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ATX-Trends: Polytec, SBO, Rosenbauer, voestalpine, AT&S ...

25.03.2020, 10500 Zeichen

Europas Börsen haben am Dienstag zu einer fulminanten Erholung angesetzt. Angesichts umfangreicher Hilfspakete weltweit für die Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Krise zogen die wichtigsten Aktienindizes an einem einzigen Tag wieder so stark an wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Plus von 9,2%, dem stärksten Tagesgewinn seit Ende November 2008. Der französische CAC 40 gewann 8,4%, der deutsche Dax endete 11,0% stärker und der FTSE 100 konnte um 9,1% vorrücken.

Konjunkturdaten hatten unterdessen in Europa erste tiefe Eindrücke der Pandemie in den Wirtschaftsindikatoren gezeigt, die Einkaufsmanagerindices waren auf Rekordtiefs gefallen. Allerdings kam dies nicht überraschend, und gestern überwog die Meinung, dass die wirtschaftlichen Folgen des Virus bereits weitestgehend eingepreist seien. Europaweit zeigten sich alle Branchen im Plus, sechs sogar im prozentual zweistelligen Bereich. Den größten Sprung nach oben machten der Bergbausektor sowie die konjunktursensible Ölbranche mit einem Plus von jeweils knapp 16,0%. Auch der Auto- und der Versicherungssektor legten kräftig um rund 15,0% zu. Im EuroStoxx 50 belegte Daimler den Spitzenplatz mit einem Plus von 27,3%, auch Volkswagen war stark und konnte sich um 19,1% verbessern. Bei den Versicherern konnte Münchner Rück um 20,2% zulegen, Axa verzeichnete ein Tagesplus von 17,8%. Aktien, die bisher recht glimpflich davongekommen waren, konnten gestern nicht in dem Ausmaß zulegen oder mussten sogar abgeben, der französische Joghurthersteller Danone war mit einem Minus von 1,7% Schlusslicht im Eurostoxx 50,der britische Haushaltsartikelhersteller  Reckitt Benckiser musste 1,8% abgeben und der Pharmaproduzent Astra Zeneca konnte nur ein vergleichsweise geringes Plus von 1,9% erzielen. Unibail-Rodamco-Westfield kürzte angesichts der Viruskrise die Prognose und strich die Dividende, nachdem der Titel lange Zeit im Minus gehandelt hatte konnte er zum Schluss doch noch knapp befestigt mit einem Plus von 1,9% den Handel beenden. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex erhöhte trotz der Krise dank voller Auftragsbücher seine Ertragsziele, in dem positiven Umfeld liess das die Aktie 33,3% nach oben springen.

Deutlich nach oben ging es auch für die Börse in Wien, das heimische Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Plus von 8,2%. In Wien bestimmten weitgehend Nachrichten zu Reaktionen der Unternehmen auf die Herausforderungen durch die Pandemie das Marktgeschehen. Am Vorabend hatte voestalpine Kurzarbeit in zahlreichen Konzernbereichen und Niederlassungen angekündigt, der Stahlkonzern konnte gestern 4,7% zulegen. Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer wird den Betriebsurlaub der heimischen Standorte vorziehen und für die Zeit nach Ostern vorsorglich Kurzarbeit beantragen, gestern konnte der Titel um 3,2% anziehen. Der Luftfahrtzulieferer FACC hat unterdessen das Mandat seines Vorstandsvorsitzenden Robert Machtlinger bis 2025 verlängert, er steht bereits seit 2016 an der FACC-Spitze, gestern schloss der Luftfahrtzulieferer 1,5% schwächer. Besonders kräftig zulegen konnte Schoeller-Bleckmann, der Ölfeldausrüster konnte 21,6% fester schliessen und hat sich dadurch vom absoluten Tiefpunkt vor einer Woche fast verdoppelt. Ebenfalls sehr gesucht war Polytec, für den Autozulieferer ging es im Zuge der Branchenstärke 19,7% nach oben. Fest unterstrichen auf den Einkaufszetteln der Investoren war auch AT&S, der Halbleiterkonzern schaffte eine Verbesserung von 14,2%. Stark waren auch die Banken, die Erste Group erreichte ein Plus von 12,6%, die Bawag stieg um 11,1% und auch für die Raiffeisen ging es um 10,6% nach oben. Semperit zählte auch gestern zu den klaren Gewinnern, der Gummikonzern erreichte einen weiteren Anstieg von 11,2%. Verlierer des Tages war Marinomed, für das Biotechnologieunternehmen ging es um 4,3% nach unten. Auch Do & Co konnte sich nicht erholen, das Cateringunternehmen verbilligte sich gestern um 4,1%, und für den Verbund gab es nach den klaren Abgaben des Vortages einen weiteren Rückgang, der Versorger schloss mit einem Minus von 4,0%.

