22.05.2024,
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Baden (OTS/Marketagent) - Elfte Auflage des Jugend Trend Monitors von
DocLX und Marketagent befragt junge Menschen zu Zukunftsaussichten,
Pensionssystem, Wahlen, Politik und Fast Fashion.
Wien (LCG) – Bereits zum elften Mal befragen Marketagent und DocLX
im Jugend Trend Monitor junge Österreicherinnen und Österreicher im
Alter zwischen 14 und 29 Jahren. Für die aktuelle repräsentative
Studie wurden 2.192 Teilnehmer zwischen Ende April und Mitte Mai 2024
befragt.
„Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre hat die ‚Generation
Dauerkrise‘ ihren Optimismus nicht verloren und blickt überwiegend
positiv in die Zukunft. Bildung, Beruf und finanzielle Unabhängigkeit
sind wichtig. Trotz Politikverdrossenheit planen die jungen
Österreicherinnen und Österreicher bei den bevorstehenden Wahlen ihre
Stimme abzugeben“, fasst Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl
die Ergebnisse zusammen.
„Im Hinblick auf die EU-Wahl haben junge Menschen klare
Forderungen an die Politik, die sich für das Gesundheits- und
Sozialwesen und Frieden einsetzen und Lösungen für die Migration
schaffen soll. Die konkreten Probleme der gesamten Gesellschaft
machen auch vor jungen Menschen nicht Halt und bewegen sie mehr als
Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Fake News und Deep Fakes werden
nicht nur im Wahlkampf als Problem erkannt, sondern gefährden die
Gesellschaft, Demokratie und den Frieden“, sagt DocLX-Mastermind
Alexander Knechtsberger.
Zwtl.: Positiver Ausblick
Die Stimmung unter den jungen Menschen in Österreich ist trotz
multipler Krisen überwiegend optimistisch. Hinsichtlich des eigenen
Privatlebens haben 77 Prozent positive oder sehr positive
Erwartungen. Auch der beruflichen Zukunft sehen 71 Prozent positiv
entgegen und 61 Prozent erwarten sich eine gute oder sehr gute
finanzielle Situation in ihrem Leben, wobei Männer etwas
hoffnungsvoller in die nächsten Jahre blicken als Frauen. Mit
steigendendem Bildungsniveau nimmt der Optimismus zu. Im Vergleich
zum Mai 2012 hat sich die Erwartungshaltung jedoch deutlich
reduziert. Trotzdem ist die Hälfte der Befragten überzeugt, dass es
ihr besser als noch der Elterngeneration gehen wird. Nur 14 Prozent
fürchten, dass sich die Lebensumstände im Vergleich verschlechtern
werden.
Zwtl.: Ausgeprägter Leistungswille
Finanzielle Unabhängigkeit ist 85 Prozent der jungen Menschen
wichtig und 81 Prozent wünschen sich einen Job. 80 Prozent möchten
etwas aus sich machen und für 78 Prozent hat Spaß eine große
Bedeutung in ihrem Leben. 76 Prozent der jungen Österreicherinnen und
Österreicher ist eine gute Ausbildung wichtig, 75 Prozent möchten
sich einmal viel leisten können und 65 Prozent legen großen Wert auf
die berufliche Karriere.
Zwtl.: Multiple Krisen hinterlassen ihre Spuren und Wohlstand scheint
unerreichbar
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der jungen Österreicherinnen und
Österreicher nehmen den Einfluss der multiplen Krisen der letzten
Jahre auf ihre persönliche Zukunft wahr, wobei Frauen sorgenvoller
als Männer sind. Die fünf größten Sorgen der jungen Menschen sind der
Krieg in Europa, der Tod oder die Erkrankung von Familienmitgliedern
oder Freunden, der Klimawandel und die schlechte Wirtschaftslage.
Zwei Drittel meinen, dass es immer schwieriger werde, sich
Wohlstand aufzubauen, und sechs von zehn jungen Menschen denken
bereits jetzt an ihre finanzielle Absicherung im Alter. 60 Prozent
fürchten, die Fehler vorangegangener Generationen ausbaden zu müssen
und mehr als die Hälfte erachtet das eigene Leben für unsicherer als
jenes der Elterngeneration.
