05.03.2019, 7661 Zeichen
Viel los in der begehbaren Onlinebank. Der 4.3.19 war ein besonderer Tag. Das war der letzte Tag, wo man noch einen Bonus von 150 Euro drauf bekam, wenn man ein Gratis-Girokonto bei der Ing-Diba eröffnete. Wir können uns noch an den CA-Tausender in den Neunzigern erinnern, das war damals eine große Sache. Heute wird sogar für den Gratiskontokunden das Doppelte bezahlt, und fast niemand regt das mehr auf. Außer die Leute, die sich unbedingt noch 1 Stunde vor Bankschluss in die Onlinebank begaben, um dort noch schnell ein Konto aufzumachen und sich den Bonus zu sichern. Ich werde diese Leute nie verstehen. Wo es die meiste Zeit so ruhig in der Onlinebank zugeht, warum kommen die 1 Stunde vor dem Zusperren? Kein Wunder, dass das zu Stress führte: wenn jemand den Lichtbildausweis zuhause vergessen hatte oder noch ausführliche Beratung brauchte. Ich plane so einen wichtigen Bankbesuch natürlich mit ausreichend Pufferzeit, ich war schon zwei Stunden vor Bankschluss dort.
Wenn einer auf die Onlinebank geht, dann kann er was erzählen. Echt wahr: Gestern gab es durch den Ansturm der Neukunden sogar Wartezeiten in der Onlinebank. Und da kriegt man ziemlich gut mit, wie gearbeitet wird. Eine Frau, die schon ein Girokonto bei dieser Bank hat, hatte irrtümlich auch das Neukundenangebot bekommen. Sie konnte den Neukundenbonus nicht bekommen. Sie fragte, ob sie eine Entschädigung bekomme, weil sie wegen des irrtümlich an sie ergangenen Schreibens extra in die Onlinebank kam. Ohne Verhandeln bekam sie sofort eine doch recht großzügige Entschädigung zugesagt. Natürlich weit von den 150 Euro entfernt, aber ausreichend, um eine Stammkundin glücklich zu machen. Das sollte zwar keine Sache sein, wo man sich beschwert, aber falls man hier an eine Kundin gerät, die sich tatsächlich beschwert, hat man einen Haufen Schriftverkehr, und die Arbeitskräfte wollen ja für die Zeit auch bezahlt werden, wo sie Schriftverkehr abwickeln, und das noch dazu so höflich wie möglich. Wenn ich denke, was in anderen Banken oft über zuviel verrechnete Spesen oder Zinsen in Höhe von vielleicht 4 Euro herumgestritten wird: Schön, zu sehen, dass es auch anders geht.
Am Postamt ein paar Hundert Meter entfernt konnte ich Sympathien für die IngDiba wahrnehmen. Man könne ja dort das Gratiskonto nehmen und noch einen Neukundenbonus bekommen, wenn die PSK nicht mehr die PSK von früher sei. Also die verläßliche PSK mit dem Gratiskonto z.B., die man viele Jahre lang hatte, und von der man auch diverse andere Bankprodukte schon hatte. Bankprodukte, die sich für die Bank wirklich auszahlten. Der Titel "Post mit IngDiba gefiele mir" für diesen Beitrag hätte mir auch gefallen. Eine lange Geschichte verbindet die ehemalige Quelle-Bank mit der Post: Die Post brachte die dicken Quelle-Kataloge, mit Postkarten bestellte man bei der Quelle, die Post brachte die Pakete, dann stieg die Quelle auf Hermes um, die Post musste ihren Fuhrpark schrumpfen und ihre gelben VW Caddy billig verkaufen, die Hermes-Zustellung funktionierte vielerorts nicht, die Quelle strauchelte, dann durfte die Post als Subauslieferer für Hermes wieder Quelle-Pakete ausliefern. In einem Quelle-Katalog fanden wir damals den Startbonus-Gutschein für unser Quelle-Sparkonto, 100 bis 500 Schilling, je nach Glück, so wurden wir zu Quellebank-Kunden, die Quellebank wurde zur IngDiba, und wir sind immer noch Kunden.
