30.10.2019, 6032 Zeichen
Die Erste Group erzielte in den ersten drei Quartalen ein den Minderheiten zuzurechnendes Periodenergebnis von 322,7 Mio. Euro (vs. 285,8 Mio. Euro). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis belief sich auf 1.223,0 Mio (-0,4%; 1.228,3 Mio. Euro). „Wir haben auch im dritten Quartal wieder sehr gute Ergebnisse erzielt. Das zeigt sich unter anderem durch ein gesundes Wachstum bei Kundenkrediten (+5,7 Prozent ytd) und Kundeneinlagen (+6,1 Prozent ytd) sowie durch unsere hervorragende Liquiditäts- und Refinanzierungsposition. Insgesamt erzielte die Erste Group in den ersten neun Monaten einen Nettogewinn von 1,22 Milliarden Euro. Darüber hinaus übertraf unser Ertragswachstum den Kostenanstieg, trotz steigender Löhne im gesamten CEE-Raum und der höheren Beiträge, die wir im Berichtszeitraum an die Einlagensicherungssysteme geleistet haben. Dadurch konnten wir unsere Kosten-Ertrags-Relation auf 58,6 Prozent verbessern. Die anhaltende Dynamik der CEE-Volkswirtschaften trug dazu bei, dass das Risikoumfeld in der Region weiterhin außergewöhnlich gut blieb. Unsere NPL-Quote verbesserte sich weiter und sank auf 2,7 Prozent, was unsere gesunde Kreditqualität widerspiegelt", erläutert Andreas Treichl, CEO der Erste Group Bank AG.
Die Kapitalbasis der Erste Group ist dank des organischen Kapitalaufbaus über die letzten Jahre sehr solide und wurde durch erfolgreiche Platzierungen von Zusätzlichem Kernkapital am Markt unterstützt. Unter Berücksichtigung der Gewinnrücklagen für das dritte Quartal (inklusive Dividendenabgrenzung) lag die Harte Kernkapitalquote per Ende September bei 13,5 Prozent und damit im Rahmen unserer internen Zielquote.
Treichl weiters: "Zentral- und Osteuropa wird weiterhin der Wachstumsmotor Europas bleiben und wir sind als führendes Finanzinstitut in der Region dort sehr gut positioniert, um diese Entwicklung weiter zu unterstützen. Obwohl sich die weltweiten Anzeichen einer Abschwächung des Konjunkturzyklus mehren, sind wir zuversichtlich, dass die CEE-Region weiterhin schneller wachsen wird als die Eurozone. Das Wachstum in CEE wird sich auch als nachhaltiger erweisen, als in den 2000er Jahren".
Der Zinsüberschuss stieg - vor allem in Tschechien, aber auch in Rumänien und Ungarn - auf 3.517,4 Mio Euro (+4,3%; 3.372,0 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 1.484,3 Mio. Euro (+3,7%; 1.430,7 Mio). Anstiege gab es bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen, im Kreditgeschäft und in der Vermögensverwaltung. Während sich das Handelsergebnis mit 419,3 Mio. Euro (-50,4 Mio) deutlich verbesserte, verringerte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf -189,4 Mio. Euro (165,8 Mio), die Entwicklung beider Positionen war den Angaben zufolge getrieben durch Bewertungseffekte infolge von Marktzinsschwankungen. Die Betriebserträge stiegen auf 5.394,1 Mio. Euro (+5,8%; 5.096,2 Mio).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen, bedingt durch die anhaltend gute Kreditqualität, auf 42,9 Mio. Euro, bzw. bereinigt um Zuführungen zu Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien, auf 3 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (102,2 Mio bzw. -8 Basispunkte). Positiv wirkten sich hohe Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen vor allem in Tschechien, Ungarn und Rumänien sowie Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien in Österreich, Tschechien und Rumänien aus. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 2,7% (3,2%). Die NPL-Deckungsquote stieg auf 76,9% (73,4%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf -397,2 Mio. Euro (EUR -237,0 Mio). Die Verschlechterung ist auf die Bildung einer Rückstellung in Höhe von EUR 150,8 Mio für erwartete Verluste infolge einer höchstgerichtlichen Entscheidung betreffend die Geschäftstätigkeit einer rumänischen Tochtergesellschaft zurückzuführen. Die im sonstigen betrieblichen Erfolg erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds stiegen - insbesondere in Tschechien - auf 75,3 Mio. Euro (70,4 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen leicht auf 90,9 Mio. Euro (88,1 Mio. Euro); davon entfielen 12,6 Mio. Euro (13,8 Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr. Die sonstigen Steuern beliefen sich auf 8,3 Mio (EUR 6,4 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 18,6 Mrd (EUR 17,9 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kern-kapital (CET1, final) auf EUR 15,9 Mrd (EUR 15,5 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) auf EUR 21,5 Mrd (EUR 20,9 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Halbjahreszwischengewinn berücksichtigt, nicht jedoch jener des dritten Quartals. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert (CRR final), stieg auf EUR 121,4 Mrd (EUR 115,4 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1, final) lag bei 13,1% (13,5%), die Eigenmittelquote bei 17,7% (18,1%).
Im Ausblick heißt es: Für die Kernmärkte der Erste Group in CEE wird für 2019 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3-4% erwartet sowie für Österreich von etwa 2%, in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin beibehalten werden.
Die Erste Group hat für 2019 ein ROTE-Ziel von über 11% (basierend auf dem durchschnitt-lichen, um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2019) festgelegt. Folgende Annahmen werden dafür getroffen: Einnahmensteigerung größer als Kostenanstieg (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums im mittleren einstelligen Bereich), höhere Risikokosten, jedoch weiterhin auf im langjährigen Vergleich niedrigem Niveau (bis zu 10 Basispunkte), Steuerquote unter 20%.
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