24.04.2023,
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Verbund hat den integrierten Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht. Darin wird die Strategie 2030 des Versorgers zusammengefasst. Und zwar folgerndermaßen:
"Die Klimakrise ist das bestimmende Thema unserer Zeit. Zugleich erlebt Europa eine Energiekrise, die vor allem durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie fossile Energieimporte für hohe Strom- und Gaspreise sorgt. Die möglichst rasche Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und die Versorgungssicherheit sind daher das Gebot der Stunde. Dazu bedarf es europaweit weiterer Effizienzsteigerungen bei bestehenden Kraftwerken und eines Investitions- und Wachstumsschubs bei Windkraft, Sonnenenergie und grünem Wasserstoff. Der flankierende Ausbau der dafür notwendigen Strom- und Gasinfrastruktur stellt ebenso einen wichtigen Beitrag zur Integration der Erzeugungseinheiten – vor dem Hintergrund der Transformation in eine weitgehend CO2-freie Energiewirtschaft – dar.
Als größtes heimisches Energieunternehmen und einer der führenden Grünstromerzeuger in Europa ist Verbund ein entscheidender Player für das Gelingen der Energiewende in Österreich und Europa. Die dafür anstehenden Herausforderungen verlangen nach einer geschlossenen Ausrichtung des gesamten Unternehmens, um Wachstum zu ermöglichen, neue Geschäftsfelder aufzubauen und neue
Märkte zu erschließen: Sie verlangen nach der Mission V.
Um die Umsetzung der strategischen Ziele sicherzustellen, braucht es neben einem klaren Fokus auch interne Rahmenbedingungen, die ein aktives Gestalten von Wandel und Veränderung ermöglichen. Die Mission V schafft auch hier ein klares Verständnis für die Rolle und Ausrichtung des Unternehmens. Sie umfasst die zielgerichtete Weiterentwicklung der Unternehmensmarke sowie der Unter-
nehmenskultur in allen Bereichen des Konzerns und mündet in jener Transformation, die es Verbund
erlaubt, der Klimakrise als Kraft der Wende geschlossen entgegenzutreten.
Die Operationalisierung der Mission V erfolgt entlang von drei strategischen Stoßrichtungen: der Stärkung der Position von Verbund als integrierter Versorger im Heimmarkt, dem Ausbau erneuerbarer Energien in Europa und der Etablierung von Verbund als europäischem Wasserstoffplayer.
Stärkung der Position als integrierter Versorger im Heimmarkt
Verbund erzielte bereits wichtige Meilensteine im Jahr 2022:
Wasser
• Bestandserhalt, Modernisierung und Ausbau der Wasserkrafterzeugung in Österreich und Deutschland (Inbetriebnahme des Laufwasserkraftwerks Töging mit ca. 118 MW, Spatenstich für das Laufwasserkraftwerk Gratkorn mit 11 MW).
• Ausbau der Pumpspeicherkapazitäten in Österreich und Deutschland (Start des Neubauprojekts Limberg III mit 480 MW sowie des Erweiterungsprojekts Reißeck II plus mit 45 MW).
Netz
• Umsetzung der Netzentwicklungspläne zur Sicherung einer stabilen Strom- und Gasnetzinfrastruktur
• APG: Erfolgreiche Inbetriebnahme der 380-kV-Weinviertelleitung und des neuen Umspannwerks Neusiedl/Zaya im Juli 2022. Dadurch können künftig bis zu 3.000 MW an erneuerbarer Energie aus Niederösterreich ins überregionale Netz der APG gespeist und österreichweit nutzbar gemacht werden.
• GCA: Start des Upgrades des Gasnetzes für den Transport von Wasserstoff.
• Ausbau der Nutzung von Flexibilität für systemdienliche Zwecke (Großbatteriespeicherkapazitäten), um kurzfristige Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.
Absatz
• Belieferung der Endkund:innen (Industrie, Gewerbe und privat) mit grünem Strom.
• Entwicklung und Vertrieb von kund:innenorientierten Lösungen im Bereich Elektromobilität, Batteriespeicher und Photovoltaik
• In 2022 Inbetriebnahme eines Großbatteriespeichers mit einer Leistung von rd. 100 MW und von Dach- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen bei Industriekund:innen mit einer Leistung von rd. 16 MWp sowie die Errichtung von Ladeinfrastruktur für E-Autos bei Industriekund:innen.
Ausbau Renewables in Europa
Ziel ist die Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien von 20 bis 25 Prozent an der Gesamterzeugung bis 2030 durch:
• Eigenentwicklung in Österreich, Deutschland und in ausgewählten südosteuropäischen Ländern
• Weiterführung der Partnerschaft mit EFI/Felix Nova GmbH zur Entwicklung von zwölf Windparks mit bis zu 180 MW in Westdeutschland.
• Kurzfristiges Wachstum durch strukturierte M&A-Aktivitäten und Partnerschaften in Spanien und Italien#
• Im September 2021 nahm Verbund seine Tätigkeit in Spanien auf und stärkt seither seine Position auf der Iberischen Halbinsel. Verbund Green Power Iberia S.L.U. hat derzeit 300 MW in Betrieb, 100 MW in Bau, 2.100 MW im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und 1.200 MW im Anfangsstadium der Entwicklung.
Positionierung als europäischer Wasserstoffplayer
Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel zur Energiewende und Dekarbonisierung und ein Zukunftsfeld, auf das Verbund
setzt:
• Marktaufbau und Entwicklung von langfristigen Kund:innenbeziehungen, Know-how-Aufbau sowie Positionierung als verlässlicher Partner
• Als wesentlicher Player für eine branchenübergreifende Wasserstoffproduktion in Österreich konnte Verbund im Jahr 2022 bereits mehrere Memoranden of Understanding erfolgreich abschließen (u. a. mit Borealis).
• Large-Scale-Bereitstellung von Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten in Verbindung mit der Entwicklung von zusätzlicher grüner Erzeugung und Skalierung zur Kostenreduktion, um Österreich und Deutschland mit Wasserstoff zu versorgen.
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Bildnachweis
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Verbund und Borealis errichten einen neuen Photovoltaikpark für die Energieversorgung des Borealis-Standorts in Schwechat. Foto: Borealis
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S Immo
Die S Immo AG ist eine Immobilien-Investmentgesellschaft, die seit 1987 an der Wiener Börse notiert. Die Gesellschaft investiert zu 100 Prozent in der Europäischen Union und setzt den Fokus dabei auf Hauptstädte in Österreich, Deutschland und CEE. Das Portfolio besteht aus Büros, Einkaufszentren, Hotels sowie aus Wohnimmobilien.
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Verbund und Borealis errichten einen neuen Photovoltaikpark für die Energieversorgung des Borealis-Standorts in Schwechat. Foto: Borealis, (© Aussendung)
Autor
Christine Petzwinkler
Börse Social Network/Magazine