Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Börsegeschichte Gregor Rosinger: Woran ich mich nicht gehalten habe ... (BörseGeschichte)

Bild: © Martina Draper/photaq, Gregor Rosinger (Rosinger Group) #photaqseries http://photaq.com/series

31.08.2020, 4384 Zeichen

Börsegeschichte Gregor Rosinger: Ich kann mich noch gut an 1991 erinnern, als der ATX das erste Mal notierte. Sowohl die Börsenbriefe als auch die Tageszeitungen hatten den Indexstart angekündigt und den ATX als großen Meilenstein für die Entwicklung des Wiener Finanzplatzes gefeiert. Viele der jüngeren Generation werden jetzt erstaunt sein, dass damals fast alle Tageszeitungen über Börsenthemen berichtet hatten, aber es war eine andere Zeit. Nahezu alle großen österreichischen Tageszeitungen verfügten damals über einen teilweise mehrseitigen Kursteil mit in- und ausländischen Aktien, denn es war eine Zeit des grenzenlosen wirtschaftlichen Optimismus, der eiserne Vorhang war gefallen, der Westen hatte über den Kommunismus gesiegt. Überall wurden Fertigungsschritte nach Osteuropa verlagert und der Osten mit den heißbegehrten Konsumprodukten westlicher Marken versorgt.

Österreichische Unternehmen waren dabei die First Mover. Das lag vor allem daran, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung ihre Wurzeln in den Kronländern der Österreichisch-Ungarischen Monarchie hatte, woraus eine genetische und emotionale Verbundenheit mit den ehemaligen Kronländern gegeben war. Schon zur Zeit des Kalten Krieges war Österreich die Drehscheibe zwischen Ost und West gewesen, was natürlich auch damit zu tun hatte, dass viele in Österreich die Ostsprachen beherrschten, insbesondere aus Ungarn und der Tschechoslowakei waren nach der gewaltsamen Niederschlagung der Freiheitsbewegungen 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei sehr gut ausgebildete Menschen nach Österreich geflüchtet. Diese waren sehr leicht integrierbar, weil sie demselben Kulturkreis angehörten.

Ganz Österreich war eine Erfolgsstory. Da musste natürlich ein neuer Index her. Ich war zum Jahreswechsel 1990/91 schon fast sieben Jahre als professioneller Investor erfolgreich auf eigene Rechnung aktiv und hatte mir schon zuvor eine eigene Meinung über den ATX gebildet gehabt, insbesondere über die ersten 17 Indexmembers und deren Erfolgschancen in einem internationalen und kompetitiven Umfeld überleben zu können. Für einige der Indexmembers sah ich keine Überlebenschancen, sie waren rein aufgrund ihrer Marktkapitalisierung in den ATX aufgenommen worden. Obwohl dieser Ansatz auch von anderen Indizes verfolgt wird, sah ich das als einen der beiden Geburtsfehler des ATX, als zweiten Geburtsfehler sah ich, dass der ATX kein Performance-Index war und somit Dividendenausschüttungen in der Performance nicht berücksichtigt werden.

Kurzfristig macht dies zwar keinen Unterschied, langfristig ist der Unterschied aber enorm. Ich beschloss daher damals, dass mich der ATX lebenslang nicht interessieren wird und ich die Performance meines eigenen Portfolios niemals mit dem ATX vergleichen werde. Daran habe ich mich selbstverständlich nicht gehalten, denn jedes Jahr – und ich hatte seit dem Beginn meiner Karriere als professioneller Investor 1985 kein einziges Verlustjahr - freute ich mich wie ein Schneekönig, dass ich wieder den ATX haushoch geschlagen hatte.

Kennern der Börsenszene ist natürlich bekannt, dass der von mir administrierte Rosinger Index (ROSGIX), der täglich von der Wiener Börse berechnet und veröffentlicht wird, seit 2015 um rund 190 Prozent zugelegt hat und dass der ROSGIX auch 2020 deutlich im Plus liegt. Längst liegt der ROSGIX in absoluten Indexpunkten deutlich über dem ATX. Über das Chart-Tool der Wiener Börse kann der ROSGIX mit dem ATX verglichen werden - objektiv betrachtet wäre das ein Desaster für den ATX und man müsste annehmen, dass ich mir dieses „Freuen wie ein Schneekönig-Gefühl“ jeden Tag gönnen würde.

Dem ist aber nicht so, denn inzwischen ist mir der ATX wichtig geworden und ich betrachte ihn immer mehr wie einen kleinen Bruder. Ab und zu spiele ich sogar schon mit ihm, am liebsten das Spiel „Long-Put“, darüber freut sich dann immer mein Bankkonto.

Rosinger Group. Gregor Rosinger tätigte seine ersten namhaften Investments bereits 1985. Im Jahr 1993 entwickelte er das in der Finanzwelt als „Regionale Mittelstands Sicherung“ bekannte Vorgehensmodell.

Gregor Rosinger ist mit seiner Börsegeschichte Supporter von https://boersegeschichte.at
Sie wollen auch? christian@boerse-social.com

(Der Input von Börse Geschichte für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 31.08.)

