27.06.2024,
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Wien (OTS) - „Was wir jetzt brauchen, ist eine Entlastungs- statt
Belastungsoffensive – das muss das zentrale Motto für die EU und auch
Österreich sein. Die neue EU-Kommission wird einen starken
Schwerpunkt auf die Themen Standort und Wettbewerbsfähigkeit legen
müssen. Eine künftige österreichische Bundesregierung wird genau das
Gleiche tun müssen“, sagte Harald Mahrer, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in seiner heutigen Rede vor dem
Wirtschaftsparlament. Alle Akteure müssen sich die Frage stellen, wie
es mit der Wirtschaftskraft des Landes weitergeht, da es diese
dringend für soziale Sicherheit, Arbeitsplätze und Wohlstand in ganz
Österreich braucht. „Denn so etwas wie ‚öffentliches Geld‘ gibt es
nicht – es gibt nur das, was wir alle gemeinsam tagtäglich
erwirtschaften. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen“, so
Mahrer, der die Wirtschaftskammer als maßgebliche Ideengeberin und
gestaltendes Gegenüber für die politischen Entscheidungsträger
hervorhob.
Zwtl.: Grundlegende wirtschaftspolitische Notwendigkeiten außer
Streit stellen
„Wir stehen heute im globalen Wettbewerb zwischen den USA und
China. Man spürt im Alltag, dass eine Verteilung der
Produktionspotenziale schon begonnen hat – es wird verstärkt am
Standort für den jeweiligen Standort produziert“, so der Präsident.
Hohe Kosten für Arbeit, Energie und Bürokratie in Europa würden da
eine große Rolle spielen. Investitionen werden immer weniger in
Österreich getätigt, weil es immer weniger leistbar werde, hier zu
produzieren. „Wir haben demnächst Wahlen. Und deshalb ist es umso
wichtiger, eine Reihe an Notwendigkeiten außer Streit zu stellen. Ich
glaube, das muss möglich sein. Wir können etwa nicht wegdiskutieren,
dass uns über 250.000 Arbeitskräfte in den kommenden 15 Jahren fehlen
werden – schon allein aus demografischen Gründen“, führte der
Präsident ein Beispiel an. Es werde daher u.a. nötig sein, Menschen
auf Basis klarer Kriterien auf Zeit nach Österreich zu holen. „Damit
bewegen wir aber nicht die große Masse - die bewegen wir erst, wenn
sich Mehrarbeit und Vollzeit lohnen, wenn die Kinderbetreuung
ausgebaut wird, wenn sich Arbeiten im Alter lohnt. Da braucht es
einen großen Sprung. Wenn wir den nicht schaffen, dann wird es 2025
und darüber hinaus nicht rosig ausschauen“, stellte Mahrer klar. Das
habe auch schon begonnen: „Branchen werben sich gegenseitig
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Der Nivellierungsdruck nach
unten hat eingesetzt, um Leute zu bekommen. In bestimmen
Ferienregionen müssen Gastronomiebetriebe Montag und Dienstag
schließen, weil sie keine Mitarbeiter finden. Damit ziehen wir keine
Gäste an“, zeigte sich der Präsident besorgt, und fügte hinzu: „Das
kann man auch auf andere Branchen umlegen. Ich habe aber den
Eindruck, dass auch die Spitzenpolitik realisiert hat, dass es so
nicht weitergeht.“
Zwtl.: Keine Illusionen beim Thema Energie
Hinzu komme, dass die beiden für die Wettbewerbsfähigekeit des
Standortes entscheidenden Faktoren Arbeit und Energie immer teurer
werden. „Hier muss die nächste Bundesregierung ganz zentrale
Maßnahmen setzen. Wir müssen mehr Menschen in Vollzeitarbeit bringen
und marktfähige Energiepreise sicherstellen“, forderte der
WKÖ-Präsident. Gerade bei Energie dürfe man sich keinen
populistischen Debatten hingeben, die Transformation brauche Zeit und
klare, verbindliche Rahmenbedingungen. „Daher müssen wir über
schnellere Genehmigungsverfahren und den Ausbau der Netzinfrastruktur
reden. Sonst werden die Energiepreise ins Unermessliche steigen.“
Auch vor diesem Hintergrund sei „jede Debatte über neue Steuern oder
Belastungen reines Gift. Wir sprechen uns daher gegen jede Form von
Erbschafts- und Eigentumssbesteuerung aus. Am Ende trifft das immer
die Substanz der Betriebe. Da werden wir nicht mitmachen“, stellte
Mahrer unmissverständlich klar.
Zwtl.: Starke Stimme für die Wirtschaft
Die Geschlossenheit der Wirtschaft sei es, die den
Unternehmer:innen eine starke Stimme gebe. „Die Grundidee hinter der
gesetzlichen Mitgliedschaft war immer, dass wir als österreichische
Wirtschaft mit einer starken Interessenvertretung unsere Interessen
selbst bestimmen und nicht der staatlichen Hand überlassen.“ Diese
Freiheitsrechte sind schon der Monarchie „abgerungen“ worden.“
Zwtl.: Absolute Zuversicht in Qualität, Energie und
Innovationskraft heimischer Unternehmen – volle Kraft für Österreichs
Wirtschaft
Ich glaube fest an die Qualität, das Engagement und die
Innovationskraft der heimischen Unternehmen. Das hat auch kürzlich
erst der Exportpreis wieder deutlich gezeigt. Produkte und Know-how
aus Österreich sind weit über die Grenzen hinaus gefragt, wir müssen
uns international nicht verstecken. Und das gilt für sämtliche
Branchen in unserem Land. Sie alle leisten ihren Beitrag, weil sie
willens und motiviert sind – weil sie das, was sie tun, gerne tun.
Unsere Aufgabe ist es, ihnen das zu ermöglichen, durch
Rahmenbedingungen die passen. Das wollen wir der neuen
Bundesregierung mitgeben, darauf werden wir uns fokussieren – mit
voller Kraft für die österreichische Wirtschaft!“ (PWK251/RA)
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