstützung aus der Industrie bauen. Zu den Eigentümern des Unternehmens gehören zwei größere Akteure der Batterie-Lieferketten. Der französische Autobauer Stellantis (ISIN: NL00150001Q9, WKN: A2QL01) hält 19,4 % der Anteile und hat zudem ein Offtake-Agreement über 35 % der künftigen Nickel- und Kobaltproduktion von Kuniko in Norwegen abgeschlossen. 15,9 % der Aktien befinden sich im Besitz von Vulcan Energy (ISIN: AU0000066086, WKN: A2PV3A).

     

    Kuniko CEO Anthony Beckmand jedenfalls sieht in Ertelien und Ringerike eine „vielversprechende Quelle für nachhaltige, strategische Metalle zur Unterstützung der grünen Energiewende in der Europäischen Union."

     

    Weitere Informationen zu Kuniko Ltd. finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de:

    https://www.miningscout.de/minenaktien/kuniko-ltd/

     

    Unternehmen: Kuniko Ltd.

    ISIN: AU0000159840

    WKN: A3CTAL

    Webseite: https://kuniko.eu/

     

    Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte

     

    Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die hanseatic stock publishing UG und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der hanseatic stock publishing UG und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich die Berichterstattung ausschliesslich lediglich auf das jeweils genannte Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung bezieht. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der hanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Ferner besteht zwischen dem hier erwähnten Unternehmen oder mit ihm verbundenen Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschliessen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Aktien oder Aktien-Optionen des besprochenen Wertpapieres. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt) ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unseren Disclaimer: https://www.miningscout.de/disclaimer-agb/.

     

    Kontakt

    www.miningscout.de ist ein Service von:

    hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt)

    Schönböckener Str. 28D

    23556 Lübeck

    Germany

     

    Fragen und Anregungen bitte per Mail an: redaktion@miningscout.de

     



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice 113/365: Was StudentInnen der Wirtschaftsuni Wien zur Wiener Börse sagen




     

    Aktien auf dem Radar:Palfinger, CPI Europe AG, Frequentis, RHI Magnesita, Rosenbauer, Kapsch TrafficCom, VIG, OMV, Uniqa, voestalpine, Zumtobel, Andritz, AT&S, Lenzing, Bawag, DO&CO, Erste Group, RBI, Wolford, Agrana, Oberbank AG Stamm, Warimpex, Polytec Group, Amag, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, ATX.


    Random Partner

    EY
    Bei EY wird alles daran gesetzt, dass die Welt besser funktioniert. Dafür steht unser Anspruch „Building a better working world“. Mit unserem umfassenden Wissen und der Qualität unserer Dienstleistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Kapitalmärkte und Volkswirtschaften.

    >> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event Porsche Automobil Holding
      BSN Vola-Event Mercedes-Benz Group
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 21-22: Bawag(1), Erste Group(1), Porr(1), OMV(1), Strabag(1), Uniqa(1), FACC(1), VIG(1), Frequentis(1), Andritz(1), Kontron(1), Palfinger(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Strabag(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: Fabasoft(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Rosenbauer(1), Bawag(1)
      BSN Vola-Event adidas
      Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 0.75%, Rutsch der Stunde: Wienerberger -1.08%
      Star der Stunde: DO&CO 1.99%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -1.87%

      Featured Partner Video

      Börsepeople im Podcast S18/14: Birgit Niessner

      Birgit Niessner ist Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft in der Oesterreichischen Nationalbank. Wir sprechen über einen Start bei der Investmentbank Austria und dann lange und schöne Jahre...

      Books josefchladek.com

      Chargesheimer
      Cologne intime
      1957
      Greven

      Bryan Schutmaat
      Good Goddamn
      2017
      Trespasser

      Viktor Kolár
      Ostrava
      2010
      KANT

      Pierre Jahan
      Mer
      1936
      Éditions O.E.T.

      Manolis Coupe-Kalomiris
      Electricity
      2024
      Nearest Truth

      h