Zwtl.: Hoffnung auf Pension ist trotz Wirtschaftslage aufrecht
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) findet das auf dem
Generationenvertrag basierende Pensionssystem fair, wobei die
Zustimmung unter jungen Männern höher ausfällt. Nur jeder Zehnte kann
dem Generationenvertrag nichts abgewinnen. Knapp 80 Prozent vertrauen
darauf, nach dem Berufsleben eine gesetzliche Pension zu erhalten. 20
Prozent denken, dass die gesetzliche Pension ausreichend sein wird,
während knapp 60 Prozent nicht annehmen, dass sie damit über die
Runden kommen werden. 22 Prozent vertrauen nicht mehr in das aktuelle
Pensionssystem und gehen nicht davon aus, jemals von einer
gesetzlichen Pension profitieren zu können.
Zwtl.: Politikverdrossenheit und Vertrauensverlust
Während Musik zwei Drittel der jungen Menschen interessiert, sich
53 Prozent für Sport begeistern können und knapp die Hälfte für
Technik offen ist, äußert nur ein gutes Drittel der Befragten
Interesse an Politik (34 Prozent). Umweltschutz und Nachhaltigkeit
(45 Prozent), Mode sowie Kultur (jeweils 41 Prozent) interessieren
junge Österreicherinnen und Österreicher mehr als das politische
Geschehen. Entsprechend gering ist auch das Vertrauen in die
österreichische Politik und Parteienlandschaft, das nur mehr 16
Prozent der 14- bis 29-Jährigen bekunden. Zum Vergleich: Der
Europäischen Union vertraut ein gutes Drittel (35 Prozent). Deutlich
höher ist das Vertrauen gegenüber staatlichen Institutionen wie
Polizei (56 Prozent) oder Justiz (53 Prozent) ausgeprägt. Auch dem
Banken- und Finanzsystem (38 Prozent) und der Kirche (19 Prozent)
wird mehr Vertrauen als dem heimischen Politsystem geschenkt. Im
Vergleich mit der Erhebung im Jahr 2012 ist das Vertrauen in die
Institutionen jedoch gewachsen.
Knappe zwei Drittel tauschen sich regelmäßig mit Freunden über
Politik oder politische Themen aus. Nur 14 Prozent klammern das
politische Geschehen gänzlich aus ihrer Kommunikation aus.
27 Prozent zeigen sich mit dem Zustand der Demokratie in
Österreich zufrieden und etwa gleich viele sind gegenteiliger Meinung
(26 Prozent). 42 Prozent sind über den Zustand der heimischen
Demokratie geteilter Meinung.
„Die Politverdrossenheit junger Menschen ist ein Warnruf an die
Politik, sich auf eine neue Diskussionskultur zu besinnen und die
Sorgen junger Menschen ernst zu nehmen. Die junge Generation ist
bereit, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen, hat jedoch
klare Erwartungen an die Politik“, erklärt Schwabl.
Sieben von zehn jungen Menschen beabsichtigen, bei der
Nationalratswahl im September 2024 ihre Stimme abzugeben. Ihnen
stehen nur elf Prozent gegenüber, die nicht wählen werden. 18 Prozent
sind noch unentschlossen.
Zwtl.: Rechtsruck: FPÖ führt bei jungen Österreichern
Als attraktivste Partei für Jugendliche und junge Erwachsene
schätzen 18 Prozent die FPÖ ein. Dieser Aussage stimmen 23 Prozent
der jungen Männer und 13 Prozent der jungen Frauen zu. Neben dem
Geschlecht hat auch der Bildungsgrad einen Einfluss: Unter
Maturantinnen und Maturanten liegt die Präferenz für die FPÖ nur bei
elf Prozent, während sie bei jungen Menschen ohne Maturaabschluss 22
Prozent erreicht. Mit 16 Prozent Zustimmung erreicht die Bier-Partei
den zweiten Platz vor der SPÖ (zehn Prozent). Dahinter folgen Die
Grünen und NEOS (jeweils acht Prozent), ÖVP (sieben Prozent) und KPÖ
(vier Prozent).
Zwtl.: Abendessen mit Politikern
Bei der Frage, mit welchem Politiker beziehungsweise welcher
Politikerin die jungen Österreicher am liebsten ein gemeinsames
Abendessen verbringen würden, blickte der Jugend Trend Monitor 2024
diesmal über die Landesgrenzen. Die beliebtesten Partner für einen
gemeinsamen Abend sind Alexander Van der Bellen (19 Prozent), Dominik
Wlazny (18 Prozent), Donald Trump und Wladimir Putin sowie Herbert
Kickl (jeweils 14 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen Joe
Biden, Karl Nehammer, Olaf Scholz, Werner Kogler, Ursula von der
Leyen, Andreas Babler, Heinz-Christian Strache, Beate Meinl-Reisinger
und Viktor Orbán. Mehr als ein Drittel der jungen Menschen würde es
jedoch bevorzugen, den Abend ohne politischen Tischpartner zu
verbringen.
