22.07.2019, 7202 Zeichen
ÖSD-HV. Zur Abwechslung einmal ein Kurzbericht, bei der Österreichischen Staatsdruckerei schaffte man es, die HV für das am 31.3.2019 zu Ende gegangene Geschäftsjahr am 19.7.19 in sage und schreibe 46 Minuten durchzuziehen! Incl. aller Abstimmungen, wo es heuer keine Gegenstimmen gab. Im Vorjahr waren es 55 Minuten. Die HV fand in familiärer, respektvoller Atmosphäre statt. Zur Erinnerung hier die Vorjahres-HV, die Rückstellung über 3,35 Mio. Euro für die Finanzamtsprüfung seit 2014 für das Jahr 2007 ist unverändert aufrecht, das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen: https://christian-drastil.com/2018/07/23/osterreichische_staatsdruckerei_1_die_wohl_kurzeste_hv_gunter_luntsch Was sich heuer verschlechtert hat: Dass die Staatsdruckerei das Monopol für den Druck von österreichischen Reisepässen und anderen Sicherheitsdokumenten verliert, hat sich aufgrund eines EuGH-Urteils vom März 2018 zwar schon abgezeichnet, wurde aber erst im März 2019 im Parlament beschlossen. Wir hoffen natürlich, dass man einen guten Dienstleister nicht so leicht durch einen anderen ersetzt, denn dass es billiger wird, kann ich mir kaum vorstellen, bei in einem Vorjahr genannten Kosten von rund 10 Euro pro Reisepass oder Aufenthaltstitelkarte, die von der Republik ums Siebenfache weiterverkauft werden. Jedenfalls müssen wir im rauhen Markt bestehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, die ÖSD ist ja auch einigermaßen innovativ unterwegs, ein Restrisiko allerdings bleibt unbestritten. Die Republik hat ja auch schon mal versucht, die Briefwahlkuverts von einem anderen Anbieter zu beziehen, ein teures Experiment, aber jeder Cent zählt bei einer sparsamen Verwaltung. Wir kennen ja alle die hinichen Amtskugelschreiber, die von den Beamten durch Weltspartagskugelschreiber von der Bank ersetzt werden, weil sie sich für die Qualität des Billigstbieters genieren, der zum Zug gekommen ist.
Der Einzelabschluss der Holding wurde nach UGB errichtet, der Konzernabschluss nach IFRS. Vorstandsvorsitzender Robert Schächter berichtete vom 215. Jahr des Bestehens der Österreichischen Staatsdruckerei, "Wir kommen aus einer sehr analogen Welt". "Chainlock" sei ein analoges Produkt, auf das man niemals online zugreifen könne, da Kryptobörsen ein lohnendes Ziel von Angriffen seien, alles (Zugangscodes usw.) sei ausschließlich auf der Karte gespeichert. Diese sei langlebig und robust. Man könne sie auch vererben, sie sei das "fehlende Element der Blockchain-Technologie". Auf meine Frage, ob man bei Kaputtgehen oder Verlust der Karte an seine Bitcoins herankommt, erfuhr ich, dass das das "Restrisiko" ist, man könne Bargeld genauso verlieren. Anmerkung: Bei einer kurzen Umfrage im Anschluss an die HV erfuhr ich, dass fast niemand von den anwesenden ÖSD-Aktionären Kryptowährungen besitzt, ein einziger habe einen kleineren Betrag investiert, verstehe aber noch nicht ganz, was die Karte bringen solle.