Mehr Börsegeschichten: https://christian-drastil.com/blog/boerse.geschichte 


(31.08.2020)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönliche Highlights der starken Olympischen Spiele in Paris




 

Bildnachweis

1. Gregor Rosinger (Rosinger Group) #photaqseries http://photaq.com/series , (© Martina Draper/photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Polytec Group, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, Zumtobel, Porr, Bawag, Rosgix, Telekom Austria, AT&S, CA Immo, Erste Group, ams-Osram, BTV AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Immofinanz, Palfinger, Österreichische Post, RHI Magnesita, S Immo, Uniqa, VIG, Wienerberger.


Random Partner

BNP Paribas
BNP Paribas ist eine führende europäische Bank mit internationaler Reichweite. Sie ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon über 146.000 in Europa. BNP Paribas ist in vielen Bereichen Marktführer oder besetzt Schlüsselpositionen am Markt und gehört weltweit zu den kapitalstärksten Banken.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Jeff Bezos, Fritz Mostböck

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Deutsche Bank, LLB Invest, Uniqa, SGL C...

» SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönlic...

» Österreich-Depots: Stärker ins Wochenende (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 23.8.: Robert Ottel, Porr, KTM (Börse Geschichte) (Börse...

» Reingehört bei Uniqa (boersen radio.at)

» PIR-News: Aktienkäufe bei Frequentis, Research zu Porr (Christine Petzwi...

» Nachlese: Deutsche Bank, Marinomed, Natalie Dietrich (Christian Drastil)

» Wiener Börse Party #722: LLB Invest klärt zu Marinomed auf, Uniqa Sustai...

» Börsenradio Live-Blick 23/8: DAX mit Sommerloch-Volumina erneut fester, ...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2UVV6
AT0000A3DTK7
AT0000A3C5E0
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    #gabb #1673

    Featured Partner Video

    Börsenradio Live-Blick, Fr. 2 .8. 24: DAX kracht unter 18.000, Intel-Sturz trifft Infineon, wow Krypto (Traders Place/Baader) & Gold (High)

    Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

    Books josefchladek.com

    Erik Hinz
    Twenty-one Years in One Second
    2015
    Peperoni Books

    Ed van der Elsken
    Liebe in Saint Germain des Pres
    1956
    Rowohlt

    Martin Frey & Philipp Graf
    Spurensuche 2023
    2023
    Self published

    Ros Boisier
    Inside
    2024
    Muga / Ediciones Posibles

    Martin Parr
    The Last Resort
    1986
    Promenade Press


    31.08.2020, 4384 Zeichen

    Börsegeschichte Gregor Rosinger: Ich kann mich noch gut an 1991 erinnern, als der ATX das erste Mal notierte. Sowohl die Börsenbriefe als auch die Tageszeitungen hatten den Indexstart angekündigt und den ATX als großen Meilenstein für die Entwicklung des Wiener Finanzplatzes gefeiert. Viele der jüngeren Generation werden jetzt erstaunt sein, dass damals fast alle Tageszeitungen über Börsenthemen berichtet hatten, aber es war eine andere Zeit. Nahezu alle großen österreichischen Tageszeitungen verfügten damals über einen teilweise mehrseitigen Kursteil mit in- und ausländischen Aktien, denn es war eine Zeit des grenzenlosen wirtschaftlichen Optimismus, der eiserne Vorhang war gefallen, der Westen hatte über den Kommunismus gesiegt. Überall wurden Fertigungsschritte nach Osteuropa verlagert und der Osten mit den heißbegehrten Konsumprodukten westlicher Marken versorgt.

    Österreichische Unternehmen waren dabei die First Mover. Das lag vor allem daran, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung ihre Wurzeln in den Kronländern der Österreichisch-Ungarischen Monarchie hatte, woraus eine genetische und emotionale Verbundenheit mit den ehemaligen Kronländern gegeben war. Schon zur Zeit des Kalten Krieges war Österreich die Drehscheibe zwischen Ost und West gewesen, was natürlich auch damit zu tun hatte, dass viele in Österreich die Ostsprachen beherrschten, insbesondere aus Ungarn und der Tschechoslowakei waren nach der gewaltsamen Niederschlagung der Freiheitsbewegungen 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei sehr gut ausgebildete Menschen nach Österreich geflüchtet. Diese waren sehr leicht integrierbar, weil sie demselben Kulturkreis angehörten.

    Ganz Österreich war eine Erfolgsstory. Da musste natürlich ein neuer Index her. Ich war zum Jahreswechsel 1990/91 schon fast sieben Jahre als professioneller Investor erfolgreich auf eigene Rechnung aktiv und hatte mir schon zuvor eine eigene Meinung über den ATX gebildet gehabt, insbesondere über die ersten 17 Indexmembers und deren Erfolgschancen in einem internationalen und kompetitiven Umfeld überleben zu können. Für einige der Indexmembers sah ich keine Überlebenschancen, sie waren rein aufgrund ihrer Marktkapitalisierung in den ATX aufgenommen worden. Obwohl dieser Ansatz auch von anderen Indizes verfolgt wird, sah ich das als einen der beiden Geburtsfehler des ATX, als zweiten Geburtsfehler sah ich, dass der ATX kein Performance-Index war und somit Dividendenausschüttungen in der Performance nicht berücksichtigt werden.