Zwtl.: Österreich und die EU
Am meisten fühlen sich die jungen Menschen dem eigenen Bundesland
(41 Prozent) verbunden, wobei sich hier ein klares Ost-West-Gefälle
zeigt: Die höchsten Zugehörigkeitswerte erzielen Tirol, Kärnten,
Oberösterreich und Vorarlberg sowie Salzburg. Ein gutes Drittel fühlt
sich Österreich zugehörig, während sich nur zwölf Prozent als
Europäerin oder Europäer fühlen.
Mehr als die Hälfte ist der Europäischen Union gegenüber sehr
positiv oder positiv eingestellt. Dem Euro als Währung stehen mehr
als zwei Drittel wohlwollend gegenüber. Mit zunehmendem Alter und
abnehmender Bildung sinkt die Zustimmung zu Union und Euro. Seit der
Erhebung im Jahr 2017 haben sich die Beliebtheitswerte jedoch
marginal verbessert.
Vier von zehn jungen Österreicherinnen und Österreichern sehen in
der Europäischen Union mehr Vor- als Nachteile, wobei diese
Einschätzung ebenfalls mit zunehmendem Alter und niedrigerem
Bildungsabschluss sinkt. Nur einer von zehn jungen Menschen sieht die
Nachteile überwiegen.
Acht von zehn Befragten gehen davon aus, dass Euro und Europäische
Union auch in zwei Jahrzehnten noch fortbestehen werden. Bei der
EU-Wahl im Juni 2024 beabsichtigen mehr als 60 Prozent den Urnengang,
während 27 Prozent noch unentschlossen sind und 13 Prozent keine
Stimme abgegeben werden.
Von der Europäischen Union erwarten sich junge Menschen den Ausbau
des Gesundheits- und Sozialwesens (45 Prozent), die Förderung von
internationalem Frieden (43 Prozent), klare Lösungen in der
Migrationspolitik (39 Prozent), Terrorismusbekämpfung (39 Prozent)
und Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit (38 Prozent).
Zwtl.: Politik und Medien
Knapp die Hälfte der jungen Menschen informiert sich über die
Entwicklungen im Super-Wahljahr 2024 in sozialen Medien. Für die 14-
bis 19-Jährigen (61 Prozent) haben Instagram, TikTok, Facebook und
Co. dabei deutlich mehr Bedeutung als für die 25- bis 29-Jährigen (38
Prozent). Online-Portale etablierter Medienmarken folgen mit 38
Prozent vor Fernsehen (34 Prozent) und Radio (24 Prozent). Zeitungen
(17 Prozent), Podcasts (zehn Prozent) und Newsletter (sieben Prozent)
spielen eine untergeordnete Rolle in der Informationsbeschaffung.
Zwölf Prozent wollen sich gar nicht über die Wahlkämpfe informieren
und sind der Gruppe der „News Avoiders“ zuzuordnen.
Zwtl.: Fake News als Gefahr für Demokratie, Gesellschaft und Frieden
Sieben von zehn jungen Österreicherinnen und Österreichern
sprechen sich für eine Kennzeichnungspflicht für Inhalte aus, die mit
Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Zwei Drittel fordern
Maßnahmen der globalen Plattformanbieter zur Eindämmung von Fake News
und ebenso viele sehen manipulierte Inhalte oder gezielte
Falschinformation als große Gefahr für die Gesellschaft
beziehungsweise Demokratie. Ebenso wünschen sich die jungen Menschen
von der Europäischen Union und österreichischen Bundesregierung
Maßnahmen gegen Fake News.
„Junge Menschen haben einen kritischen Umgang mit Informationen
entwickelt. Sie haben einen klaren Appell an die Politik,
insbesondere die globalen Plattformen besser zu regulieren, um
Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Hier besteht aus Sicht der
jungen Generation dringender Handlungsbedarf“, so Knechtsberger.
Mehr als die Hälfte ist der Meinung, Fake News zu erkennen. 42
Prozent fühlen sich auch in der Lage, Deep Fakes zu enttarnen. Männer
trauen sich beim Entlarven manipulierter Inhalte deutlich mehr zu als
Frauen.
Knapp zwei Drittel hinterfragen Inhalte oder überprüfen Quellen,
wenn sie sich nicht über ihre Echtheit oder journalistische
Vertrauenswürdigkeit sicher sind. Zehn Prozent setzen sich nicht mit
der Authentizität und dem Wahrheitsgehalt von Informationen
auseinander. Ein Viertel erkennt die Gefahr, selbst auf manipulierte
Inhalte hineinzufallen, während fast ein Drittel glaubt, dagegen
immun zu sein.
