15.03.2022, 6323 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Der heimische Markt präsentierte sich optimistisch bezüglich einer möglichen baldigen Feuerpause, der ATX konnte die Woche mit einem Zuwachs von 1,5% beginnen. Von der Konjunkturseite gab es keine wichtigen Impulse, auch die Meldungslage zu den Einzelwerten blieb sehr dünn. Zulegen konnten auch in Wien die Bankenwerte, allen voran die Erste Group mit einem Plus von 3,6%, für die Bawag ging es um 1,9% nach oben, die Raiffeisen Bank International verzeichnete einen Anstieg von 1,5% und die kleinere Addiko Bank konnte sogar mit einem Anstieg von 4,0% aus dem Handel gehen. Auch in Wien waren die Bauwerte sehr gefragt, besonders gegen Ende des Handels konnten sie eine rege Nachfrage verzeichnen, für Porr gab es eine Verbesserung von 2,4%, Strabag konnte um 4,0% anziehen. Noch besser lief es aus diesem Sektor für Palfinger, der Kranhersteller war mit einem Plus von 4,4% stärkster Titel des gestrigen Handels. Unterschiedlich verlief der Tag für die Öltitel, die OMV konnte einen Zuwachs von 1,8% erzielen, für Schoeller-Bleckmann hingegen ging es um 2,6% nach unten, der Ölfeldausrüster hatte aber in den vergangenen Tagen stark zulegen können, seit Beginn des Jahres war es mit der Aktie bereits um mehr als sechzig Prozent nach oben gegangen. Einen positiven Tag gab es auch für die Versicherungsunternehmen, uniqa konnte um 2,0% anziehen, für die Vienna Insurance Group gab es einen Zuwachs von 1,8%. Schwächster Titel des gestrigen Handels war die Österreichische Post, für das Logistikunternehmen brachte der Handel einen Rückgang von 3,6%, auch Marinomed wurde verkauft, für das Biotechnologieunternehmen gab es eine Verbilligung von 1,5%. Gut nachgefragt war hingegen Wienerberger, der Ziegelhersteller konnte den Handel mit einer 3,5% höheren Notierung beenden, auch Semperit zählte zu den gesuchten Werten, für den Gummi- und Kautschukkonzern gab es einen Anstieg von 3,4%. Ebenfalls einen guten Tag hatte FACC, der Luftfahrtzulieferer konnte um 3,0% vorrücken, und Lenzing wurde ebenfalls gekauft, der Faserhersteller wurde am Ende des Tages um 3,0% höher als noch am Freitag gehandelt.
Mayr-Melnhof Karton
Der heimische Kartonhersteller Mayr-Melnhof veröffentlichte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021. Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erreichten €3.069,7 Mio. und lagen damit um 21,4 % über dem Vorjahreswert (2020: €2.528,4 Mio.). Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen akquisitionsbedingt aus der Division Board & Paper. Das EBITDA stieg um 5,5% bzw. auf €421,0 Mio. (2020: €398,9 Mio.), womit die EBITDA Margin 13,7% erreichte (2020: 15,8%). Mit €269,6 Mio. wurde ein betriebliches Ergebnis um 16,5% über dem Vorjahr (2020: €231,4 Mio.) erzielt. Rund 55 % dieses Zuwachses entfallen auf MM Board & Paper und rund 45% auf MM Packaging. Einmalaufwendungen aus der Erstkonsolidierung der Werke Kwidzyn und Kotkamills in Höhe von €26,3 Mio., welche insbesondere auf Akquisitionsnebenkosten inklusive Transaktionssteuern und Vorratsbewertung zurückzuführen sind, sowie Restrukturierungsaufwendungen in der Division MM Packaging von €20,1 Mio. standen einem Einmalertrag aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiersbronn in Höhe von €46,1 Mio. (nach Transaktionsnebenkosten) gegenüber. Der Jahresüberschuss erhöhte sich damit um 17,5% auf €190,7 Mio. (2020: €162,2 Mio.). Der soliden Ergebnisentwicklung entsprechend wird der 28. Ordentlichen Hauptversammlung am 27. April 2022 eine Dividendenerhöhung auf €3,50/Aktie (2020: €3,20) für das Geschäftsjahr 2021 vorgeschlagen. Die MM Gruppe beobachtet genau die Entwicklungen in Russland und der Ukraine wie auch die internationalen Maßnahmen und mögliche Auswirkungen auf den Konzern. MM erwirtschaftet kumuliert ca. 9 % des Konzern-EBITDA in Russland und der Ukraine. In Russland werden an zwei Standorten, St. Petersburg und Pskov, Packagingprodukte für den lokalen Bedarf bei täglichen Konsumgütern produziert. Mit einem Stillstand muss gerechnet werden. MM hat alle Kartonlieferungen nach Russland gestoppt. In der Ukraine, wo MM in der Landesmitte am Standort Cherkassy Verpackungen produziert, ist der Betrieb aktuell sehr eingeschränkt. Die angesichts massiver Kostensteigerungen, vor allem des außergewöhnlichen Energiepreisanstieges, notwendigen Preiserhöhungen konnten für das 1. Quartal umgesetzt werden. Darüber hinaus ist eine weitere Kartonpreiserhöhung für das 2. Quartal geplant, um die seit Jahresbeginn fortdauernde Kosteninflation zu kompensieren. Aufgrund einiger langfristiger Verträge mit Preisindizes, die nicht alle Kosten abdecken, und Verzögerungen bei der Weitergabe höherer Kosten erwartet man zumindest für das erste Halbjahr 2022 eine niedrigere Marge.
GJ 2021: Umsatzerlöse: €3.069,7 Mio. (Vj. 2.528,4); EBITDA: €421,0 Mio. (Vj. 398,9); EBIT: €269,6 Mio. (VJ. 231,4); Jahresüberschuss: €190,7 Mio. (Vj. 162,2)
Flughafen Wien
Der Flughafen Wien präsentierte heute seine Verkehrsergebnisse zum Februar 2022. Der leichte Aufwind am Flughafen Wien setzt sich im Februar fort: Die Passagierzahlen sind im Februar 2022 mit 1.086.887 Reisenden in der Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) und mit 874.057 Reisenden am Standort Wien nahezu sechsmal so hoch wie im Februar des Vorjahres (2021). Im Vergleich zum Vorkrisenniveau beträgt das Passagieraufkommen in der Gruppe immerhin 48,3% und am Standort Wien 46,9% vom Februar 2019.
CA Immo
Der Vorstand der CA Immobilien Anlagen AG („CA Immo“) hat gestern nach eingehender Evaluierung beschlossen, der am 5. Mai 2022 stattfindenden Hauptversammlung vorzuschlagen, von der bisherigen Dividendenpolitik abzuweichen und den gesamten Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 auf neue Rechnung vorzutragen. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Tatsache, dass aus dem zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Bilanzgewinn im Geschäftsjahr 2021 bereits Dividenden in Gesamthöhe von €3,50/Aktie („Basisdividende“ sowie „Basiszusatzdividende“) ausgeschüttet wurden und im laufenden Geschäftsjahr am 15. März 2022 eine weitere Dividende in Höhe von €2,50/Aktie („Superdividende“) an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Insbesondere angesichts des aktuellen geopolitischen Umfelds und der erhöhten Unsicherheit und Volatilität an den Märkten ist für das Geschäftsjahr 2021 keine zusätzliche Dividendenzahlung geplant.
Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn
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