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ATX-Trends: Erste Group, RBI, UBM, FACC, Strabag ...

27.05.2020, 11904 Zeichen

Die Aussicht auf eine Belebung der Wirtschaft in Folge gelockerter Maßnahmen gegen das Coronavirus hat am Dienstag die Börsen Europas nach oben getrieben. Der EuroStoxx 50 konnte um 0,9% nach oben klettern, der CAC 40 stieg in Paris um 1,4%, der Dax knüpfte mit einem Zugewinn von 1,0% an die Vortagsgewinne an und der FTSE 100 in London erzielte einen Aufschlag von 1,2%.

Immer mehr Urlaubsländer heben mit dem Beginn der Sommerreisesaison ihre Einreisestopps auf und öffnen Strände, Hotels und Restaurants, die deutsche Regierung beispielsweise will mit 15. Juni die Reisewarnung für 31 europäische Staaten aufheben, auch Großbritannien, Italien Spanien und Luxemburg wollen die Einschränkungen lockern oder zur Gänze aufheben. Das half vor allem den Reise- und Freizeitsektor, der sich mit einem Plus von 6,9% an die Spitze des Branchentableaus setzen konnte. In dem Sektor schnellten unter anderem die Aktien von Air France-KLM um 10,6% nach oben, noch besser lief es für easyJet mit einem Anstieg um 19,3% und für International Consolidated Airlines mit einer Kursexplosion von 22,5%. Auch der französische Triebwerksbauer Safran profitierte von der Entwicklung und belegte mit einem Plus von 7,8% die Spitze im EuroStoxx. Den Schlussplatz im EuroStoxx belegte Telefonica nach einem pessimistischen Analystenkommentar, die britische Barclays Bank sieht durch die Corona-Krise ihren Optimismus für die Branche zunichte gemacht, was den Titel um 3,9% abstürzen liess. In Deutschland konnte Wirecard nicht ganz von der wieder aufgeflammten Euphorie profitieren, der Zahlungsdienstleister muss die Bilanzvorlage wegen Verzögerungen bei der Prüfung verschieben, konnte aber die streckenweise deutlichen Verluste in einen Rückgang von lediglich 0,3% reduzieren. Bei den deutschen Nebenwerten waren die Ergebnisse von Hella zunächst eher skeptisch aufgenommen worden, gestern äußerten sich aber etliche Analysten positiv zur zukünftigen Entwicklung des Autozulieferers, die DZ Bank bezeichnete das Unternehmen als „Top Pick“, was sich in einem Kurszuwachs von 9,2% nach der eher schwachen Vortagsentwicklung niederschlug.

Auch in Wien kam es zu deutlichen Zuwächsen, der ATX setzte die Erholungsbewegung eindrücklich fort und konnte sich um 2,9% verbessern, was noch über den beiden starken Vortagsergebnissen lag. Gestützt wurde der heimische Leitindex vor allem von den Banken, die Erste Group lag in dem Sektor an der Spitze und konnte sich um 8,7% verbessern, die Raiffeisen war mit einem Anstieg von 6,8% nur unwesentlich dahinter, die Bawag fiel im Vergleich zu den beiden Konkurrenten etwas ab, erzielte aber dennoch einen stolzen Zuwachs von 3,3%. Für zusätzliche Bewegungen sorgten auch Ergebnispräsentationen, die s Immo meldete für das erste Quartal einen Nettoverlust nach einem deutlichen Gewinn im Vergleichsquartal des Vorjahres, ausschlaggebend dafür war eine Neubewertung der Immobilien im Zuge der Krise, nach anfänglichen Verlusten konnte der Titel klar ins Plus drehen, musste aber diese Zuwächse auch wieder abgeben und endete mit einem leichten Minus von 0,2%. Marinomed konnte den Quartalsverlust eingrenzen, vor allem die Nachfrage nach den Carragelose-Rachen- und Nasensprays zur Behandlung viraler Atemwegsinfekte war stark gestiegen und brachte den Umsatz deutlich nach oben, das Biotechnologie-Unternehmen musste dennoch 0,5% abgeben. UBM Development meldete für das erste Quartal einen Anstieg des Nettogewinnes, auf Grund dieser Meldung brachten die Investoren die Aktie 2,2% nach oben. Stark gesucht war FACC dank des europaweiten Aufschwunges des Sektors, gestern gab es für den Luftfahrtzulieferer einen Anstieg von 5,2%. Auch die Strabag war sehr beliebt, für den Baukonzern brachte der Handelstag einen Zuwachs von 4,2%, in gleichem Ausmass verbessern konnte sich der Leiterplattenhersteller AT&S. Ebenfalls sehr positiv verlief der Handel für die Vienna Insurance Group, der Titel konnte um 3,7% vorrücken. Verlierer des Tages war die Österreichische Post, nach einigen guten Tagen setzten bei dem Logistikunternehmen Gewinnmitnahmen ein und die Aktie rutschte 2,8& nach unten. Auch Agrana konnte nicht von der allgemeinen positiven Stimmung profitieren, für den Zuckerkonzern setzte es ein Minus von 1,8%.

