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03.12.2018, 6158 Zeichen

A.o. UIAG-HV 28.11.18 Teil 3. Der Aktionär wollte fortsetzen, der ARV versuchte, ihn zu stoppen: "Sie sind nicht am Wort." Aktionär: "Ich bin am Wort." ARV: "Sie sind nicht am Wort. Herr Kollege, wäre es nicht angemessen gewesen ..." ("zu fragen, anstatt zu erzählen" in etwa, erinnerlich) Aktionär: "Ich bin noch am Wort. Entziehen Sie mir das Wort!" ARV: "Möchten Sie noch eine Frage stellen?" Aktionär sagte darauf etwas, offenbar mutmaßte er, der ARV möchte ihn nicht ausreden lassen. ARV: "Das war eine Frage!" Aktionär: "Das war die Einleitung meiner Frage, ob diese Fehler die Ursache sind, dass wir die Hauptversammlung heute abhalten." ARV kurz und bündig: "Nein." Neumann: "Sonst müssten wir Qino ausbezahlen, wir müssten einen Teil von All for One (abgeben?)." ARV: "Möchten Sie noch eine Frage stellen?" Aktionär: "Ich möchte noch viele Fragen stellen." Jemand hinter mir stellte fest: "Das ist eine seltsame Hauptversammlung." Der ARV rief die Leute hinter mir zur Ordnung: "Der Kollege möchte nicht unterbrochen werden!" Und zum Aktionär: "Ich will nicht, dass hier im Stil eines Essays eine Geschichte aufgetischt wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt werde ich Ihnen das Fragerecht entziehen. Ich wäre Ihnen schon dankbar, wenn Sie aufstehen!" Aktionär: "Ich kenne meine Rechte! Zu meinen Rechten gehört auch, dass ich von meinem Rederecht Gebrauch mache! Es ist schon schwierig genug, das Mikrofon zu halten und gleichzeitig (...)." Der ARV erwähnte etwas in die Richtung, dass ein 1-Stück-Aktionär sich nicht so aufpudeln solle, also jetzt mit meinen eigenen Worten gesagt. Der Aktionär entgegnete, dass der ARV ja nicht wissen könne, ob er nun 1 Aktie habe, oder mehr, 1 habe er angemeldet. Seine Sitznachbarin fragte ihn: "Was wollen Sie?" Der Aktionär forderte den ARV lautstark auf: "Können Sie die Frau davon abhalten, mich zu unterbrechen?" ARV zur Frau: "Ich bitte Sie, dass Sie warten, dass ich Ihnen das Wort erteile, sonst fühlt sich der Kollege bei seiner Rede gestört." Neumann: "Ich verstehe den Zusammenhang nicht." Er meinte damit den Zusammenhang zwischen Bilanzproblemen und Kapitalerhöhung durch Sacheinlage. Der ARV fragte den Aktionär, ob er weitere Fragen habe. Aktionär: "Ich habe noch viele Fragen." Der ARV wetterte: "Dann kündigen Sie eine Rede an!" und schlug dabei wuchtig und gut hörbar auf den Tisch. Der Aktionär meinte, der ARV brauche doch nicht so nervös zu reagieren. Der ARV dagegen meinte: "Ich reagiere so nervös, wie ich will!" Aktionär: "Herr Vorsitzender, Sie begeben sich auf glattes Parkett!" Als hinten geflüstert (Ja, oft ist die Akustik in der Säulenhalle der Wiener Börse wirklich sehr gut!) wurde, sprach der ARV mit aufrechtem Kopf und strafendem Blick nach hinten: "Ruhe, es stört!" Ein treuer HV-Besucher, der verlässlich auf praktisch allen Wiener Hauptversammlungen ist, sprach zu sich selbst: "Sowas hab ich noch nie gehört." Der Aktionär fragte nach der Bewertungsmethode, DCF und so, Neumann antwortete sachlich. Als der ARV etwas sagte, meinte der Aktionär: "Ich würde es schätzen, wenn ich nicht dauernd unterbrochen werde." Staribacher wurde als Abschlussprüfer genannt, die BDO würde "uns bei der Abwicklung unterstützen." Abschlussprüfer ist ja KPMG. Neumann sprach über den Betafaktor, der ARV ergriff offenbar Partei für den Vorstand, der Aktionär fragte daraufhin: "Darf ich Sie noch einmal auf das Neutralitätsgebot des Vorsitzenden hinweisen?" Der Aktionär wollte noch etwas zu Diversifizierungsstrategie, neuen Märkten und neuen Produkten wissen. Wir erfuhren, dass die Recyclingtochter ursprünglich nur Kühlschränke recycelt habe, durch die Kapitalerhöhung würde das auf Elektroschrott erweitert, es sei mehr Elektroschrott verfügbar, und man könne bessere Preise erzielen. Nach China liefere man nur in Einzelfällen, sonst seien alle Umsätze in Europa. Ich weiss nicht, ob es da schon um die Plastiktochter ging. Man habe 2 Werke in Österreich, eines in Deutschland. Der Absatz steige aus wirtschaftlichen Gründen, denn Recyclat (jedenfalls ging es hier schon um Kunststoff) koste etwa 50% bis 70% des Neupreises. Der Aktionär wollte wissen, ob wir uns auch um den Plastikschrott auf den Weltmeeren kümmern wollen. Der Vorstand sah diesen Plastikschrott als Problem, es sei aber nicht das, was wir verarbeiten wollen. Knünz sagte kurz etwas, Berger wollte etwas darauf sagen, der ARV wies ihn darauf hin, dass er nicht am Wort sei. Der Aktionär lobte (oder machte sich über ihn lustig?) den ARV: "Ich habe noch nie so einen engagierten Vorsitzenden gesehen." Der ARV sagte daraufhin etwas wie: "Sie müssen auch noch was Neues lernen." Ich war sehr aufgeregt, mein Steno ist stellenweise etwas zittrig, denn auch ich sehe so engagierte Diskutanten nicht so häufig.