In einer rasanten Erholungsbewegung haben die US-Märkte einen guten Teil der Verluste der Vorwoche wieder wettgemacht. Der Dow Jones konnte um 11,4% zulegen, was den größten Tagesgewinn seit 1933 bedeutete. Der S&P 500 stieg um 9,4% und der Nasdaq 100 konnte sich um 7,8% verbessern. Auftrieb gaben zuversichtliche Aussagen von US-Senatoren, dass ein Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket gegen die Folgen der Coronavirus-Krise kurz vor der Verabschiedung stehe. Medienberichten zufolge sollen mindestens 1,5 Billionen Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden. Schwache Konjunktur- und Stimmungsdaten wie die im Februar gesunkenen Verkäufe von Neubauten oder der Stimmungseinbruch im Dienstleistungssektor im März fanden an diesem Tag keine Beachtung, sie überraschten angesichts der aktuellen Lage auch nicht. Von der beeindruckenden Erholung profitierten vor allem überdurchschnittlich gebeutelte Werte wie etwa Boeing im Dow mit einem Plus von 20,9%, der angeschlagene Flugzeugbauer hatte mitgeteilt, er sei wegen der Virus-Krise nicht zwingend auf Staatshilfen angewiesen. Auch Aktien von Luftfahrtgesellschaften sprangen massiv in die Höhe, Ölwerte erholten sich ähnlich stark. General Motors  ruft in der Coronavirus-Krise vorsorglich rund 16 Milliarden Dollar an bestehenden Kreditlinien ab, um die Liquidität zu sichern, das brachte den Autobauer gestern 19,9% nach oben. Auch in den USA büßten die Aktien, die von der Verkaufswelle eher verschont geblieben waren, gestern ein, so ging es beispielsweise für Verizon 0,6% nach unten, Costco musste um 0,2% nachgeben.

Auch die Ölpreise zeigten sich erholt, Brent konnte mit einem Plus von 0,7% schliessen, bei WTI betrug der Zuwachs 2,3%. Zulegen konnte Gold, das Edelmetall wurde trotz der wiedergekehrten Zuversicht gekauft und handelte gegen Ende des Tages bei einem Wert von knapp unter 1.625 US-Dollar. Weiter bewegt verlief der Handel zwischen dem Euro und dem US-Dollar, das Währungspaar erreichte am späten Abend eine Notierung von knapp über 1,081.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung erneut fester indiziert. Auch die Börsen in Asien verbuchten starke Kursgewinne. Unternehmensseitig gibt es Neuigkeiten von FACC, Lenzing und Rosenbauer (siehe unten). Makroseitig steht in Europa heute der IFO Geschäftsklimaindex in Deutschland, in den USA die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Fokus der Märkte. 