Auch in den USA sorgten die weltweit geplanten Lockerungsmaßnahmen für eine optimistische Stimmung, zusätzlich wurde die Stimmung unter den Verbrauchern wieder deutlich verbessert gemeldet, wenngleich sie etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. Da die US-Börsen darüber hinaus noch etwas Nachholbedarf auf Grund des Feiertages hatten, konnte der Dow Jones mit einem Plus von 2,2% schliessen, der S&P 500 konnte sich um 1,2% verbessern, der Nasdaq 100 hingegen drehte im späten Handel ins Minus und schloss mit einem leichten Abschlag von 0,3%. Gesucht waren auch in den USA die Fluglinien, American Airlines verbesserte sich um 14,9%, bei United Airlines sprang der Kurs 16,3% nach oben und Delta Airlines schloss 13,1% befestigt. Auch die Banken wurden stark nachgefragt, Goldman Sachs, JP Morgan, Citigroup und Morgan Stanley erlebten Kursverbesserungen zwischen 7,0% und 9,2%. Der Impfstoffhersteller Novavax will klinische Tests mit seinem Wirkstoffkandidaten gegen Covid-19 aufnehmen, erste Ergebnisse werden im Juli erwartet, die Aktien legten daraufhin um 4,5% zu. Gute Nachrichten gab es auch von Merck & Co, der Pharmakonzern will zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus sowie ein Medikament zur Behandlung der Erkrankung entwickeln, nachdem das Unternehmen kürzlich die Rechte zur Entwicklung eines antiviral wirkenden Medikamentes erworben hatte, für die Aktie bedeuteten diese Meldungen einen Anstieg von 1,2%. Der französische Pharmakonzern Sanofi will den Großteil seiner Beteiligung am US-Partner Regeneron loswerden, der Titel erlitt dadurch einen Rückgang um 4,3%.

Nach oben ging es gestern wieder für die Ölpreise, Brent konnte 1,4% zulegen, WTI verbesserte sich um 1,6%. Gold musste dem wieder aufflammenden Optimismus etwas Tribut zollen, das Edelmetall konnte die frühen Zuwächse nicht halten und verbilligte sich leicht auf eine Notierung von rund 1.710 US-Dollar für die Feinunze gegen Ende des Handels. Der Euro zeigte sich weiter fest gegen den US-Dollar und konnte während des gesamten Tages leicht zulegen, gegen Ende erreichte das Währungspaar eine Notierung von knapp unter 1,099.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung weiter leicht freundlich indiziert. Die Börsen in Asien präsentierten sich uneinheitlich. Unternehmensseitig gibt es Neuigkeiten zu Addiko Bank, CA-Immo und Porr (siehe unten). Immofinanz veröffentlicht heute ebenso nachbörslich die Geschäftszahlen. Makroseitig steht in Europa heute das Verbrauchervertrauen (FRA), in den USA der Richmond Fed Herstellerindex sowie das Fed Beige Book im Fokus der Märkte. 


UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

CA Immo

Das heimische Immobilienunternehmen CA Immo berichtete gestern nach Börsenschluss seine Zahlen zum Q1/20, die ein starkes Wachstum bei den Mieterlösen sowie dem Konzernergebnis auswiesen. CA Immo verbuchte in den ersten drei Monaten 2020 einen soliden Zuwachs der Mieterlöse um 7,2% auf €62,4 Mio. Diese positive Entwicklung steht – neben der erfolgreichen Bewirtschaftung des Bestandsportfolios mit einer hohen Vermietungsquote – in Zusammenhang mit dem organischen Portfoliowachstum der vergangenen Monate. Das Nettomietergebnis belief sich nach dem ersten Quartal auf €49,6 Mio., ein Zuwachs von 6,1% im Jahresvergleich. Die indirekten Aufwendungen lagen nach den ersten drei Monaten mit €–12,8 Mio. 22,4% über dem Vorjahresniveau. Das EBITDA stieg in Folge der oben beschriebenen Entwicklung um 1,8% auf €38,8 Mio. Das Neubewertungsergebnis lag mit €–11,1 Mio. zum Stichtag deutlich unter dem Vorjahreswert (2019: €16,1 Mio.). Negative Wertanpassungen, bedingt durch die aktuelle wirtschaftliche Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, konzentrierten sich auf unmittelbar betroffene Immobilien mit den Hauptnutzungsarten Hotel sowie Einzelhandel. Das Finanzergebnis summierte sich in den ersten drei Monaten auf €20,5 Mio. (2019: €–39,7 Mio.). Der Finanzierungsaufwand des Konzerns, wesentliche Komponente des nachhaltigen Ergebnisses, belief sich auf €–11,4 Mio. und lag damit 20,3% über dem Vorjahreswert 2019. Das Ergebnis aus Zinsderivatgeschäften beinhaltet unbare Bewertungseffekte in Zusammenhang mit der Wandelanleihe (€41,5 Mio.) sowie mit Zinsabsicherungen und belief sich in Summe auf €35,7 Mio. (2019: €–28,2 Mio.). Das Periodenergebnis lag mit €33,5 Mio. signifikant über dem Vorjahreswert (2019: €5,4 Mio.). Der FFO I erhöhte sich im Q1/20 um 1,4% YoY auf €30,0 Mio. Der EPRA NAV/Aktie konnte im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2019 leicht um 1,2% auf €38,83 gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr möchte man mit einer FFO Guidance noch bis zur Präsentation der Halbjahresergebnisse warten. Nach wie vor sieht das Unternehmen die Assetklasse Büro in der aktuellen Ausnahmesituation vergleichsweise gering betroffen.
 
Q1/20: Mieterlöse: €62,4 Mio. (Vj. 58,3); EBITDA: €38,8 Mio. (Vj. 19,5); EBIT: €-12,5 Mio. (Vj. 27,4); Periodenergebnis: €-21,4 Mio. (Vj. 15,1); FFO I: €13,8 Mio. (Vj. 10,8)
 
