18.12.2019, 2665 Zeichen
Mit den IPOs von Marinomed , Frequentis und Addiko blickt die Wiener Börse auf ein starkes Börsengangs-Jahr zurück. „Das geniale am Börsengang ist, dass er gleichzeitig für Finanzierung, enorme Sichtbarkeit und Sicherstellung einer nachhaltig professionellen Unternehmensorganisation sorgt. Unternehmen können so auch ihre Nachfolge regeln“, erläutert der CEO der Wiener Börse, Christoph Boschan.
Europaweit litten Börsenplätze am Brexit und zunehmender Regulierung. Dementsprechend entwickelten sich 2019 die Aktienumsätze leicht rückläufig. Die Wiener Börse verzeichnet per 13. Dezember Aktienumsätze von 59,90 Mrd. Euro, ein Rückgang von -11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (67,69 Mrd. Euro). Die stärksten Handelstage 2019 waren die Quartalsverfallstage am 15. März (968 Mio. Euro), 21. Juni (953 Mio. Euro) und 20. September (702 Mio. Euro). Das Wachstum des Börsenbetreibers bei IT-Services, Marktdaten und dem Anleihen-Listing-Geschäft konnte den Angaben zufolge die Umsatzrückgänge kompensieren. „Wir als Börsenunternehmen selbst konnten die geringeren Handelseinnahmen gut durch Wachstum in anderen Geschäftsbereichen ausgleichen, sodass wir die Jahresplanung exakt erreicht haben.“ Die Angleichung des Handelskalenders an internationale Standards (Feiertags-Handel) generierte einen zusätzlichen Handelsumsatz von 807 Mio. Euro. Das Handelsjahr 2019 wird am 30. Dezember mit einer vorgezogenen Schlussauktion um 14:15 Uhr beendet. Der Handelskalender 2020 sieht erstmals 253 Handelstage vor.
Der heimische Leitindex ATX liegt inklusive Dividenden per 13. Dezember bei +19,77 % (exklusive Dividenden +15,38 %). Mit einem Kursanstieg von +63 % seit Jahresbeginn ist Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG der größte Kursgewinner im prime market, gefolgt von S Immo AG (+53,4 %), Wienerberger AG (+49 %), Neuzugang Marinomed Biotech AG (+38,7 %) und UBM Development AG (+37,1 %). Die Marktkapitalisierung der an der Wiener Börse notierten Unternehmen liegt per 13. Dezember bei 118,32 Mrd. Euro.
Die Wiener Börse wird ihre strategischen Initiativen im Jahr 2020 konsequent weiter verfolgen. „Für Wachstum und Beschäftigung sollte die Regierung rasch dort anknüpfen, wo die Arbeit leider viel zu lange unterbrochen werden musste: Konsequente Körperschafts- und Kapitalertragssteuerreform, sowie wirtschaftliche Bildung für Jedermann. Wir brauchen mehr Inklusion, nicht nur eine kleine Finanzelite, sondern alle Österreicher sollten befähigt werden am Unternehmenserfolg teilzuhaben,“ so Börsenvorstand Christoph Boschan. „Seitens der Börse werden wir alles dazu beitragen, den österreichischen Finanzmarkt weiterhin zuverlässig mit bester Infrastruktur zu versorgen.“
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 22/365: Kann Herbert Kickl Börse?
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Christoph Boschan
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