Gut 60 % der HV haben wir nun hinter uns. Für unbeteiligte Zuhörer mag die HV interessant gewesen sein, allerdings war es auch schade um die viele Zeit, die uns diese HV kostete, wir hatten ja andere Termine auch noch wahrzunehmen. Sehr interessant wäre diese HV für Psychologen aller Art gewesen, denn man wusste bei dieser von beiden Seiten geführten psychologischen Kriegsführung nie ganz genau, wer am Ende der Gewinner sein würde. Ich erwähnte bereits, dass sich in meinen Augen beide Seiten selbst zerstört haben. Nach den ersten Unfreundlichkeiten seitens des ARV hatte wohl der Aktionär das Publikum auf seiner Seite, später wurde der ARV durch sein witziges Toben etwas sympathisch und brachte so manchen zum Schmunzeln. Wer UIAG-Hauptversammlungen regelmäßig besucht, den konnte das Temperament des ARV nicht wirklich überraschen. Wer sich auf diese Weise mit Stimme, Händen und Füßen artikuliert, der bekommt normalerweise während seiner Vorstellung einen Herzinfarkt. Der ARV überstand es aber gut, darum halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sein Auszucken nur gespielt war. Gut gespielt. Dem Aktionär darf ich auch ein etwas positives Zeugnis ausstellen: Hochachtung, dass er so lange durchgehalten hat, dass er sich nicht aus der Ruhe bringen hat lassen. Aber ... okay, das erzähle ich beim nächsten Mal.

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 03.12.)



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    03.12.2018, 6158 Zeichen