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

FACC AG

Der heimische Flugzeugkomponentenhersteller FACC präsentierte heute seine Zahlen zum Rumpfgeschäftsjahr 2019 (März-Dezember). Die Ergebnisse zeigten nur marginale Abweichungen von den am 26. Februar veröffentlichten vorläufigen Geschäftsergebnissen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in der internationalen Luftfahrtindustrie im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise, die sich auf der Marktseite und in den eigenen Werken auswirken wird, geht FACC davon aus, dass es in den nächsten Quartalen zu spürbaren Nachfragerestriktionen kommen wird. Die Auswirkungen auf das Ergebnis des Konzerns für 2020 und zumindest auch 2021 sind aus heutiger Sicht nur schwer abschätzbar. Das Management geht aus heutiger Sicht davon aus, dass eine seriöse Markteinschätzung erst Mitte 2020 möglich sein wird. Vor diesem Hintergrund haben Aufsichtsrat und Vorstand auf ihrer Sitzung folgendes Maßnahmenpaket beschlossen:
 
Im gegenwärtigen Umfeld hat FACC zwei Hauptziele. Der Schutz der gesamten Belegschaft und ihrer Familien hat oberste Priorität. Die Präventivmaßnahmen von COVID-19 wurden konzernweit umgesetzt und kontinuierlich ausgebaut. Damit verbunden ist die wirtschaftliche Stabilität im Fokus des Managements mit dem Ziel, Produktionsunterbrechungen so gering wie möglich zu halten. Die Aktivitäten zur Senkung der Fixkosten, die vor der COVID-19-Krise begonnen wurden, werden fortgesetzt. Zusätzliche Maßnahmen, die an eine neue Marktsituation angepasst sind, werden ausgearbeitet. Das Investitionsbudget für 2020 wird derzeit überprüft, um den Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden.
Die im vierten Quartal 2019 definierten Maßnahmen zur vertikalen Integration von strategischen Komponenten und Materialien werden uneingeschränkt fortgeführt. Es wurde beschlossen, die Investitionen am kroatischen Standort neu zu bewerten und nach einer Neubewertung der aktuellen Marktsituation mit der Umsetzung zu beginnen. Die Notwendigkeit des Standortes, mittel- und langfristig die Produktionskosten zu senken, wird ausdrücklich festgehalten.
Vor dem Hintergrund der Stärkung der Liquidität des Unternehmens werden Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung vorschlagen, für das Rumpfgeschäftsjahr 2019 keine Dividende auszuschütten.

Lenzing

Der heimische Faserhersteller Lenzing veröffentlichte heute eine Meldung, dass man die Prognose für 2020 aufgrund der COVID-19-Krise aussetzt. Infolge der globalen COVID-19-Krise erwartet die Lenzing Gruppe basierend auf den jüngsten Entwicklungen einen negativen Einfluss auf die Absatzmengen im Textilfasergeschäft. Die möglichen Auswirkungen können derzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden, da diese stark von der Dauer der Krise sowie den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft und die Textilmärkte abhängen. Infolgedessen setzt Lenzing ihre am 12. März 2020 veröffentlichte Prognose für 2020 aus; Lenzing erwartete zu diesem Zeitpunkt, dass das Ergebnis für 2020 unter dem Niveau von 2019 liegen werde. Um einem möglicherweise stärker als erwarteten Ergebnisrückgang entgegenzuwirken, hat Lenzing bereits begonnen, an allen Standorten weltweit Kosteneinsparungsmaßnahmen umzusetzen.
 
Rosenbauer

Der heimische Feuerwehrgerätproduzent Rosenbauer gab gestern bekannt, dass man aufgrund der rasanten Verbreitung von COVID-19 in Österreich und der angekündigten Betriebsunterbrechungen einiger Chassishersteller, die Produktion an den heimischen Standorten vorübergehend drosselt. In einem ersten Schritt wird deshalb der für August angesetzte Betriebsurlaub der heimischen Standorte auf 6. bis 17. April vorgezogen, für die Zeit danach soll in Abstimmung mit dem Betriebsrat vorsorglich Kurzarbeit beantragt werden. Kritische Funktionen sowie der Kundenservice bleiben aufrecht, Störungen anderer internationaler Konzernstandorte sollen möglichst vermieden werden. Rosenbauer ist mit einem Rekord-Auftragsbestand von über €1,1 Mrd. ins laufende Jahr gestartet, wobei es bislang zu keinen Stornierungen gekommen ist.
 


