13.09.2023,
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St. Pölten (OTS) - Die heimischen Bäuerinnen und Bauern liefern
verlässlich eine Vielfalt hochwertiger Lebensmittel und nachhaltiger
Rohstoffe. Darüber hinaus erbringen sie einen immensen Mehrwert für
unser Land. Die Landwirtschaftskammer NÖ will auf die Herkunft
unseres Essens aufmerksam machen und setzt mit der Herbstkampagne
"Verlass di drauf!" 2023 einen neuerlichen Schwerpunkt, um den Wert
der bäuerlichen Arbeit sichtbar zu machen und schließlich mehr
Wertschöpfung zu erzielen. "Für uns in der Landwirtschaft ist die
Transparenz der Herkunft der Lebensmittel - im Handel und in der
Außerhausverpflegung - seit Jahren eine zentrale Forderung. Auch neun
von zehn Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich das", so
Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ.
Wenn es um Versorgungssicherheit geht, nehmen die heimischen
Bäuerinnen und Bauern eine unverzichtbare Rolle ein, denn sie sind
eine verlässliche Bezugsquelle für eine Vielzahl von regionalen
Lebensmitteln.
Wer auf regionale Produkte setzt, schont das Klima
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer
Zeit. Die Lebensmittelproduktion und die damit verbundenen
Umweltauswirkungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Doch
Lebensmittelproduktion ist nicht gleich Lebensmittelproduktion. Wie
unterscheidet sich der Klima-Fußabdruck regionaler Lebensmittel aus
Österreich zu importierten Produkten und welche Bedeutung hat dabei
die heimische Landwirtschaft?
Österreich kann sich bei vielen Produkten selbst bzw. überwiegend
selbst versorgen. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, ist es
wichtig, die Produktion abzusichern. Dazu gehört unter anderem,
bewusst regionale Erzeugnisse einzukaufen. Denn wer kauft, bestimmt,
was produziert wird. Im Supermarktregal wird eine Vielzahl an
billigen Lebensmitteln angeboten. Diese kommen allerdings häufig von
weit her. Hier drängt sich die Frage auf, warum diese importierten
Produkte so billig sind. Der Grund dafür sind die global sehr
unterschiedlichen Produktions-, Umwelt- und Sozialstandards. "Die
österreichischen Bäuerinnen und Bauern arbeiten unter strengsten
Qualitätsauflagen, die strikt und laufend kontrolliert werden. Zudem
sind unsere Betriebsstrukturen im internationalen Vergleich kleiner
und daher kostenintensiver. Die höheren Produktionsstandards in
Österreich verursachen höhere Preise. Umso wichtiger ist es, dass die
hohe heimische Qualität entsprechend honoriert wird", erklärt
Schmuckenschlager. Der bewusste Kauf von regionalen Produkten hat
zahlreiche positive Auswirkungen, betont der Kammerpräsident: "Wer zu
heimischen Lebensmitteln greift, erhöht die Versorgungssicherheit und
verhindert lange Transportwege, wodurch Emissionen verringert werden
und der CO2-Fußabdruck deutlich reduziert wird. Zudem kann dadurch
jede und jeder Einzelne dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern und
die Wertschöpfung in der Region zu halten. Bei importierten Waren,
die noch dazu ohne genaues Wissen über die dortigen Standards
eingeführt werden, sind wir von all diesen positiven Effekten weit
entfernt."
