27.03.2024,
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Wien (OTS) - Die Autoindustrie befindet sich inmitten eines
tiefgreifenden Wandels, der maßgeblich von der Elektrifizierung des
Verkehrs geprägt ist. Eine aktuelle Studie von Kreditversicherer
Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade prognostiziert, dass bis
Ende des Jahres die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos in Europa um
41,2 Prozent steigen wird. Allerdings besteht auf dem Weg zur
Elektromobilität erhöhte Schleudergefahr für Europas Autohersteller.
Zwtl.: China hat Steuer fest in der Hand
Denn trotz der Wachstumschancen stehen europäische
Automobilhersteller vor erheblichen Herausforderungen. Sie verlieren
vor allem gegenüber China zunehmend an Boden. „Das entscheidende
Merkmal eines Autos ist nicht mehr die Motorkapazität, sondern
verlagert sich in Richtung Batterie- und Softwarefähigkeiten. China
investiert seit mehr als einem Jahrzehnt in diese Bereiche und hat
seine führende Rolle in der E-Mobilität gefestigt.“, so Gudrun
Meierschitz, Vorständin bei Acredia. So hat sich zwischen 2019 und
2023 die Zahl der in China produzierten und verkauften E-Autos
verachtfacht, sechs der Top-10 Batterieproduzenten kommen aus China.
Die europäischen Hersteller können diesen Vorsprung laut Studie
nur schwer aufholen. Zusätzlich belasten steigende Transport- und
Produktionskosten die Unternehmen und erschweren die profitable
Produktion von leistbaren Modellen. So lagen 2022 die
durchschnittlichen Preise für Elektrofahrzeuge in Europa bei 55.821
Euro, das sind +27 Prozent mehr als für Verbrenner. In China kosten
E-Autos hingegen durchschnittlich 31.829 Euro, sie sind damit ein
Drittel günstiger als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.
Zwtl.: Auswirkungen auf den Jobmarkt
„Die Autoindustrie ist ein wichtiger Motor für die Wirtschaft, in
Europa macht sie sechs Prozent der Wirtschaftsleistung aus, in
Österreich vier Prozent.“, so Meierschitz. Auch als Arbeitgeber
spielt der Bereich eine große Rolle. Die schwierige
Wettbewerbssituation und die Transformation zur Elektromobilität
könnten nun laut Studie gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
haben. „Elektroautos bestehen aus weniger Teilen, die Hersteller
könnten daher mit rund 30 Prozent weniger Personal auskommen.“,
zitiert Meierschitz aus der Studie. Damit stünden in Europa 730.000
Arbeitsplätze auf dem Prüfstand, umgelegt auf Österreich wären das
11.280 Jobs (1).
Zwtl.: Insolvenzen in der Autoindustrie nehmen zu
Rund 70 Prozent der in Österreich produzierten Motor- und
Fahrzeugteile werden nach Deutschland exportiert. „Wir sind quasi
Beifahrer der deutschen Autoindustrie“, so Meierschitz. Allerdings
haben mehr und mehr Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten, sich
an die Veränderungen in der Branche anzupassen. 2023 stieg die Zahl
der Insolvenzen in der deutschen Autoindustrie um +13 Prozent an, in
Österreich gab es +6 Prozent mehr Firmenpleiten in der Branche (2).
Damit bewegt sich der Anstieg im Vergleich zu Frankreich oder
Großbritannien noch auf einem moderaten Niveau. Die Situation könnten
sich jedoch verschärfen, falls die Europäischen Hersteller weitere
Marktanteile verlieren.
Die gesamte Studie zur Autoindustrie kann [hier heruntergeladen]
(
https://bit.ly/43Bjgt3) werden.
(1) Basis: 37.600 Beschäftigte in der Autoproduktion lt.
Fachverband der Fahrzeugindustrie
(2) Quelle: KSV1870
Zwtl.: Über die Acredia-Gruppe
Acredia ist Österreichs führende Kreditversicherung und schützt
offene Forderungen im In- und Ausland im Gesamtwert von über 35
Milliarden Euro. Acredia ist ein Tochterunternehmen von
Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, des
Weltmarktführers bei Kreditversicherungen. 2023 betrug der Umsatz der
Acredia-Gruppe insgesamt 95,2 Millionen Euro.
Acredia hat sich im Rahmen des United Nations Global Compact
freiwillig verpflichtet, Strategie und Geschäftstätigkeit an den
universellen Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeit, Umwelt und
Korruptionsbekämpfung auszurichten und Maßnahmen zu ergreifen, um
gesellschaftliche Ziele voranzubringen. [www.acredia.at]
(
http://www.acredia.at)
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