Zwtl.: Mode: Pragmatische und überlegte Konsumentscheidungen statt
Nachhaltigkeit
Durchschnittlich kaufen sich die jungen Österreicherinnen und
Österreicher 26,5 Kleidungsstücke und sieben Paar Schuhe pro Jahr,
wobei die jungen Frauen etwas mehr Kleidung kaufen (29,2
Kleidungsstücke) als die jungen Männer (23,9). Pro Kleidungsstück
werden im Schnitt 41,80 Euro und pro Paar Schuhe 80,70 Euro
ausgegeben. Männer (46,40 Euro) greifen für Kleidung etwas tiefer in
den Geldbeutel als Frauen (36,90 Euro).
Knapp zwei Drittel kaufen überwiegend in den Filialen
internationaler Modeketten. Für etwas mehr als die Hälfte sind die
großen Online-Shops die erste Einkaufsadresse. Second-Hand-Läden
werden nur von 16 Prozent der Befragten frequentiert und ebenfalls
nur 16 Prozent kaufen online gebrauchte Kleidungsstücke. Kleine
Boutiquen oder heimische Schneider suchen nur sieben Prozent der
jungen Österreicherinnen und Österreicher auf.
Sechs von zehn jungen Menschen achten beim Kauf von Kleidung auf
hohe Qualität und gute Verarbeitung, während für 57 Prozent der
günstige Preis entscheidet. Langlebigkeit und Reparierbarkeit ist für
knapp die Hälfte der Befragten wichtig und 43 Prozent achten auf
natürliche Materialien. Der aktuelle Trend entscheidet nur für 40
Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen über den Kauf, wobei
dieser Wert mit zunehmendem Alter sogar noch abnimmt. Nachhaltigkeit
ist nur 34 Prozent der Befragten wichtig und die Marke für lediglich
29 Prozent.
„Im Modekonsum zeigt sich, dass Nachhaltigkeit kein dominierendes
Thema für die junge Gesellschaft ist. Konsumentscheidungen werden
sehr bewusst und pragmatisch getroffen. Preis-Leistung ist Trumpf“,
so Schwabl.
Etwas mehr als die Hälfte der Stücke in ihren Kleiderschränken
wird von der jungen Generation regelmäßig getragen. Zehn Prozent
wurden seit dem Kauf noch nie ausgeführt und 36 Prozent der Mode wird
kaum oder gar nicht getragen. Kleidungsstücke werden durchschnittlich
rund sechs Jahre und Schuhe rund fünf Jahre getragen. Sie werden vor
allem dann aussortiert, wenn sie kaputt sind (73 Prozent), die Größe
nicht mehr passt (64 Prozent) oder sie nicht mehr gefallen (42
Prozent). Sechs von zehn jungen Menschen spenden nicht mehr benötigte
Kleidung und knapp die Hälfte verschenkt sie. Ein gutes Drittel
verkauft alte Kleidungsstücke, während zwei von zehn jungen Menschen
sie auch im normalen Hausmüll entsorgt.
Fast Fashion erachten knapp zwei Drittel der jungen
Österreicherinnen und Österreicher als sehr oder eher problematisch,
wobei der Zugang mit steigendem Bildungsniveau kritischer wird. 73
Prozent kritisieren, dass die Menschen zu viel Kleidung kaufen, und
knapp 60 Prozent fordern Gesetze gegen Fast Fashion und deren
negative Auswirkungen. Vier von zehn Befragten entscheiden sich
aufgrund ihrer finanziellen Mittel für Fast Fashion. 61 Prozent
tragen Kleidung so lange, bis sie kaputt geht oder abgenutzt ist, und
38 Prozent kaufen nur wirklich benötigte Kleidungsstücke ein. Ein
knappes Drittel der jungen Menschen in Österreich macht sich nichts
aus aktuellen Trends und mehr als ein Viertel tauscht Kleidung mit
Freunden und Familie, um abwechslungsreich gestylt zu sein.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast #136: Formelaustria Young Driver Programme als Investment, Kart-Talente & Sim-Racer zu F4-Racern machen
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, Warimpex, Semperit, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Immofinanz, Verbund, VIG, CA Immo, Flughafen Wien, Uniqa, AT&S, Cleen Energy, Kostad, Porr, Wolford, Oberbank AG Stamm, UBM, DO&CO, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, OMV, Palfinger, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Wienerberger, Zalando, SAP.
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