16.10.2024, 4947 Zeichen
St. Pölten (OTS) - Die Jagd ist eng mit dem Grund und Boden
verknüpft, weshalb
Jäger:innen, Waldbewirtschafter:innen und Waldbesitzer:innen
gleichermaßen Verantwortung für klimafitte Wald- und Grünlandflächen
sowie die Erhaltung der Wildlebensräume tragen. Wichtigstes Ziel ist
daher eine abgestimmte und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit
zwischen Grundeigentum, Bewirtschaftung und Jagd. Gleichzeitig
gewinnt Wildbret als regionales und nachhaltiges Lebensmittel an
Bedeutung. Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Johannes
Schmuckenschlager , Landesjägermeister Josef Pröll und
Seminarbäuerinnen-Obfraustellvertreterin Marion Kuben informierten
darüber in einem Pressegespräch.
Zwtl.: Anpassung des Wildlebensraumes für eine erfolgreiche
Waldverjüngung
Eine zentrale Herausforderung dabei ist, den Wald an den
Klimawandel anzupassen, was eine Änderung der
Baumartenzusammensetzung erfordert und gleichzeitig den
Wildlebensraum verändert. “Damit sich standortgerechte und klimafitte
Baumarten erfolgreich verjüngen können, ist es notwendig, den
Wildstand an den natürlichen Lebensraum anzupassen. Gleichzeitig gibt
es zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Wildlebensraumes, die
erfolgreich sind, wenn sie abgestimmt und verantwortungsvoll
umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümern
und Jägern bleibt dabei der Schlüssel“, betont Johannes
Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer
Niederösterreich.
Um den Aufbau und Erhalt stabiler Wälder zu unterstützen, werden
die Waldbesitzer in Niederösterreich durch Förderungen wie den
Waldfonds und die Ländliche Entwicklung begleitet. Seit 2021 wurden
im Rahmen des Waldfonds bereits 3.344 ha mit standortsangepassten
Mischbaumarten wieder aufgeforstet und über 5.700 ha gepflegt und
durchforstet. Zudem fördert die Ländliche Entwicklung Maßnahmen zur
Biodiversität, wie die Einzelbaumförderung oder die Gestaltung von
Waldrändern.
Zwtl.: Aus- und Weiterbildung als Schlüssel für die Zukunft
Auch die Aus- und Weiterbildung spielt eine wesentliche Rolle.
Jagdausschussobmänner und -obfrauen müssen gut geschult sein, um die
geplanten jagdlichen und forstlichen Maßnahmen erfolgreich
umzusetzen. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich bietet hierzu
regelmäßige Schulungen an, und einige Land- und forstwirtschaftliche
Fachschulen in Niederösterreich integrieren das Wahlpflichtfach
“Jagdwesen“ in ihren Lehrplan. “Das fördert nicht nur die praktische
Jagdausbildung, sondern auch den Dialog zwischen Forstwirtschaft und
Jagd - ein wichtiger Schritt, um zukünftige Herausforderungen
gemeinsam zu bewältigen“, so Schmuckenschlager.
Zwtl.: Wild ist hochwertiges regionales Lebensmittel
Attraktiver und wildgeeigneter Lebensraum ist das zentrale Thema
in den nächsten Jahren. Momentan passiert aber ein massiver Wandel:
Vegetationsphasen verschieben sich, die Freizeit- und menschliche
Lebensraumnutzung setzen die Wildbestände unter Druck und das Wild
muss sich anpassen und zum Teil in andere Lebensräume ausweichen. Das
führt zu neuen Wildartzusammensetzungen, an die wir uns anpassen
müssen. “Der NÖ Jagdverband hat diese Herausforderungen aufgenommen
und setzt aktuell den Schwerpunkt auf Lebensräume, zu dem in diesem
Jahr bereits vier Veranstaltungen mit Experten unterschiedlicher
Nutzergruppen, der Forschung und der Politik stattgefunden haben. Das
Ergebnis ist ein umfassender Maßnahmenkatalog, den wir gemeinsam mit
den diversen Nutzergruppen umsetzen und in den politischen Diskurs
einbringen“, so Landesjägermeister Josef Pröll.
“Eines muss uns allen klar sein: Eine Versorgung mit dem
hochwertigen, regionalen Lebensmittel Wildbret setzt wildgeeignete
Lebensräume voraus“, so Pröll. Nur dann gibt es einen jagdlich
nutzbaren Zuwachs, den die Jägerinnen und Jäger entnehmen und zu
Wildbret-Produkten verarbeiten können. “Wildbret trifft den Nerv der
Zeit, denn es ist wertvoll, gesund und wird stressfrei erlegt. Zudem
enthält es zahlreiche gesunde Nährstoffe und Eiweiß bei einem
geringen Fettgehalt. Dadurch kann Wildbret andere Fleischarten in
Gerichten der heimischen und internationalen Küche ersetzen und ist
eine gute Ergänzung auf dem Speiseplan der Österreicher.“
Zwtl.: Wildbret im Trend: Genussvoll und nachhaltig kochen
“In Zeiten, in denen der Wunsch nach Regionalität und
Nachhaltigkeit klar im Vordergrund steht, gewinnt neben den
klassischen Fleischspezialitäten von unseren heimischen Betrieben
auch Wildbret als hochwertiges Lebensmittel zunehmend an Bedeutung.
Für die Kulinarik ist Wildfleisch ein echter Gewinn, denn es bietet
eine Fülle an Möglichkeiten für kreative und genussvolle Gerichte“,
erklärt Marion Kuben, Obfraustellvertreterin der Seminarbäuerinnen
Niederösterreich. Gleichzeitig lädt sie dazu ein, die “Komm & koch
mit der Bäuerin“-Kurse “Lust auf Wild - Hase & Reh“ mit den
Seminarbäuerinnen zu besuchen, die in ganz Niederösterreich angeboten
werden.
Alle Termine und Anmeldeinfos finden Sie unter www.kommundkoch.at
. (Schluss)
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