Porr

Das heimische Bauunternehmen Porr präsentierte heute Zahlen zum Q1/20. Die Produktionsleistung erreichte €942 Mio., YoY ein Rückgang in Höhe von 10,0%. Dies ist zu einem Großteil auf den österreichischen Markt zurückzuführen – circa 1.000 Baustellen mussten hier coronabedingt, aufgrund regulatorischer Maßnahmen temporär geschlossen werden. Im Vergleich zum Vorjahr trugen auch die konsequent selektive Projektakquisition sowie das Auslaufen von Großprojekten in Katar zum Rückgang bei. Die Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) konnte hingegen ihr Leistungsniveau steigern. Der Auftragsbestand stieg im Vergleich zum Ultimo 2019 und lag bei €7.258 Mio. Der Auftragseingang reduzierte sich im Vergleichszeitraum um 17,2% auf €1.135 Mio. Dieser Rückgang resultiert aus der strategisch selektiven Auftragsakquisition. Die Umsatzerlöse erreichten €912,4 Mio. und verzeichneten einen leichten Rückgang von 3,5% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (EBIT) war saisonal- und coronabedingt negativ. Es lag bei €–19,9 Mio. und wies ein Delta von €13,6 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal aus. Das Quartalsergebnis war mit €-21,0 Mio. in der Folge ebenfalls negativ. Bezüglich des Ausblicks verwies die Geschäftsführung unterdessen auf die hohe Unsicherheit in Folge der Corona-Pandemie, weshalb eine seriöse Bewertung und Anpassung der im März kommunizierten Ziele 2020 daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei.
 
Q1/20: Umsatz: €912,4 Mio. (Vj. 945,4); EBIT: €-19,9 Mio. (Vj. -6,3); Quartalsergebnis: €-21,0 Mio. (Vj. -9,1)
 
Addiko

Der Aufsichtsrat der Addiko Bank AG hat heute eine Neuaufstellung des Vorstandes der Addiko Bank AG beschlossen, der sich künftig aus folgenden Personen zusammensetzen wird:
Ab 1. Juli 2020 wird Herr Csongor Nemeth, derzeit Chief Corporate & SME Banking Officer, als Chief Executive Officer (CEO) fungieren. Ab 27. Mai 2020 wird Herr Markus Krause, derzeit Chief Risk Officer (CRO), zusätzlich zu seinen Aufgaben als CRO die Verantwortung für die Funktion des Chief Financial Officer (CFO) übernehmen. Sowohl Herr Nemeth als auch Herr Krause waren während der erfolgreichen Transformation der Addiko Group seit 2015 Mitglieder des Vorstands und waren wesentliche Mitglieder jenes Führungsteams, das den Börsengang im Jahr 2019 umgesetzt hat. Ab 1. August 2020 wird der Vorstand um ein drittes Mitglied erweitert, das als Chief Retail & IT Officer fungieren wird; weitere Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Herr Razvan Munteanu, derzeit CEO, hat sich aufgrund unterschiedlicher Ansichten über den Aufbau und den Zeitpunkt der Veränderungen im Vorstand entschlossen, auf Ersuchen des Aufsichtsrates seinen Rücktritt mit 1. Juli 2020 anzubieten.


(27.05.2020)

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    27.05.2020, 11904 Zeichen

    Die Aussicht auf eine Belebung der Wirtschaft in Folge gelockerter Maßnahmen gegen das Coronavirus hat am Dienstag die Börsen Europas nach oben getrieben. Der EuroStoxx 50 konnte um 0,9% nach oben klettern, der CAC 40 stieg in Paris um 1,4%, der Dax knüpfte mit einem Zugewinn von 1,0% an die Vortagsgewinne an und der FTSE 100 in London erzielte einen Aufschlag von 1,2%.

