15.03.2019, 3030 Zeichen
Die an der Wiener Börse notierte Wolford AG erzielte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 108,2 Mio. Euro, er lag damit um 9,4 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (119,4 Mio. Euro), bereinigt um Wechselkursveränderungen liegt das Minus bei 9,0 %. Da das Unternehmen die laufenden Kosten substanziell verringert hat, konnte ein Gutteil der fehlenden Umsatzerlöse in Höhe von 11,2 Mio. Euro ergebnisseitig aufgefangen werden, so das Unternehmen. Nach den ersten neun Monaten liegt das EBIT bei -2,3 Mio. Euro nach -1,4 Mio. Euro im Vorjahr. Nach Steuern beläuft sich das Ergebnis infolge von Steuernachzahlungen auf -4,2 Mio. Euro nach -2,6 Mio. Euro im Vorjahr.
Der Umsatzrückgang betraf sowohl das Wolford-eigene Retail-Geschäft (-7,8 %) als auch den Wholesale-Bereich (-11,4 %), hingegen konnte das eigene Online-Geschäft um 10,2 % zulegen. Wolford leidet wie der stationäre Modeeinzelhandel weltweit unter dem anhaltenden Phänomen sinkender Kundenfrequenzen, zudem blieb das Weihnachtsgeschäft deutlich hinter dem Vorjahr zurück.
Nachdem die bisherigen Kosteneinsparungen nicht ausreichen, um den Umsatzrückgang zu kompensieren, hat das Management ein weiteres Restrukturierungsprogramm aufgesetzt, in der Produktion beispielsweise wurden die Kapazitäten bereits im Januar reduziert. „Wir haben stets betont, dass unsere Restrukturierung ein laufender Prozess ist und die internen Strukturen zum aktuellen Umsatzniveau passen müssen,“ erinnert Brigitte Kurz, Finanzvorstand der Wolford AG.
Substanzielles Potenzial zur Kostenreduzierung hat das Management unter anderem im Einkauf identifiziert: Im Rahmen des zentralen Einkaufsmanagements sollen alle Aktivitäten, einschließlich des Zukaufs von Dienstleistungen, gebündelt werden. Insgesamt beläuft sich das Einsparungspotenzial aller geplanten Restrukturierungsmaßnahmen bis zum Geschäftsjahr 2020/21 auf deutlich über 10 Mio. Euro.
„Wir arbeiten intensiv daran, die Grundlagen für erneutes Wachstum zu legen – und zwar genau dort, wo das künftige Wachstum zu erwarten ist“, betont Axel Dreher, CEO von Wolford, hinsichtlich der neuen China-Marktoffensive. Es brauche Zeit, bis diese Marktoffensive sich nachhaltig im Umsatz niederschlagen werde, doch mittelfristig soll der in China erzielte Umsatzanteil vergleichbar sein mit dem der bisherigen Kernmärkte USA (20 % Umsatzanteil) und Deutschland (15 %).
Trotz der positiven Kosteneffekte aus der bisherigen Restrukturierung rechnet das Management angesichts der negativen Umsatzentwicklung für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Marktschwäche hat der Vorstand zudem Ende Februar die Einleitung umfassender Restrukturierungsmaßnahmen bekannt gegeben, um die Kostenstruktur des Unternehmens an das Umsatzniveau anzupassen, das identifizierte Einsparpotential liegt deutlich über 10 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund plant der Vorstand, spätestens im Geschäftsjahr 2020/21 in die Gewinnzone (positives operatives Ergebnis) zurückzukehren.
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