27.10.2024, 3515 Zeichen
Wien (OTS) - Die heimischen Veterinär- und Zollbehörden haben ihre
„Aktion
scharf!“ verstärkt und insbesondere im Ferienreiseverkehr die
unerlaubte Mitnahme von tierischen Produkten kontrolliert. Gefahndet
wurde vor allem nach Schweinefleisch und Wurstwaren aus Drittstaaten,
um eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu
verhindern. Rund 8,2 Tonnen illegal eingeführte und potentiell
gefährliche Fleischprodukte aus dem Westbalkan und Moldawien wurden
seit 1. Jänner 2024 beschlagnahmt und fachgerecht entsorgt. Sämtliche
Laboruntersuchungen auf das Virus der Afrikanischen Schweinepest sind
negativ ausgefallen. Derzeit sind 13 Länder in Europa von ASP-
Ausbrüchen betroffen. Insbesondere die indirekte Einfuhr von Fleisch
und Fleischprodukten durch Menschen aus den betroffenen Staaten im
Süden und Osten Europas stellen ein großes Risiko für Österreich dar.
Die behördenübergreifende Zusammenarbeit des Zolls mit dem
Gesundheitsministerium, dem Bundesamt für Verbrauchergesundheit (BAVG
) und der AGES ist für Finanzminister Magnus Brunner „ein Erfolg für
die Effizienz bei Kontrollen und ein wichtiger Beitrag für den Schutz
der Tiergesundheit und somit der Wirtschaft in Österreich.“ Die
Einfuhr von Fleischprodukten aus Nicht-EU-Staaten sei verboten und
„kein Kavaliersdelikt“, so Brunner. Bei Missachtung leite der Zoll
auch Strafverfahren ein. In den koordinierten Kontrollaktionen seien
im Personenverkehr von Jänner bis Oktober über 3 Tonnen allein an
Schweinefleisch aus Serbien, Albanien, Kosovo und Moldawien
beschlagnahmt worden.
Gesundheitsminister Johannes Rauch sprach von einem „wichtigen
Erfolg“ der beteiligten Organisationen: „Die Kontrollen schaffen bei
Reisenden auch Bewusstsein, dass die Mitnahme von Fleisch und
Fleischprodukten aus Nicht-EU-Staaten ein Risiko darstellt und
deshalb nicht zulässig ist.“ Ein besonderes Risiko stellen Fleisch
und Wurst aus privater Erzeugung dar, die keiner
veterinärbehördlichen Kontrolle unterzogen wurden. Im Zuge der
Kontrollen wurden 220 Verstöße festgestellt. Bei den Aufgriffen
wurden 8.151 Kilogramm Fleisch und Fleischprodukte zum Großteil aus
Serbien, Albanien, dem Kosovo und Moldawien gestoppt, davon waren
3.090 Kilogramm Schweinefleisch.
Bei den Kontrollen in Nickelsdorf wurden sichergestellte
tierische Produkte von den Tierseuchen-Expertinnen und -Experten der
AGES untersucht, bevor sie sachgemäß vernichtet wurden. Die
Laboruntersuchungen von insgesamt 69 Proben (Wurst, Schinken, Speck,
Rohfleisch) lieferten negative Ergebnisse auf die Afrikanische
Schweinepest.
Appell vor Reisen in Herbstferien
Brunner und Rauch richten ihren Appell an Reisende in den
bevorstehenden Herbstferien: „Verzichten Sie auf die Mitnahme von
Lebensmitteln aus Schweine- und Wildschweinfleisch aus den
betroffenen Ländern. Essen Sie lokale Spezialitäten vor Ort und
vermeiden Sie nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und
Wildschweinen.“ Der Mensch kann die ASP durch virusbelastete
Lebensmittel über weite Strecken verbreiten, wenn beispielsweise
infizierte Fleisch-, Wurst- oder Speiseabfälle achtlos entsorgt und
von Wildschweinen aufgefressen werden. Für den Menschen ist das Virus
keine Gesundheitsgefahr, für infizierte Hausschweine und Wildschweine
endet die Afrikanische Schweinepest meist tödlich. Weiterführende
fachliche Informationen finden Sie auf den Webseiten des
Gesundheitsministeriums KVG und der AGES .
Weiterführende Links
- Fotos der ASP-Schwerpunktkontrolle, Copyright BMF & Copyright AGES
- Aktuelle Informationen zu Tierseuchen-Situation
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