    A.o. UIAG-HV 28.11.18 Teil 3. Der Aktionär wollte fortsetzen, der ARV versuchte, ihn zu stoppen: "Sie sind nicht am Wort." Aktionär: "Ich bin am Wort." ARV: "Sie sind nicht am Wort. Herr Kollege, wäre es nicht angemessen gewesen ..." ("zu fragen, anstatt zu erzählen" in etwa, erinnerlich) Aktionär: "Ich bin noch am Wort. Entziehen Sie mir das Wort!" ARV: "Möchten Sie noch eine Frage stellen?" Aktionär sagte darauf etwas, offenbar mutmaßte er, der ARV möchte ihn nicht ausreden lassen. ARV: "Das war eine Frage!" Aktionär: "Das war die Einleitung meiner Frage, ob diese Fehler die Ursache sind, dass wir die Hauptversammlung heute abhalten." ARV kurz und bündig: "Nein." Neumann: "Sonst müssten wir Qino ausbezahlen, wir müssten einen Teil von All for One (abgeben?)." ARV: "Möchten Sie noch eine Frage stellen?" Aktionär: "Ich möchte noch viele Fragen stellen." Jemand hinter mir stellte fest: "Das ist eine seltsame Hauptversammlung." Der ARV rief die Leute hinter mir zur Ordnung: "Der Kollege möchte nicht unterbrochen werden!" Und zum Aktionär: "Ich will nicht, dass hier im Stil eines Essays eine Geschichte aufgetischt wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt werde ich Ihnen das Fragerecht entziehen. Ich wäre Ihnen schon dankbar, wenn Sie aufstehen!" Aktionär: "Ich kenne meine Rechte! Zu meinen Rechten gehört auch, dass ich von meinem Rederecht Gebrauch mache! Es ist schon schwierig genug, das Mikrofon zu halten und gleichzeitig (...)." Der ARV erwähnte etwas in die Richtung, dass ein 1-Stück-Aktionär sich nicht so aufpudeln solle, also jetzt mit meinen eigenen Worten gesagt. Der Aktionär entgegnete, dass der ARV ja nicht wissen könne, ob er nun 1 Aktie habe, oder mehr, 1 habe er angemeldet. Seine Sitznachbarin fragte ihn: "Was wollen Sie?" Der Aktionär forderte den ARV lautstark auf: "Können Sie die Frau davon abhalten, mich zu unterbrechen?" ARV zur Frau: "Ich bitte Sie, dass Sie warten, dass ich Ihnen das Wort erteile, sonst fühlt sich der Kollege bei seiner Rede gestört." Neumann: "Ich verstehe den Zusammenhang nicht." Er meinte damit den Zusammenhang zwischen Bilanzproblemen und Kapitalerhöhung durch Sacheinlage. Der ARV fragte den Aktionär, ob er weitere Fragen habe. Aktionär: "Ich habe noch viele Fragen." Der ARV wetterte: "Dann kündigen Sie eine Rede an!" und schlug dabei wuchtig und gut hörbar auf den Tisch. Der Aktionär meinte, der ARV brauche doch nicht so nervös zu reagieren. Der ARV dagegen meinte: "Ich reagiere so nervös, wie ich will!" Aktionär: "Herr Vorsitzender, Sie begeben sich auf glattes Parkett!" Als hinten geflüstert (Ja, oft ist die Akustik in der Säulenhalle der Wiener Börse wirklich sehr gut!) wurde, sprach der ARV mit aufrechtem Kopf und strafendem Blick nach hinten: "Ruhe, es stört!" Ein treuer HV-Besucher, der verlässlich auf praktisch allen Wiener Hauptversammlungen ist, sprach zu sich selbst: "Sowas hab ich noch nie gehört." Der Aktionär fragte nach der Bewertungsmethode, DCF und so, Neumann antwortete sachlich. Als der ARV etwas sagte, meinte der Aktionär: "Ich würde es schätzen, wenn ich nicht dauernd unterbrochen werde." Staribacher wurde als Abschlussprüfer genannt, die BDO würde "uns bei der Abwicklung unterstützen." Abschlussprüfer ist ja KPMG. Neumann sprach über den Betafaktor, der ARV ergriff offenbar Partei für den Vorstand, der Aktionär fragte daraufhin: "Darf ich Sie noch einmal auf das Neutralitätsgebot des Vorsitzenden hinweisen?" Der Aktionär wollte noch etwas zu Diversifizierungsstrategie, neuen Märkten und neuen Produkten wissen. Wir erfuhren, dass die Recyclingtochter ursprünglich nur Kühlschränke recycelt habe, durch die Kapitalerhöhung würde das auf Elektroschrott erweitert, es sei mehr Elektroschrott verfügbar, und man könne bessere Preise erzielen. Nach China liefere man nur in Einzelfällen, sonst seien alle Umsätze in Europa. Ich weiss nicht, ob es da schon um die Plastiktochter ging. Man habe 2 Werke in Österreich, eines in Deutschland. Der Absatz steige aus wirtschaftlichen Gründen, denn Recyclat (jedenfalls ging es hier schon um Kunststoff) koste etwa 50% bis 70% des Neupreises. Der Aktionär wollte wissen, ob wir uns auch um den Plastikschrott auf den Weltmeeren kümmern wollen. Der Vorstand sah diesen Plastikschrott als Problem, es sei aber nicht das, was wir verarbeiten wollen. Knünz sagte kurz etwas, Berger wollte etwas darauf sagen, der ARV wies ihn darauf hin, dass er nicht am Wort sei. Der Aktionär lobte (oder machte sich über ihn lustig?) den ARV: "Ich habe noch nie so einen engagierten Vorsitzenden gesehen." Der ARV sagte daraufhin etwas wie: "Sie müssen auch noch was Neues lernen." Ich war sehr aufgeregt, mein Steno ist stellenweise etwas zittrig, denn auch ich sehe so engagierte Diskutanten nicht so häufig.

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