21.04.2022, 5267 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Am heimischen Markt ging es gestern nach oben, der ATX konnte mit einem klaren Plus von 1,2% schliessen, die positive Stimmung an den großen europäischen Börsen wirkte sich auch in Wien fördernd auf die Kauflust der Anleger aus. Es gab wenig Neues von der makroökonomischen Seite, auch die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen fiel wieder einmal sehr dünn aus. Die Erste Group stufte Polytec von „Buy“ auf „Hold“ ab und revidierte das Kursziel gleich von 14,8 Euro auf 6,8 Euro nach unten, für den Autozulieferer ging es gestern um 0,9% nach unten. Warburg Research bestätigte sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 53,8 Euro für UBM Development, der Immobilienentwickler musste dennoch einen Rückgang von 1,0% hinnehmen. Einen guten Tag hatten die Banken, die Bawag konnte sich gleich um 2,4% verbessern, für die Erste Group ging es um 0,5% nach oben und die Raiffeisen International durfte sich über einen Tageszuwachs von 1,7% freuen. Schwächster Titel des gestrigen Handels war Porr, für den Baukonzern ging es nach dem fulminanten Vortag auf Grund von Gewinnmitnahmen wieder um 2,1% nach unten, ebenfalls verkauft wurde die Telekom Austria, die Aktie musste um 2,0% nachgeben. Einen gemischten Tag hatten die Ölwerte, während sich OMV um 0,9% nach oben bewegen konnte, verzeichnete Schoeller-Bleckmann einen Rückgang von 1,2%. Auch bei den Versicherungen kam es zu gegenläufigen Entwicklungen, Vienna Insurance Group musste leicht um 0,6% nachgeben, Uniqa hingegen war sehr gesucht und konnte ein Plus von 2,1% erzielen. Einen starken Tag hatten die Versorger, der Verbund konnte sich mit einem Zuwachs von 3,1% an die Spitze der Kursübersicht setzen, auch EVN konnte zulegen und mit einer Verbesserung von 1,7% aus dem Handel gehen. Ein eindrucksvolles Lebenszeichen gab es von AT&S, der Leiterplattenhersteller konnte um 3,0% vorrücken. FACC war in der Gunst der Investoren ebenfalls weit oben angesiedelt, für den Luftfahrtzulieferer gab es eine Verbesserung von 2,7%.
Immofinanz:
Immofinanz präsentierte gestern nachbörslich seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021, die etwas über den Analystenschätzungen lagen. Die Mieterlöse erreichten mit €284,7 Mio. (2020: €289,5 Mio.) beinahe das Vorjahresniveau, die geringfügige Differenz ist vor allem auf Immobilienverkäufe im Bürobereich zurückzuführen. Das Ergebnis aus Asset Management verbesserte sich um 2,2% auf €211,0 Mio. (2020: €206,4 Mio.). Dieser Anstieg ist vor allem auf Einsparungen bei den Immobilienaufwendungen zurückzuführen, die um 14,5% auf €61,4 Mio. (2020: €71,9 Mio.) sanken. Das Ergebnis aus Immobilienverkäufen wurde auf €25,7 Mio. (2020: €7,9 Mio.) mehr als verdreifacht. Das Ergebnis aus der Immobilienentwicklung verbesserte sich ebenfalls stark und drehte auf €18,9 Mio. ins Plus (2020: €-24,2 Mio.), im Wesentlichen zurückzuführen auf positive Bewertungseffekte bei der Büroprojektentwicklung in Düsseldorf. Das operative Ergebnis konnte somit kräftig um 45,9% auf €210,1 Mio. gesteigert werden (2020: €143,9 Mio.). Das Bewertungsergebnis aus Bestandsimmobilien belief sich auf €85,9 Mio., nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres infolge der Covid-19-Pandemie krisenbedingte Abwertungen vorgenommen worden waren (2020: €-156,6 Mio.). Die Wertsteigerungen entfielen mit €65,7 Mio. vor allem auf Büroobjekte in Düsseldorf, Wien und Warschau. Das EBIT verbesserte sich folglich signifikant auf €296,0 Mio. (2020: €-12,7 Mio.). Die Ergebnisanteile aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen kletterten auf €139,8 Mio. (2020: €-69,5 Mio.). Davon entfielen €134,0 Mio. auf die S IMMO (€85,3 Mio. Wertaufholung der Beteiligung aufgrund des gestiegenen Aktienkurses und €48,8 Mio. Ergebnisanteil). Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von €40,5 Mio. (2020: €5,5 Mio.) betrug das Konzernergebnis €345,8 Mio. (2020: €-165,9 Mio. bzw. 2019: €352,1 Mio.). Der FFO 1 vor Steuern, der keine Bewertungseffekte inkludiert, lag mit €120,1 Mio. leicht unter dem Vorjahresniveau (€126,1 Mio.). Das ist im Wesentlichen auf einen höheren Finanzierungsaufwand durch ein gestiegenes Finanzierungsvolumen sowie eine geringere Dividendenzahlung aus der Beteiligung an der S IMMO zurückzuführen. Der Substanzwert EPRA NTA je Aktie erhöhte sich im Jahresverlauf um 4,9% auf €29,2 (31. Dezember 2020: €27,8). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung des Konzernergebnisses zurückzuführen. Da der aktuelle Ausblick aber noch stark von einigen externen Faktoren und Annahmen geprägt ist, wird das Unternehmen für einen konkreten Dividendenvorschlag noch etwas zuwarten, diesen aber rechtzeitig vor der ordentlichen Hauptversammlung festlegen. Der Ausblick für 2022 wurde bestätigt. Das Portfolio soll 2022 weiter auf bis zu €6 Mrd. ausgebaut werden. Der Fokus dabei liegt auf nachhaltigen Immobilien der Marken myhive und STOP SHOP. Der FFO 1 vor Steuern wird bei mehr als €135 Mio. erwartet. Die Finanzpolitik bleibt unverändert: Die Verschuldung gemessen am Netto-LTV soll auch mittelfristig unter 45% liegen und das Investment-Grade-Rating erhalten bleiben.
GJ 2021: Mieterlöse: €284,7 Mio. (Vj. 289,5), Operatives Ergebnis: €210,1 Mio. (203,8e), EBIT: €296,0 Mio. (273,8e), Konzernergebnis: €345,8 Mio. (313,8e)
Wiener Börse Party #781: ATX stärker, Do&Co steigt 14,5%, Andreas Treichl mag Klarna nicht, mit seiner Europa-Kritik rockt er LinkedIn
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