(25.03.2020)

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    Europas Börsen haben am Dienstag zu einer fulminanten Erholung angesetzt. Angesichts umfangreicher Hilfspakete weltweit für die Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Krise zogen die wichtigsten Aktienindizes an einem einzigen Tag wieder so stark an wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Plus von 9,2%, dem stärksten Tagesgewinn seit Ende November 2008. Der französische CAC 40 gewann 8,4%, der deutsche Dax endete 11,0% stärker und der FTSE 100 konnte um 9,1% vorrücken.

    Konjunkturdaten hatten unterdessen in Europa erste tiefe Eindrücke der Pandemie in den Wirtschaftsindikatoren gezeigt, die Einkaufsmanagerindices waren auf Rekordtiefs gefallen. Allerdings kam dies nicht überraschend, und gestern überwog die Meinung, dass die wirtschaftlichen Folgen des Virus bereits weitestgehend eingepreist seien. Europaweit zeigten sich alle Branchen im Plus, sechs sogar im prozentual zweistelligen Bereich. Den größten Sprung nach oben machten der Bergbausektor sowie die konjunktursensible Ölbranche mit einem Plus von jeweils knapp 16,0%. Auch der Auto- und der Versicherungssektor legten kräftig um rund 15,0% zu. Im EuroStoxx 50 belegte Daimler den Spitzenplatz mit einem Plus von 27,3%, auch Volkswagen war stark und konnte sich um 19,1% verbessern. Bei den Versicherern konnte Münchner Rück um 20,2% zulegen, Axa verzeichnete ein Tagesplus von 17,8%. Aktien, die bisher recht glimpflich davongekommen waren, konnten gestern nicht in dem Ausmaß zulegen oder mussten sogar abgeben, der französische Joghurthersteller Danone war mit einem Minus von 1,7% Schlusslicht im Eurostoxx 50,der britische Haushaltsartikelhersteller  Reckitt Benckiser musste 1,8% abgeben und der Pharmaproduzent Astra Zeneca konnte nur ein vergleichsweise geringes Plus von 1,9% erzielen. Unibail-Rodamco-Westfield kürzte angesichts der Viruskrise die Prognose und strich die Dividende, nachdem der Titel lange Zeit im Minus gehandelt hatte konnte er zum Schluss doch noch knapp befestigt mit einem Plus von 1,9% den Handel beenden. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex erhöhte trotz der Krise dank voller Auftragsbücher seine Ertragsziele, in dem positiven Umfeld liess das die Aktie 33,3% nach oben springen.

