27.05.2024,
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Wien (OTS) - Die Referenzbudgets für Österreich werden jährlich von
der ASB Schuldnerberatungen GmbH (asb), Dachorganisation der
staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich, berechnet und
sind ab sofort verfügbar. Sie zeigen, wie viel Geld für verschiedene
Haushaltstypen nötig ist, um sich ein angemessenes Leben mit einem
Minimum an sozialer und kultureller Teilhabe leisten zu können.
Zwtl.: Starker Anstieg der Kosten
Das Referenzbudget für einen Ein-Personen-Haushalt liegt bei 1.730
Euro und damit um 137 Euro über jenem aus dem Vorjahr. Ein
Ein-Eltern-Haushalt mit zwei Kindern hat monatliche Kosten von 3.704
Euro. Das sind 300 Euro mehr als im letzten Jahr.
Besonders stark sind die Preise für Heizen (plus 53 %),
Nahrungsmittel (plus 11 %) und soziale und kulturelle Teilhabe (plus
10 %) angestiegen. Auch die Mietkosten haben sich deutlich erhöht
(plus 8%).
„Die Steigerungen der Lebenshaltungskosten sind alarmierend.“ sagt
Johanna Steurer, Projektverantwortliche für die Referenzbudgets bei
der asb. „Immer mehr Menschen können da finanziell nicht mehr mit.
Das zeigt sich auch in den neuen Statistiken zur Überschuldung, wo
hohe Lebenshaltungskosten als Überschuldungsgrund zunehmend an
Bedeutung gewinnen.“
Zwtl.: Essen für viele nicht mehr leistbar
Für eine ausreichende und gesunde Ernährung muss ein
Ein-Eltern-Haushalt mit zwei Kindern 1.021 Euro einplanen. Das ist
für viele nicht mehr leistbar. Eine aktuelle Studie zu
Ernährungsarmut der Gesundheit Österreich GmbH zeigte im Vorjahr bei
12 % der Bevölkerung (etwa 1,1 Millionen Menschen) eine mittlere oder
schwere Ernährungsarmut.
„Es ist äußerst besorgniserregend, wenn Menschen bei grundlegenden
Bedürfnissen wie Essen sparen müssen“, so Steurer. „Aus finanzieller
Not heraus gezwungen zu sein, auf Mahlzeiten zu verzichten, ist ein
untragbarer Zustand in einem Sozialstaat wie Österreich.“
Zwtl.: Existenzminimum anheben
Das Existenzminimum ist jener Betrag, der einem überschuldeten
Menschen, der gepfändet wird, zum Leben bleibt. Es liegt bei 1.420
Euro (Grundbetrag bei 12 Bezügen jährlich) und damit um gut 300 Euro
unter den Referenzbudgets. Die Schuldenberatungen fordern daher eine
Anhebung des Existenzminimums auf die Höhe der Referenzbudgets, um
Menschen mit Schulden ein menschenwürdiges Leben und ein Mindestmaß
an sozialer und kultureller Teilhabe zu ermöglichen.
Zwtl.: Referenzbudgets als Armutsmaß
Mit den Referenzbudgets werden aktuelle Ereignisse, wie starke
Preissteigerungen durch eine hohe Inflation, gut und zeitnah
abgebildet. Sie sind österreichweit die einzige Erhebung, die
ausgabenseitig errechnet, wie viel für ein einfaches, aber gutes
Leben notwendig ist. Sie sollten daher neben der
Armutsgefährdungsschwelle als offizielles Armutsmaß herangezogen
werden.
Als derzeitiges Armutsmaß wird die Armutsgefährdungsschwelle nach
EU-SILC verwendet, die auf Einkommensdaten von vor zwei Jahren
basiert. Als armutsgefährdet gilt dabei, wer mit weniger als 60% des
Medianeinkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss. Die aktuelle
Armutsgefährdungsschwelle liegt für einen Ein-Personen-Haushalt bei
1.572 Euro und damit um 158 Euro unter dem Referenzbudget.
Zwtl.: Erweiterung der Haushaltstypen
Erstmals gibt es auch Referenzbudgets für Paar-Haushalte mit vier
Kindern und Ein-Eltern-Haushalte mit drei sowie vier Kindern. Das ist
insofern hilfreich, da Ein-Eltern-Haushalte und Familien mit drei und
mehr Kindern von absoluter Armut besonders betroffen sind.
Hintergrundmaterial:
[Aktuelle Referenzbudgets
] (
https://schuldenberatung.at/referenzbudgets/)[Neues Webportal der
Schuldenberatungen
] (
https://schuldenberatung.at/)
[Budgetberatung mit Budgetbeispielen
] (
https://go.ots.at/LpyVclrV)[Finanzbildungsportal der
Schuldenberatungen] (
https://finanzbildungsportal.at/)
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