    Immer mehr Urlaubsländer heben mit dem Beginn der Sommerreisesaison ihre Einreisestopps auf und öffnen Strände, Hotels und Restaurants, die deutsche Regierung beispielsweise will mit 15. Juni die Reisewarnung für 31 europäische Staaten aufheben, auch Großbritannien, Italien Spanien und Luxemburg wollen die Einschränkungen lockern oder zur Gänze aufheben. Das half vor allem den Reise- und Freizeitsektor, der sich mit einem Plus von 6,9% an die Spitze des Branchentableaus setzen konnte. In dem Sektor schnellten unter anderem die Aktien von Air France-KLM um 10,6% nach oben, noch besser lief es für easyJet mit einem Anstieg um 19,3% und für International Consolidated Airlines mit einer Kursexplosion von 22,5%. Auch der französische Triebwerksbauer Safran profitierte von der Entwicklung und belegte mit einem Plus von 7,8% die Spitze im EuroStoxx. Den Schlussplatz im EuroStoxx belegte Telefonica nach einem pessimistischen Analystenkommentar, die britische Barclays Bank sieht durch die Corona-Krise ihren Optimismus für die Branche zunichte gemacht, was den Titel um 3,9% abstürzen liess. In Deutschland konnte Wirecard nicht ganz von der wieder aufgeflammten Euphorie profitieren, der Zahlungsdienstleister muss die Bilanzvorlage wegen Verzögerungen bei der Prüfung verschieben, konnte aber die streckenweise deutlichen Verluste in einen Rückgang von lediglich 0,3% reduzieren. Bei den deutschen Nebenwerten waren die Ergebnisse von Hella zunächst eher skeptisch aufgenommen worden, gestern äußerten sich aber etliche Analysten positiv zur zukünftigen Entwicklung des Autozulieferers, die DZ Bank bezeichnete das Unternehmen als „Top Pick“, was sich in einem Kurszuwachs von 9,2% nach der eher schwachen Vortagsentwicklung niederschlug.

    Auch in Wien kam es zu deutlichen Zuwächsen, der ATX setzte die Erholungsbewegung eindrücklich fort und konnte sich um 2,9% verbessern, was noch über den beiden starken Vortagsergebnissen lag. Gestützt wurde der heimische Leitindex vor allem von den Banken, die Erste Group lag in dem Sektor an der Spitze und konnte sich um 8,7% verbessern, die Raiffeisen war mit einem Anstieg von 6,8% nur unwesentlich dahinter, die Bawag fiel im Vergleich zu den beiden Konkurrenten etwas ab, erzielte aber dennoch einen stolzen Zuwachs von 3,3%. Für zusätzliche Bewegungen sorgten auch Ergebnispräsentationen, die s Immo meldete für das erste Quartal einen Nettoverlust nach einem deutlichen Gewinn im Vergleichsquartal des Vorjahres, ausschlaggebend dafür war eine Neubewertung der Immobilien im Zuge der Krise, nach anfänglichen Verlusten konnte der Titel klar ins Plus drehen, musste aber diese Zuwächse auch wieder abgeben und endete mit einem leichten Minus von 0,2%. Marinomed konnte den Quartalsverlust eingrenzen, vor allem die Nachfrage nach den Carragelose-Rachen- und Nasensprays zur Behandlung viraler Atemwegsinfekte war stark gestiegen und brachte den Umsatz deutlich nach oben, das Biotechnologie-Unternehmen musste dennoch 0,5% abgeben. UBM Development meldete für das erste Quartal einen Anstieg des Nettogewinnes, auf Grund dieser Meldung brachten die Investoren die Aktie 2,2% nach oben. Stark gesucht war FACC dank des europaweiten Aufschwunges des Sektors, gestern gab es für den Luftfahrtzulieferer einen Anstieg von 5,2%. Auch die Strabag war sehr beliebt, für den Baukonzern brachte der Handelstag einen Zuwachs von 4,2%, in gleichem Ausmass verbessern konnte sich der Leiterplattenhersteller AT&S. Ebenfalls sehr positiv verlief der Handel für die Vienna Insurance Group, der Titel konnte um 3,7% vorrücken. Verlierer des Tages war die Österreichische Post, nach einigen guten Tagen setzten bei dem Logistikunternehmen Gewinnmitnahmen ein und die Aktie rutschte 2,8& nach unten. Auch Agrana konnte nicht von der allgemeinen positiven Stimmung profitieren, für den Zuckerkonzern setzte es ein Minus von 1,8%.