    Deutlich nach oben ging es auch für die Börse in Wien, das heimische Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Plus von 8,2%. In Wien bestimmten weitgehend Nachrichten zu Reaktionen der Unternehmen auf die Herausforderungen durch die Pandemie das Marktgeschehen. Am Vorabend hatte voestalpine Kurzarbeit in zahlreichen Konzernbereichen und Niederlassungen angekündigt, der Stahlkonzern konnte gestern 4,7% zulegen. Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer wird den Betriebsurlaub der heimischen Standorte vorziehen und für die Zeit nach Ostern vorsorglich Kurzarbeit beantragen, gestern konnte der Titel um 3,2% anziehen. Der Luftfahrtzulieferer FACC hat unterdessen das Mandat seines Vorstandsvorsitzenden Robert Machtlinger bis 2025 verlängert, er steht bereits seit 2016 an der FACC-Spitze, gestern schloss der Luftfahrtzulieferer 1,5% schwächer. Besonders kräftig zulegen konnte Schoeller-Bleckmann, der Ölfeldausrüster konnte 21,6% fester schliessen und hat sich dadurch vom absoluten Tiefpunkt vor einer Woche fast verdoppelt. Ebenfalls sehr gesucht war Polytec, für den Autozulieferer ging es im Zuge der Branchenstärke 19,7% nach oben. Fest unterstrichen auf den Einkaufszetteln der Investoren war auch AT&S, der Halbleiterkonzern schaffte eine Verbesserung von 14,2%. Stark waren auch die Banken, die Erste Group erreichte ein Plus von 12,6%, die Bawag stieg um 11,1% und auch für die Raiffeisen ging es um 10,6% nach oben. Semperit zählte auch gestern zu den klaren Gewinnern, der Gummikonzern erreichte einen weiteren Anstieg von 11,2%. Verlierer des Tages war Marinomed, für das Biotechnologieunternehmen ging es um 4,3% nach unten. Auch Do & Co konnte sich nicht erholen, das Cateringunternehmen verbilligte sich gestern um 4,1%, und für den Verbund gab es nach den klaren Abgaben des Vortages einen weiteren Rückgang, der Versorger schloss mit einem Minus von 4,0%.

    In einer rasanten Erholungsbewegung haben die US-Märkte einen guten Teil der Verluste der Vorwoche wieder wettgemacht. Der Dow Jones konnte um 11,4% zulegen, was den größten Tagesgewinn seit 1933 bedeutete. Der S&P 500 stieg um 9,4% und der Nasdaq 100 konnte sich um 7,8% verbessern. Auftrieb gaben zuversichtliche Aussagen von US-Senatoren, dass ein Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket gegen die Folgen der Coronavirus-Krise kurz vor der Verabschiedung stehe. Medienberichten zufolge sollen mindestens 1,5 Billionen Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden. Schwache Konjunktur- und Stimmungsdaten wie die im Februar gesunkenen Verkäufe von Neubauten oder der Stimmungseinbruch im Dienstleistungssektor im März fanden an diesem Tag keine Beachtung, sie überraschten angesichts der aktuellen Lage auch nicht. Von der beeindruckenden Erholung profitierten vor allem überdurchschnittlich gebeutelte Werte wie etwa Boeing im Dow mit einem Plus von 20,9%, der angeschlagene Flugzeugbauer hatte mitgeteilt, er sei wegen der Virus-Krise nicht zwingend auf Staatshilfen angewiesen. Auch Aktien von Luftfahrtgesellschaften sprangen massiv in die Höhe, Ölwerte erholten sich ähnlich stark. General Motors  ruft in der Coronavirus-Krise vorsorglich rund 16 Milliarden Dollar an bestehenden Kreditlinien ab, um die Liquidität zu sichern, das brachte den Autobauer gestern 19,9% nach oben. Auch in den USA büßten die Aktien, die von der Verkaufswelle eher verschont geblieben waren, gestern ein, so ging es beispielsweise für Verizon 0,6% nach unten, Costco musste um 0,2% nachgeben.

    Auch die Ölpreise zeigten sich erholt, Brent konnte mit einem Plus von 0,7% schliessen, bei WTI betrug der Zuwachs 2,3%. Zulegen konnte Gold, das Edelmetall wurde trotz der wiedergekehrten Zuversicht gekauft und handelte gegen Ende des Tages bei einem Wert von knapp unter 1.625 US-Dollar. Weiter bewegt verlief der Handel zwischen dem Euro und dem US-Dollar, das Währungspaar erreichte am späten Abend eine Notierung von knapp über 1,081.

    Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Mittwoch zur Eröffnung erneut fester indiziert. Auch die Börsen in Asien verbuchten starke Kursgewinne. Unternehmensseitig gibt es Neuigkeiten von FACC, Lenzing und Rosenbauer (siehe unten). Makroseitig steht in Europa heute der IFO Geschäftsklimaindex in Deutschland, in den USA die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Fokus der Märkte. 

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