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Das Ende der Zinswende? (Andreas Kern)

02.12.2018, 6392 Zeichen

 

Portrait <a href= Andreas Kern" data-udi="umb://media/6dc0a03189d846a88cd0b6381a4e183f" />

Vergangenen Mittwoch verkündete Fed-Chef Jerome Powell im Rahmen eines vom Economic Club of New York veranstalteten Mittagessens seine „Frohe Botschaft“: Der US-Leitzins sei knapp unterhalb des neutralen Niveaus, erläuterte der Herr des Dollars in der gewohnt verschwurbelten Sprache eines Notenbankers. Damit deutete er an, dass weitere Leizinserhöhungen zwar vielleicht nicht gleich komplett ausgesetzt, aber doch künftig mit noch größerer Vorsicht und in noch zarteren Schritten vorgenommen würden. Mit anderen Worten: Er läutete, wenn auch vorsichtig, das Ende der Zinswende ein.

„Blaues Auge“

Zumindest war es das, was die leidgeplagten Aktienmärkte aus Powells dürren Worten an Honig saugten. Es folgte eine kräftige Kursrally. Für weitere Unterstützung sorgten erste Anzeichen einer möglichen Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Insgesamt steigen damit die Chancen, dass es an den Märkten für dieses Mal bei einer Korrektur bleiben könnte und das Jahr letztlich doch noch versöhnlich ausklingt. Selbst die leichte Schwächeneigung des Dollar spielt der US-Wirtschaft in die Hände, was wiederum ganz im Sinne von US-Präsident Trump ist. Und damit dürften die USA wohl auch weiterhin die Heimat des Aktienmomentums bleiben. In Europa verspüren wir davon allenfalls einen schalen Abklatsch.

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Für einen weiteren Momentumsschub hat sich Stefan Waldhauser („stwBoerse“) ideal positioniert. Denn dass der Anlageschwerpunkt seines wikifolios „High-Tech Stock Picking“ im Silicon Valley liegt, ist angesichts der US-Dominanz im Hightech-Sektor eine ausgemachte Sache. Neben unterbewerteten Standardaktien konzentriert er sich auf spekulative Nebenwerte, die das Potential haben, ihr jeweiliges Marktsegment mit technologischen Neuentwicklungen zu revolutionieren. Orientierung geben ihm dabei die Anlagestrategien des legendären Fidelity-Fondsmanagers Peter Lynch. Die technische Analyse wird dagegen nur zum Timing der Ein- und Ausstiegspunkte genutzt. Insgesamt bevorzugt Waldhauser einen längerfristigen Anlagehorizont. Die maximale Titelanzahl innerhalb seines wikifolios hat er auf 15 Positionen festgelegt. 

High-Tech Stock Picking

 

Aktuell sind seine größten Positionen Facebook, The Trade Desk, eine Plattform für datenbasierte Werbekampagnen, sowie der Datencenterbetreiber und -entwickler Nutanix. Beim Stockpicking bewies Waldhauser bisher ein äußerst geschicktes Händchen: Satte +25,8 % Performance auf Sicht von 12 Monaten stehen hier zu Buche.

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Rom und die vielen Wege dorthin

Sehr viel breiter aufgestellt ist Stefan Uhl („smyl“). Er setzt mit seinem wikifolio „GroDiVal TrendInvest“ weder auf eine bestimmte Region noch auf eine einzige Strategie. Vielmehr entdeckt er überall Chancen und setzt auf diverse Strategien. Wachstumsaktien finden dabei ebenso ihren Weg ins Portfolio wie Dividendentitel oder stark unterbewertete Unternehmen. Auch die technische Analyse wird bei der Investmentauswahl herangezogen. Mehr als 20 Positionen, die mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont gehalten werden, sollen es aber trotz aller Chancen nicht sein. Am stärksten sind in seinem wikifolio aktuell Anteilsscheine der E-Commerce-Plattform Alibaba, des deutschen IT- und Personaldienstleisters Allgeier sowie des ebenfalls deutschen Medizintechnikunternehmens Eckert+Ziegler vertreten.

GroDiVal TrendInvest

Mit seinem Strategiemix erwirtschaftete Uhl binnen Jahresfrist ordentliche +9,4 %, seit dem Start im Oktober 2013 bislang sogar atemberaubende +291,6 %.

 

 

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Den Spieß umdrehen

Dagegen gilt für das wikifolio „Rule One Companies“ von Uwe Trenker („macadora“) nur eine einzige Regel: Kein Geld verlieren! Diese Regel basiert auf Warren Buffetts Investmentregel Nummer 1 und wurde von Phil Town zu einer Anlagestrategie ausgebaut. Sie ist der alleinige Kompass für Trenkers Anlageentscheidungen, allerdings mit der Einschränkung, dass die betreffenden Unternehmen mindestens eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde Euro aufweisen müssen. Trenker ist derzeit nahezu voll investiert, wobei sein Portfolio aktuell lediglich zwei Positionen umfasst: Amazon und das US-Medizintechnikunternehmen Intuitive Surgical. Diese Investmentbasis erscheint zwar etwas schmal, entspricht jedoch genau der Strategie von Town, der eine möglichst große Konzentration des Anlagekapitals empfiehlt. 

 

Rule One Companies

 

Bislang ging die Strategie jedenfalls eindeutig auf: Trenker erzielte mit ihr beeindruckende +22,8 % auf Sicht der vergangenen 12 Monate.

 

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Was kommt?

Das sollten Anleger im Auge behalten

Mit der Annäherung an das Jahresende sinkt die Zahl an bedeutsamen Veranstaltungen und Ereignissen. Weihnachtsfeiern gehören ausdrücklich nicht dazu und die Berichtssaison ist vorüber. Interessant wird es am Mittwoch, wenn die kanadische Zentralbank ihre letzte Zinsentscheidung des Jahres verkündet. Dann wird man sehen, ob und inwieweit die Kanadier ihrem Nachbarn im Süden folgen werden.

Am Freitag veröffentlicht dann Eurostat die Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone. Ebenfalls freitags werden schließlich die US-Arbeitsmarktdaten bekanntgegeben – ein weiteres Mosaiksteinchen zur besseren Einschätzung künftiger Zinsentscheide.

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Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 

Im Original hier erschienen: Das Ende der Zinswende?


(02.12.2018)


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