Ja, Post mit IngDiba würde mir ganz gut gefallen. Auch der Onlinekunde sehnt sich nach einem Ort, wo er einen echten Mitarbeiter seiner Bank treffen und Dinge besprechen kann, die man über Telefon, E-Mail oder Brief nicht besprechen kann. Das war ein großes Plus damals bei Brokerjet: Man konnte sehen, dass sich mit Mitarbeitern vieles sehr schnell und sehr gut lösen ließ, das sich online überhaupt nicht lösen ließ. Den gleichen Eindruck habe ich beim Outlet von IngDiba. Nun ist das Outlet zentral und sicher für viele Menschen gut erreichbar, aber nicht jeder Österreicher hat in der Wiener Innenstadt zu tun. Grazer, Linzer, Innsbrucker würden sich wohl freuen, wenn sie am nächsten Postamt mit einem Ansprechpartner von der IngDiba reden könnten. Na, liebe Chefs von Post und IngDiba, wäre das nicht eine schöne Partnerschaft? Die Post hat gute Mitarbeiter, die auch die PSK-Produkte verkaufen und betreuen haben können, sie täten sich mit IngDiba-Produkten überhaupt nicht schwer. IngDiba-Produkte sind klar und verständlich. Beim Kooperationspreis müsste die Post natürlich etwas nachlassen: Das, was die Bawag über Jahre gezahlt hat, wird die Kooperation für die IngDiba halt auch nicht wert sein. Aber ein bisserl was verdienen ließe sich für meine Post durch so eine Kooperation sicher. Und besser die IngDiba als irgend ein unbekanntes Institut als Partner. Die Postler würden ihre Bankkenntnisse nicht verlernen, und eine Ehre wäre es auch, für eine Bank wie die IngDiba tätig zu sein. Als weiteren möglichen Partner für die Post könnte ich mir die Easybank vorstellen, und zwar aus dem gleichen Grund: Easybank-Kunden würden sich genauso freuen, physische Outlets ihrer Onlinebank betreten zu können. Die Bawag-Mitarbeiter mögen die Easybank eh nicht besonders, wie man oft hört. Sollte sich idealerweise dieses Window of Opportunity in den nächsten Monaten auftun, dass die Bawag sich von ihrer Tochter trennen will, hat die Post hoffentlich ein bisserl Geld auf der Seite, um zuschlagen zu können. Ja, das würde mir auch gefallen.
Wie es der Post sonst so geht: Filialen sind angeräumt mit einem "Bauchladen" von billigen Kleinigkeiten wie Schreibwaren, Kuverts, aber es hat vieles einen Bezug zum Postgeschäft, also passt es schon. Es soll ja nicht passieren, dass jemand einen Brief nicht schreiben kann, weil er nirgends Papier und Kuvert erwerben kann. Das Geschäft mit RSb-Briefen geht offenbar sehr gut, jeden Schmarrn stecken die Behörden in RSb-Kuverts, das kann uns nur recht sein. Einige Mitarbeiter bieten aktiv den Umstieg auf einen anderen Stromversorger an, sie machen das höflich und verständlich. Wird zwar auch nur Kleingeld für uns sein, aber immerhin funktioniert der Vertrieb offenbar. Und, ja, das Geschäft mit Postdienstleistungen ist hart, man darf ruhig andenken, mit Konkurrenten zusammen zu arbeiten, wie oben am Beispiel Hermes erwähnt: Ich könnte mir vorstellen, dass die Post mit ihrem zwar geschrumpften, aber immer noch vorhandenen Filial- bzw. Postpartnernetz auch Abholstationen für DHL, DPD oder UPS anbietet. Weil bei denen sind die Wege zur Abholstation, wo das Paket hinterlegt ist, wirklich oft abenteuerlich. Zwei Drittel meiner Sendungen über diese Dienste habe ich nie bekommen, für ein Drittel musste ich extrem lange Wege auf mich nehmen. Und das für Sachen im Wert von wenigen Euro. Ich sehe da keinen Sinn mehr darin, dass jeder Dienst seine eigenen Abholstationen hat, egal wie beschwerlich das für den Empfänger ist.
Die Gespräche mit den anderen Wartenden in der IngDiba waren jedenfalls sehr nett, wir sprachen über alles mögliche. Über unsere alten Hausbanken, und was aus ihnen geworden ist. Dass es heute z.B. dort schwerer ist, einen physischen Ansprechpartner ("Nur mit Termin!") zu bekommen als in der Onlinebank. Dass sehr großes Interesse für Aktien vorhanden ist, dass aber genau das die IngDiba Austria nicht anbietet, die Leute müssen sich mit Investmentfonds u.ä. begnügen. Über Zinsen, Dividendenrenditen, Lehman-Crash, Bitcoin. Über lustige Hauptversammlungen. Über den #goboersewien Active Börsianer Brief. Ich hoffe, nun ein paar neue Leser zu haben.
Österreichische Post (
Akt. Indikation: 35,47 /35,55, 0,72%)
(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 05.03.)
Wiener Börse Party #789: ATX verliert trotz sehr starker VIG, der Erste Bank George fehlt mir heute sehr, dazu ein S Immo Zufall
1.
#gabb goboersewien
Aktien auf dem Radar:voestalpine, Pierer Mobility, Warimpex, Addiko Bank, CA Immo, Immofinanz, Verbund, ATX, ATX Prime, ATX TR, Bawag, Andritz, Österreichische Post, AT&S, Cleen Energy, Frauenthal, Kostad, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, DO&CO, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Palfinger, RHI Magnesita, Semperit, S Immo, Telekom Austria.
Knaus Tabbert
Die Knaus Tabbert AG ist ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa mit Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Weitere Standorte sind Mottgers, Hessen, Schlüsselfeld sowie Nagyoroszi in Ungarn. Das Unternehmen ist seit September 2020 im Segment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A3DYG5 | |
AT0000A2U4X2 | |
AT0000A3C4S3 |
Unwissenheit ist kein Religions-Bekenntnis
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - 22. November 2024 E-Mail: sporttagebuch.michael@gmail.com Instagram: @das_sporttagebuch Twitter: @Sporttagebuch_
Das Sporttagebuch mit Michael Knöppel - ...
Kjell-Ake Andersson & Mikael Wiström
Gruvarbetare i Wales
1977
Trydells
Nikita Teryoshin
Nothing Personal
2024
GOST