    Kurzfristig macht dies zwar keinen Unterschied, langfristig ist der Unterschied aber enorm. Ich beschloss daher damals, dass mich der ATX lebenslang nicht interessieren wird und ich die Performance meines eigenen Portfolios niemals mit dem ATX vergleichen werde. Daran habe ich mich selbstverständlich nicht gehalten, denn jedes Jahr – und ich hatte seit dem Beginn meiner Karriere als professioneller Investor 1985 kein einziges Verlustjahr - freute ich mich wie ein Schneekönig, dass ich wieder den ATX haushoch geschlagen hatte.

    Kennern der Börsenszene ist natürlich bekannt, dass der von mir administrierte Rosinger Index (ROSGIX), der täglich von der Wiener Börse berechnet und veröffentlicht wird, seit 2015 um rund 190 Prozent zugelegt hat und dass der ROSGIX auch 2020 deutlich im Plus liegt. Längst liegt der ROSGIX in absoluten Indexpunkten deutlich über dem ATX. Über das Chart-Tool der Wiener Börse kann der ROSGIX mit dem ATX verglichen werden - objektiv betrachtet wäre das ein Desaster für den ATX und man müsste annehmen, dass ich mir dieses „Freuen wie ein Schneekönig-Gefühl“ jeden Tag gönnen würde.

    Dem ist aber nicht so, denn inzwischen ist mir der ATX wichtig geworden und ich betrachte ihn immer mehr wie einen kleinen Bruder. Ab und zu spiele ich sogar schon mit ihm, am liebsten das Spiel „Long-Put“, darüber freut sich dann immer mein Bankkonto.

    Rosinger Group. Gregor Rosinger tätigte seine ersten namhaften Investments bereits 1985. Im Jahr 1993 entwickelte er das in der Finanzwelt als „Regionale Mittelstands Sicherung“ bekannte Vorgehensmodell.

    Gregor Rosinger ist mit seiner Börsegeschichte Supporter von https://boersegeschichte.at
    Sie wollen auch? christian@boerse-social.com

    (Der Input von Börse Geschichte für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 31.08.)

    Mehr Börsegeschichten: https://christian-drastil.com/blog/boerse.geschichte 


    (31.08.2020)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönliche Highlights der starken Olympischen Spiele in Paris




     

    Bildnachweis

    1. Gregor Rosinger (Rosinger Group) #photaqseries http://photaq.com/series , (© Martina Draper/photaq)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:Rosenbauer, SBO, Polytec Group, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, Zumtobel, Porr, Bawag, Rosgix, Telekom Austria, AT&S, CA Immo, Erste Group, ams-Osram, BTV AG, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, Immofinanz, Palfinger, Österreichische Post, RHI Magnesita, S Immo, Uniqa, VIG, Wienerberger.


    Random Partner

    BNP Paribas
    BNP Paribas ist eine führende europäische Bank mit internationaler Reichweite. Sie ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon über 146.000 in Europa. BNP Paribas ist in vielen Bereichen Marktführer oder besetzt Schlüsselpositionen am Markt und gehört weltweit zu den kapitalstärksten Banken.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Jeff Bezos, Fritz Mostböck

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Deutsche Bank, LLB Invest, Uniqa, SGL C...

    » SportWoche Podcast #123: Hans Huber und Christian Drastil über persönlic...

    » Österreich-Depots: Stärker ins Wochenende (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 23.8.: Robert Ottel, Porr, KTM (Börse Geschichte) (Börse...

    » Reingehört bei Uniqa (boersen radio.at)

    » PIR-News: Aktienkäufe bei Frequentis, Research zu Porr (Christine Petzwi...

    » Nachlese: Deutsche Bank, Marinomed, Natalie Dietrich (Christian Drastil)

    » Wiener Börse Party #722: LLB Invest klärt zu Marinomed auf, Uniqa Sustai...

    » Börsenradio Live-Blick 23/8: DAX mit Sommerloch-Volumina erneut fester, ...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2UVV6
    AT0000A3DTK7
    AT0000A3C5E0
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      #gabb #1673

      Featured Partner Video

      Börsenradio Live-Blick, Fr. 2 .8. 24: DAX kracht unter 18.000, Intel-Sturz trifft Infineon, wow Krypto (Traders Place/Baader) & Gold (High)

      Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

      Books josefchladek.com

      Mimi Plumb
      Landfall
      2018
      TBW Books

      Martin Frey & Philipp Graf
      Spurensuche 2023
      2023
      Self published

      Mikael Siirilä
      Here, In Absence
      2024
      IIKKI

      Gregor Radonjič
      Misplacements
      2023
      Self published

      Helen Levitt
      A Way of Seeing
      1965
      The Viking Press