    Auch in den USA sorgten die weltweit geplanten Lockerungsmaßnahmen für eine optimistische Stimmung, zusätzlich wurde die Stimmung unter den Verbrauchern wieder deutlich verbessert gemeldet, wenngleich sie etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. Da die US-Börsen darüber hinaus noch etwas Nachholbedarf auf Grund des Feiertages hatten, konnte der Dow Jones mit einem Plus von 2,2% schliessen, der S&P 500 konnte sich um 1,2% verbessern, der Nasdaq 100 hingegen drehte im späten Handel ins Minus und schloss mit einem leichten Abschlag von 0,3%. Gesucht waren auch in den USA die Fluglinien, American Airlines verbesserte sich um 14,9%, bei United Airlines sprang der Kurs 16,3% nach oben und Delta Airlines schloss 13,1% befestigt. Auch die Banken wurden stark nachgefragt, Goldman Sachs, JP Morgan, Citigroup und Morgan Stanley erlebten Kursverbesserungen zwischen 7,0% und 9,2%. Der Impfstoffhersteller Novavax will klinische Tests mit seinem Wirkstoffkandidaten gegen Covid-19 aufnehmen, erste Ergebnisse werden im Juli erwartet, die Aktien legten daraufhin um 4,5% zu. Gute Nachrichten gab es auch von Merck & Co, der Pharmakonzern will zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus sowie ein Medikament zur Behandlung der Erkrankung entwickeln, nachdem das Unternehmen kürzlich die Rechte zur Entwicklung eines antiviral wirkenden Medikamentes erworben hatte, für die Aktie bedeuteten diese Meldungen einen Anstieg von 1,2%. Der französische Pharmakonzern Sanofi will den Großteil seiner Beteiligung am US-Partner Regeneron loswerden, der Titel erlitt dadurch einen Rückgang um 4,3%.

    Nach oben ging es gestern wieder für die Ölpreise, Brent konnte 1,4% zulegen, WTI verbesserte sich um 1,6%. Gold musste dem wieder aufflammenden Optimismus etwas Tribut zollen, das Edelmetall konnte die frühen Zuwächse nicht halten und verbilligte sich leicht auf eine Notierung von rund 1.710 US-Dollar für die Feinunze gegen Ende des Handels. Der Euro zeigte sich weiter fest gegen den US-Dollar und konnte während des gesamten Tages leicht zulegen, gegen Ende erreichte das Währungspaar eine Notierung von knapp unter 1,099.

    Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung weiter leicht freundlich indiziert. Die Börsen in Asien präsentierten sich uneinheitlich. Unternehmensseitig gibt es Neuigkeiten zu Addiko Bank, CA-Immo und Porr (siehe unten). Immofinanz veröffentlicht heute ebenso nachbörslich die Geschäftszahlen. Makroseitig steht in Europa heute das Verbrauchervertrauen (FRA), in den USA der Richmond Fed Herstellerindex sowie das Fed Beige Book im Fokus der Märkte. 