Die Vorteile heimischer Lebensmittel aus volkswirtschaftlicher
Sicht lassen sich unter anderem durch folgende Zahlen belegen:
Nur 1% weniger Importe von Agrarrohstoffen hätte bei gleichbleibender Nachfrage nach diesen Rohstoffen eine Steigerung der Wertschöpfung von 70 Mio. Euro zur Folge. Dies bedeutet für Österreich die Auslastung von 2.100 Beschäftigten.\nNur 1% weniger Importe von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren würde die Wertschöpfung um weitere 70 Mio. Euro erhöhen und die Beschäftigung um 1.000 Personen ansteigen lassen.\n Herkunft muss auch beim Essen außer Haus erkennbar sein
Auch in der Außerhausverpflegung ist es wichtig, auf die Herkunft
zu achten. "In Österreich werden täglich rund 2,2 Mio. Essen in
Großküchen und Kantinen konsumiert. Das ist rund ein Viertel der
Bevölkerung, das zumindest einmal pro Tag dort verpflegt wird. Die
Bedeutung und damit der Anteil der Verpflegung in Großküchen wird
noch weiter zunehmen, da von einer steigenden Arbeitsquote auszugehen
ist", erklärt Schmuckenschlager. Mit der Lückenschlussverordnung und
der seit 1. September geltenden Herkunftskennzeichnung in der
Gemeinschaftsverpflegung ist bereits ein wichtiger Schritt in
Richtung mehr Regionalität gelungen. "Das ist ein wichtiger
Meilenstein, der unsere bäuerlichen Familienbetriebe stärkt und
gleichzeitig mehr Transparenz für uns alle bringt", so
Schmuckenschlager weiter. Die verpflichtende Kennzeichnung betrifft
die Primärzutaten Fleisch, Milch und Ei, die in den angebotenen
Speisen verarbeitet werden. Primärzutat bedeutet einen Anteil von
mindestens 50 Prozent am Lebensmittel bzw. in der Speise oder jene
Zutat, die Konsumentinnen und Konsumenten üblicherweise mit der
Bezeichnung des Lebensmittels bzw. der Speise assoziieren.
Herkunftskennzeichnung auf Gastronomie ausweiten
Schritt für Schritt soll die verpflichtende Kennzeichnung der
Lebensmittel auch auf die Gastronomie ausgeweitet werden. "Da Wirte
derzeit rechtlich nicht verpflichtet sind, die Herkunft der
Lebensmittel anzugeben, werden wir als Landwirtschaftskammer
demnächst Wirte vor den Vorhang holen, die freiwillig und seriös die
Herkunft der Produkte ausloben. Damit zeigen wir, dass es schon jetzt
viele Wirte gibt, die gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern sowie
den Konsumentinnen und Konsumenten für Transparenz und regionale
Qualität stehen", bekräftigt Schmuckenschlager.
Niederösterreichische Versicherung - ein starker Partner der
Landwirtschaft
Regionalität ist für die Niederösterreichische Versicherung kein
Fremdwort, sondern wird im Unternehmen seit einem Jahrhundert gelebt.
Die NV ist seit 100 Jahren verlässlicher Partner der
niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern. NV-Generaldirektor
Stefan Jauk betont: "Klimaschutz geht uns alle an. Die Leistungen
unserer Bäuerinnen und Bauern für einen intakten Lebensraum kann man
nicht hoch genug wertschätzen. Regionalität schont die Umwelt und
sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen vor Ort. Auch
die Niederösterreichische Versicherung setzt mit ihren über 300
Beratern in 45 Kundenbüros in Niederösterreich und Wien ganz stark
auf Regionalität. Es ist also ganz selbstverständlich für uns, diese
Kampagne - übrigens seit Anbeginn - zu unterstützen."
Neuer Schwerpunkt in der Herbstkampagne 2023
Die im Herbst 2019 gestartete, mehrjährig angelegte Kampagne
"Niederösterreichs Bauern. Eine Kammer. Verlass di drauf!" will mit
realen Botschaften den Wert der bäuerlichen Arbeit sichtbar machen
und so Vertrauen ausbauen. Mit der Herbstkampagne "Verlass di drauf!"
2023 setzt die Landwirtschaftskammer NÖ erneut einen medialen
Schwerpunkt. Dieses Jahr steht das Thema Klimaschutz durch regionale
Lebensmittel und Herkunftskennzeichnung im Fokus der Kampagne.
Botschafter sind in bewährter Weise echte Bäuerinnen und Bauern mit
dem ganz klaren Versprechen "Verlass di drauf!". (Schluss)
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