25.09.2019, 3433 Zeichen
Angesichts politischer Unsicherheiten und einer sich abschwächenden Konjunktur sind Unternehmen derzeit mit Börsengängen noch zurückhaltend: Im traditionell wenig aktiven dritten Quartal wurden weltweit 256 Börsengänge gezählt, das waren 24 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Emissionsvolumen sank um 22 Prozent auf 40 Milliarden US-Dollar. Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.
In China lagen die Emissionserlöse mit 19,0 Milliarden US-Dollar deutlich – um 32 Prozent – unter dem Niveau des starken Vorjahresquartals. Die Zahl der IPOs stieg hingegen von 83 auf 88 – auch dank der erfolgreich neu eingeführten Technologiebörse STAR. Der US-Markt entwickelte sich mit 39 IPOs (minus 30 Prozent) und einem Emissionsvolumen von 12,0 Milliarden US-Dollar (minus 6 Prozent) ebenfalls schwach.
Dagegen lagen in Europa die Einnahmen aus Börsengängen mit 3,5 Milliarden US-Dollar auf Vorjahresniveau. Die Zahl der IPOs an europäischen Börsen ging jedoch um 42 Prozent von 38 auf 22 zurück – vor allem aufgrund der sehr schwachen Entwicklung an den britischen Börsen, wo nur noch ein Börsengang stattfand – nach elf IPOs im Vorjahreszeitraum.
Entgegen dem internationalen Trend verzeichnet der Börsenplatz Österreich bislang ein starkes Jahr. Mit der Addiko Bank gab es im dritten Quartal nach Marinomed und Frequentis bereits den dritten Börsengang am Wiener Parkett in diesem Jahr. Im Vorjahr war in Österreich kein Börsengang zu verzeichnen. Auch das Anfang 2019 gegründete KMU-Segment „direct market plus“ entwickelt sich gut und wird bereits von insgesamt acht Unternehmen genutzt.
Technologie-Aktien standen auch im dritten Quartal im Fokus des Investoreninteresses: Von den weltweit zehn größten Börsengängen des Jahres entstammten sechs dem Technologie-Sektor; 36 Prozent des gesamten Emissionsvolumens entfielen auf Technologie-IPOs. Die größte Transaktion des Jahres war der Börsengang des US-Fahrdienstvermittlers Uber mit einem Volumen von 8,1 Milliarden US-Dollar. Die TeamViewer-Transaktion belegt im bisherigen Jahresverlauf den siebten Rang in der Top-10-Liste, das Traton-IPO liegt mit 1,6 Milliarden US-Dollar auf Rang zehn. Traton ist das einzige Industrieunternehmen unter den Top-IPOs des Jahres 2019.
„Der weltweite IPO-Markt befindet sich im Wartemodus“, stellt Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich, fest. „Derzeit wagen sich vor allem Technologie- oder Gesundheitsunternehmen aus der Deckung – für IPO-Kandidaten aus anderen Branchen ist die Situation hingegen schwierig. Die Investoren sind wählerisch und sehr vorsichtig.“
„Geopolitische Spannungen halten Börsenkandidaten weiterhin in Atem und erfordern Flexibilität und Agilität in der Zeitplanung“, ergänzt Schwartz. „Die Aussichten für das traditionell besonders aktive vierte Quartal sind gemischt: Einerseits sorgt in Europa der Brexit weiterhin für Unsicherheit, weltweit dämpft zudem der chinesisch-amerikanische Handelskonflikt das Investorenvertrauen, und schwache Wirtschaftsdaten führen immer wieder zu Konjunktursorgen. Andererseits resultiert die nun länger als erwartet andauernde Niedrigzinspolitik großer Notenbanken in einem weiteren Anlagedruck auf Investorenseite.“ Vor diesem Hintergrund wachse die Pipeline hochwertiger IPOs in Wartestellung weiter an – auch in Österreich, wo im bisherigen Jahresverlauf drei IPOs gezählt wurden.
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Die AVENTA AG ist ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Graz, das von den Hauptaktionären Christoph Lerner und Bernhard Schuller geführt wird. Geschäftsschwerpunkt ist die Entwicklung von Wohnimmobilien von der Projektentwicklung über die technische Projektierung bis hin zu den fertigen Objekten.
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