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    CA Immo

    Das heimische Immobilienunternehmen CA Immo berichtete gestern nach Börsenschluss seine Zahlen zum Q1/20, die ein starkes Wachstum bei den Mieterlösen sowie dem Konzernergebnis auswiesen. CA Immo verbuchte in den ersten drei Monaten 2020 einen soliden Zuwachs der Mieterlöse um 7,2% auf €62,4 Mio. Diese positive Entwicklung steht – neben der erfolgreichen Bewirtschaftung des Bestandsportfolios mit einer hohen Vermietungsquote – in Zusammenhang mit dem organischen Portfoliowachstum der vergangenen Monate. Das Nettomietergebnis belief sich nach dem ersten Quartal auf €49,6 Mio., ein Zuwachs von 6,1% im Jahresvergleich. Die indirekten Aufwendungen lagen nach den ersten drei Monaten mit €–12,8 Mio. 22,4% über dem Vorjahresniveau. Das EBITDA stieg in Folge der oben beschriebenen Entwicklung um 1,8% auf €38,8 Mio. Das Neubewertungsergebnis lag mit €–11,1 Mio. zum Stichtag deutlich unter dem Vorjahreswert (2019: €16,1 Mio.). Negative Wertanpassungen, bedingt durch die aktuelle wirtschaftliche Situation im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, konzentrierten sich auf unmittelbar betroffene Immobilien mit den Hauptnutzungsarten Hotel sowie Einzelhandel. Das Finanzergebnis summierte sich in den ersten drei Monaten auf €20,5 Mio. (2019: €–39,7 Mio.). Der Finanzierungsaufwand des Konzerns, wesentliche Komponente des nachhaltigen Ergebnisses, belief sich auf €–11,4 Mio. und lag damit 20,3% über dem Vorjahreswert 2019. Das Ergebnis aus Zinsderivatgeschäften beinhaltet unbare Bewertungseffekte in Zusammenhang mit der Wandelanleihe (€41,5 Mio.) sowie mit Zinsabsicherungen und belief sich in Summe auf €35,7 Mio. (2019: €–28,2 Mio.). Das Periodenergebnis lag mit €33,5 Mio. signifikant über dem Vorjahreswert (2019: €5,4 Mio.). Der FFO I erhöhte sich im Q1/20 um 1,4% YoY auf €30,0 Mio. Der EPRA NAV/Aktie konnte im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2019 leicht um 1,2% auf €38,83 gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr möchte man mit einer FFO Guidance noch bis zur Präsentation der Halbjahresergebnisse warten. Nach wie vor sieht das Unternehmen die Assetklasse Büro in der aktuellen Ausnahmesituation vergleichsweise gering betroffen.
     
    Q1/20: Mieterlöse: €62,4 Mio. (Vj. 58,3); EBITDA: €38,8 Mio. (Vj. 19,5); EBIT: €-12,5 Mio. (Vj. 27,4); Periodenergebnis: €-21,4 Mio. (Vj. 15,1); FFO I: €13,8 Mio. (Vj. 10,8)
     
    Porr

    Das heimische Bauunternehmen Porr präsentierte heute Zahlen zum Q1/20. Die Produktionsleistung erreichte €942 Mio., YoY ein Rückgang in Höhe von 10,0%. Dies ist zu einem Großteil auf den österreichischen Markt zurückzuführen – circa 1.000 Baustellen mussten hier coronabedingt, aufgrund regulatorischer Maßnahmen temporär geschlossen werden. Im Vergleich zum Vorjahr trugen auch die konsequent selektive Projektakquisition sowie das Auslaufen von Großprojekten in Katar zum Rückgang bei. Die Business Unit 2 – Deutschland (BU 2) konnte hingegen ihr Leistungsniveau steigern. Der Auftragsbestand stieg im Vergleich zum Ultimo 2019 und lag bei €7.258 Mio. Der Auftragseingang reduzierte sich im Vergleichszeitraum um 17,2% auf €1.135 Mio. Dieser Rückgang resultiert aus der strategisch selektiven Auftragsakquisition. Die Umsatzerlöse erreichten €912,4 Mio. und verzeichneten einen leichten Rückgang von 3,5% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (EBIT) war saisonal- und coronabedingt negativ. Es lag bei €–19,9 Mio. und wies ein Delta von €13,6 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal aus. Das Quartalsergebnis war mit €-21,0 Mio. in der Folge ebenfalls negativ. Bezüglich des Ausblicks verwies die Geschäftsführung unterdessen auf die hohe Unsicherheit in Folge der Corona-Pandemie, weshalb eine seriöse Bewertung und Anpassung der im März kommunizierten Ziele 2020 daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei.
     
    Q1/20: Umsatz: €912,4 Mio. (Vj. 945,4); EBIT: €-19,9 Mio. (Vj. -6,3); Quartalsergebnis: €-21,0 Mio. (Vj. -9,1)
     
    Addiko

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