23.11.2023,
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Wien (OTS) - Wie das Zusammenspiel zwischen Demokratie, Wirtschaft
und Medien in der Informationsgesellschaft von morgen aussehen kann,
stand im Zentrum eines Leitbetriebe Austria-Talks inklusive
Buchpräsentation von Clemens Pig in der Kanzlei Binder Grösswang
Rechtsanwälte.
Im Buch „Democracy Dies in Darkness“ - Fake News, Big Tech, AI:
Hat die Wa(h)re Nachricht eine Zukunft? skizziert APA-CEO Clemens Pig
die Vision eines europäischen Wissensraums für trusted
AI-Anwendungen, der „European NewsTech Alliance“. Am Podium
diskutierten Martina Salomon, Chefredakteurin KURIER, Nana Siebert,
stv. Chefedakteurin Der Standard, Michael Horak, Partner Binder
Grösswang Rechtsanwälte, mit dem Autor Clemens Pig darüber, was
Veränderungen in einem demokratischen System für Wirtschaft und die
Zusammenarbeit mit Medien bedeuten, über die Transformation der
Medienbranche, Künstliche Intelligenz, Fake News und wie junge
Menschen erreicht werden können. Durch den Abend führte Andreas
Gnesda, Beiratsvorsitzender Leitbetriebe Austria. „In Zeiten von Fake
News und Desinformation sind zuverlässige und verifizierte
Nachrichten wichtiger denn je,“ so Gnesda einleitend.
Zwtl.: Forderung nach digitalem Gütesiegel für „trusted content“
„Für echte Demokratie und Meinungsbildung braucht es faktenbasiert
arbeitende Medien“, ist Pig überzeugt. Für viele Menschen werde es
immer schwieriger, sich im Dschungel der Desinformation zurecht zu
finden. Er plädiert daher für eine Art digitales Gütesiegel für
„trusted content“. Der APA-CEO vergleicht dieses mit dem Zugang zu
„sauberem Trinkwasser“. Faktenbasierter Journalismus dient seiner
Meinung nach als Gegenpol zu Fake News und ist eine Art „Kühlmittel
für die polarisierten, überhitzten Meinungsmärkte der sozialen
Netzwerke.“
Zwtl.: Vertrauen in die Medien zurückgewinnen
Martina Salomon, Chefredakteurin KURIER, spricht von einer
Vertrauenskrise für Politik und Medien: „Medien dürfen nicht
erziehen, sondern müssen eine echte Meinungsbildung ermöglichen. Es
geht darum, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen.“ Es brauche
den klassischen Journalismus, der recherchiert und einordnet - gerade
in Zeiten, wo es immer leichter werde, Texte künstlich zu generieren
und damit auch Fake News zu erzeugen und Dirty Campaigning zu
betreiben. Leider werde es für Medienhäuser immer schwerer, junge
Menschen zu erreichen. Die „Generation Youtube“ versuche man im
Kurier-Medienhaus vor allem mittels Bewegtbild anzusprechen.
Zwtl.: KI und Journalismus – Gefahr oder Chancentool?
„KI ist kein Recherchetool“, stellt Nana Siebert, stv.
Chefredakteurin Der Standard, zum Thema KI fest. Bei echtem
Journalismus geht es darum, mit Menschen zu sprechen und Eindrücke zu
schildern. Dennoch kann sie der KI auch Positives abgewinnen: „KI ist
durchaus auch ein Chancentool, welches Ressourcen spart, z.B. beim
Transkribieren oder Übersetzen von Texten oder der automatisierten
Befüllung und Erstellung von Templates.“ Wichtig ist ihr die
Transparenz, d.h. KI-Inhalte müssen immer ausgewiesen werden. Nur so
kann das Vertrauen in die Medien und Sicherheit gewährleistet werden,
ist Siebert überzeugt.
Zwtl.: Rechtliche Aspekte – gibt es eine einheitliche Lösung?
Chat GPT und Co. sind längst in den Büros angekommen. Damit kommt
auch dem rechtlichen Aspekt für Unternehmen eine größere Bedeutung
zu: „Mit dem AI-Act ist das erste umfassende EU-weite Gesetz in
Arbeit. Dieser soll eine einheitliche Regelung gewährleisten“, so
Michael Horak, Partner Binder Grösswang Rechtsanwälte. Aus
rechtlicher Sicht problematisch ist das Thema Fake News. Horak: „Zum
einen kann die Frage, was unter Fake News fällt für Zensur
missbraucht werden. Zum anderen wird im Internet grenzüberschreitend
kommuniziert, was eine Rechtsdurchsetzung schwierig macht.“
Über Leitbetriebe Austria
Leitbetriebe Austria repräsentiert die Vorbildunternehmen der
heimischen Wirtschaft und bietet eine einzigartige Plattform zur
Positionierung als Vorzeigeunternehmen, exklusives
Beziehungsmanagement und vertrauensvollen Wissenstransfer.
Leitbetriebe sind Unternehmen, die abseits vom wirtschaftlichen
Erfolg auch gesellschafts-, umwelt- und sozialpolitische
Verantwortung übernehmen. Eine Zertifizierung als Leitbetrieb erfolgt
nach erfolgreicher Durchführung des speziell entwickelten
Qualifikationsverfahrens. [www.leitbetriebe.at]
(
http://www.leitbetriebe.at/)
Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/35118)
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