Man sei bei den Ausschreibungen einer Reihe von internationalen Großaufträgen dabei, so auch bei der Ausschreibung der Republik Österreich, man wisse aber nicht, wie das Verfahren stehe, wir seien aber zuversichtlich, dass unser Angebot zu einem Erfolg führen wird. Im abgelaufenen Jahr sei alles so gelaufen, wie wir es geplant hätten. Der Konsolidierungskreis sei der gleiche, es sei nichts dazugekommen. In Summe habe man 1,3 Mio. Reisepässe abgesetzt, das sei einer der Hauptgründe, dass der Umsatz vor allem in Österreich zurückgegangen ist. Das sei völlig erwartbar gewesen, wir kennen die Zyklen. Anmerkung: Das hing mit einer starken Erhöhung der Gebühren für Reisepasse vor einigen Jahren zusammen, da haben viele vorzeitig um einen neuen Reisepass angesucht. Im laufenden Geschäftsjahr würden wieder mehr Pässe produziert. Die Visa seien auf 1,3 Mio. Stück zurückgegangen, da hauptsächlich Schengen-Visa produziert worden seien. Anm: Genaueres erfuhren wir nicht. Papiergutscheine seien auch zurückgegangen, auf 5,4 Mio. Stück, das sei nun einmal ein Produkt, das rückgängig ist. In Österreich habe man 39 Mio. Euro Umsatz gemacht, in anderen Ländern 4,5 Mio. Euro. Heuer würden wir im Ausland rund 10 Mio. Euro Umsatz erwarten, hier werde es heuer einen deutlichen Sprung geben. Im Vorjahr (2017/18) habe man einen Einmaleffekt von 5 Mio. Euro durch die Schadenersatzzahlung des Kosovo gehabt, der heuer weggefallen sei. Das Ebit von heuer 4,9 Mio. verglichen mit 9 Mio. im Vorjahr sei ein ordentliches Ergebnis auch im Vergleich zu den Vorjahren.
Es seien zuletzt keine größeren Investitionen getätigt worden, das werde sich ändern, sobald man Klarheit habe, wie es in Österreich weitergeht, dann könne wieder investiert werden. Mit der Eigenkapitalquote von 39% sei man zufrieden. Die Aktie sei von einem Startkurs von 11,50 im Jahr 2011 auf 17,20 per Ultimo vorigen Geschäftsjahres und 17,90 per Ultimo dieses Geschäftsjahres gestiegen, "heute" sei der Kurs bereits bei 18,10. Meine persönliche Einschätzung: Trotz aller Unwägbarkeiten halte ich im Hinblick auf den geringen Streubesitz die Aktie für relativ gut abgesichert, der Hauptaktionär ist (im Gegensatz zu vielen anderen mit ähnlichem Streubesitz) eindeutig ein Freund der Börsenotiz und sieht nach meinem Empfinden der Aktie gern beim (wenn heuer auch bescheidenen) Steigen zu, von seiner Seite wird bestimmt kein Druck auf die Aktie kommen, es ist ja schon eine Schwierigkeit, von den derzeit 1,3% Streubesitz auf die für die Börsenotiz notwendigen 2% per Jahresende zu kommen. Jetzt wartet er schon so lange und lässt beim Preis nicht nach, das spricht für sein Verantwortungsgefühl der Aktie gegenüber. Er hat sichtlich keinen Stress.
Man habe sich die Politik zu eigen gemacht, dass man die Dividende so bemesse, dass 3% Dividendenrendite herauskommen, daher werde ein Betrag von 53 Cent vorgeschlagen. An eigenen Aktien besitze man unverändert 225.000 Stück, das sind 3% des Grundkapitals. Die Präsenz von 27 Aktionären mit 7,251.400 Stimmen wurde verlesen, das seien 96,68% des Grundkapitals. Insgesamt nur vier Aktionäre meldeten sich zu Wort. Schächter meinte, außerhalb der Sperrfrist seien sie jederzeit bereit, Aktien zu verkaufen, man möge sich an ihn wenden. Anmerkung: Ich nehme an, zu Preisen, wie sie derzeit im Ask stehen, oder knapp darüber. Also falls sich jemand für eine größere Stückzahl bis hin zu den gesamten auf 2% Streubesitz noch fehlenden 0,7% interessiert. Man habe 2.000 dieser Chainlock-Karten bereits tatsächlich verkauft, 10.000 Verträge habe man abgeschlossen, damit sei man bereits positiv. Ecards mache man keine, da habe jemand anderer einmal die Ausschreibung gewonnen. Anm: offenbar eine "Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m.b.H", eine 100%-Tochter des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger. Wird wohl kein billiger Anbieter sein, bei einer jährlichen Nutzungsgebühr von 10 Euro. Brok-Catering brachte Ähnliches wie im Vorjahr, die Menge war gut geplant, es wurde bis zum letzten Stück alles aufgegessen, und ich denke, niemand ist hungrig heimgegangen. An Getränken gab es die Wahl zwischen Römerquelle still und Römerquelle spritzig.
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 22.07.)
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