19.06.2024,
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Wien (OTS) - 2014 wurde der Verband für gemeinnütziges Stiften (VgS)
mit dem Ziel gegründet, das gesellschaftliche Wirken gemeinnützig
tätiger Stiftungen in Österreich zu beflügeln und dadurch Österreich
zum Blühen zu bringen. Heute feierte der Verband sein zehnjähriges
Bestehen als zentrale Interessensvertretung für den Sektor mit
mittlerweile 122 engagierten Mitgliederstiftungen. Das
Bundesstiftungs- und Fondsgesetz 2015 sowie das
Gemeinnützigkeitsreformgesetz 2023 markieren in puncto verbesserter
Rahmenbedingungen die großen Meilensteine in der Verbandsarbeit.
150 Persönlichkeiten aus gemeinnützigen Stiftungen des Landes, aus
der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft folgten der Einladung des
VgS zu dessen Jubiläumsveranstaltung in der Industriellenvereinigung.
Grußworte kamen von Christoph Neumayer, Generalsekretär der
Industriellenvereinigung, und
Harald Mahrer, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich. Inhaltlich standen die aktuellen Trends
im Stiftungssektor sowie die wachsenden Herausforderungen im
Bildungs-, Sozial- und Umweltsektor im Mittelpunkt. Dazu sprachen
Expert*innen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Große Erfolge für Österreichs Gemeinnützigkeit
Stiftungen stellen eines der unverzichtbaren Standbeine von
Österreichs Spendenwesen dar. Im Vorjahr haben sie rund 90 Mio. Euro
(8% des Gesamtaufkommens) zur Finanzierung gemeinnütziger Projekte
beigetragen. Derzeit sind hierzulande 767 Stiftungen gemeinnützig
tätig – deutlich weniger als in Deutschland mit fast 25.000 und der
Schweiz mit 13.900. Dies liegt daran, dass in Österreich seitens der
Gesetzgebung über Jahrzehnte keine Akzente für attraktivere
Rahmenbedingungen gesetzt worden sind. Seit der Gründung des VgS 2014
konnten schrittweise umfassende rechtliche und steuerliche
Verbesserungen geschaffen werden. Mit dem Bundesstiftungs- und
Fondsgesetz 2015 wurde nicht nur eine moderne Rechtsbasis geschaffen,
auch erste steuerliche Verbesserungen für Stiftende traten in Kraft.
„Die positive Folge der Gesetzesnovelle 2015 war eine
Neugründungswelle mit rund 120 neuen Stiftungen in Österreich“, gibt
Günther Lutschinger, geschäftsführender Vorstand des VgS, Einblick in
die Entwicklungen.
Internationale Top-Bedingungen seit 2024
Wie eine Evaluierung im Finanzministerium zeigte, waren die
Verbesserungen 2015 jedoch nicht weitreichend genug. Nach einem
mehrjährigen partizipativen Prozess zwischen Politik,
Zivilgesellschaft und Wissenschaft, an dem der VgS intensiv beteiligt
war, wurde den Verbesserungsvorschlägen für einen schlagkräftigen
Stiftungssektor im Rahmen der Gemeinnützigkeitsreform 2023 Rechnung
getragen. Diese brachte per 1.1.2024 eine Reihe entscheidender
Neuerungen, darunter die steuerliche Absetzbarkeit für sämtliche
gemeinnützigen Zwecke, wie erstmals auch für Bildung, Tierschutz,
Sport und Demokratie. Völlig neu am Stiftungsstandort Österreich ist
auch die über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren mögliche
Vortragsfähigkeit von Zuwendungen in den Vermögensstock einer
Stiftung. „Alles in allem höchst attraktive und zukunftsträchtige
Rahmenbedingungen, die Österreich als internationalen
Philanthropie-Standort in Zukunft wesentlich stärken“, bringt
Katharina Turnauer, Präsidentin des VgS und selbst Stifterin, die
Auswirkungen des Gemeinnützigkeitsreformgesetzes auf den Punkt. Der
Verband erwartet sich infolge dessen einen weiteren Aufschwung
gemeinnützigen Stiftens in Österreich: „Der Blick nach Deutschland
und in die Schweiz zeigt, dass Stiften für die Gemeinschaft klar im
Trend liegt“, so Turnauer, die hinzufügt: „Dabei spielen auch
Umwelt-, Bildungs- und Forschungsstiftungen eine immer größere
Rolle“. Derzeit bilden in den Nachbarländern wie auch in Österreich
soziale Anliegen den größten Wirkungsbereich gemeinnütziger
Stiftungen.
Innovationsstiftung für Bildung als Best Practice
Die Innovationskraft des gemeinnützigen Stiftungssektors
unterstreicht auch das 2017 gegründete, größte
Public-Private-Partnership (PPP)-Projekt Österreichs, die
Innovationsstiftung für Bildung. Um die Bildungsqualität und die
Bildungschancen im Land zu erhöhen und Wirtschafts- und
Finanzbildung, digitale Bewegungsprojekte, technische
Berufsperspektiven insbesondere für Mädchen sowie das Thema Kunst und
Wissenschaft stärker in Österreichs Schulen zu bringen, haben sich 32
Gründungspartner*innen – darunter die Wirtschaftskammer Österreich
und die Arbeiterkammer ebenso wie mehrere Unternehmen und Stiftungen
– im Rahmen der Innovationsstiftung für Bildung zusammengeschlossen.
Damit dieses einmalige Projekt, das mittlerweile auch von fünf
Co-Stiftungen begleitet wird, weiter wachsen kann, braucht es in der
nächsten Legislaturperiode allerdings weitere Mittel aus dem
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Über den Verband für gemeinnütziges Stiften
Der VgS begleitet nicht nur zahlreiche Neugründungen in Österreich,
sondern widmet sich verstärkt der Professionalisierung und Vernetzung
der Stiftungsszene. Ein Erfolg dieser Bemühungen ist das im
vergangenen Jahrzehnt stetig verbesserte Image gemeinnütziger
Stiftungen in der Öffentlichkeit. „Ohne Wertschätzung für die
Leistungen von Stiftungen zugunsten des Gemeinwohls werden kaum neue
entstehen. Deshalb kürt der VgS am 1. Oktober 2024 zum sechsten Mal
öffentlichkeitswirksam den oder die Stifter*in des Jahres!“, betont
Günther Lutschinger. Aktuell zählt das Netzwerk des VgS 122
Mitglieder. Diese setzen sich in den Bereichen Bildung und Soziales,
Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Umwelt und darüber
hinaus für die Gesellschaft ein. Mehr zum Verband unter:
[www.gemeinnuetzig-stiften.at] (http://www.gemeinnuetzig-stiften.at/)
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