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Erste Group steigert Nettogewinn um fast 25 Prozent, ROTE-Prognose angehoben

Magazine aktuell


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02.11.2018, 5833 Zeichen

Die Erste Group hat in den ersten drei Quartalen 2018 einen Nettogewinn von 1.228,3 Mio. Euro (+24,4%; 987,6 Mio. Euro) erreicht. Der Zinsüberschuss stieg - vor allem in Tschechien und in Rumänien - um 4,4 Prozent auf 3.372,0 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 1.430,7 Mio. Euro. Anstiege gab es laut Erste Group vor allem bei den Vermittlungsprovisionen - insbesondere von Versicherungsprodukten - sowie im Zahlungsverkehr, der Vermögensverwaltung und im Kreditgeschäft. Während sich das Handelsergebnis mit -50,4 Mio. Euro ( 139,3 Mio) negativ entwickelte, verbesserte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf 165,8 Mio. Euro (12,1 Mio). Das Betriebsergebnis stieg um 3,7 Prozent auf 1.993,9 Mio. Euro. Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich leicht auf 60,9% (61,0%).

CEO Andreas Treichl:  „Wir sind mit dem Q3 Ergebnis sehr zufrieden. Vor allem weil das starke Betriebsergebnis und der Nettogewinn auf verschiedenen positiven Entwicklungen beruhen: Wir sehen in allen Kernmärkten ein kräftiges Wirtschaftswachstum, das sich sowohl im Privatkunden- wie auch im KMU-Geschäft mit einem Plus bei den Gesamtkrediten (+6,3% seit Jahresbeginn) und den Einlagen (+5,9% seit Jahresbeginn) niederschlug. Wir haben auch unseren digitalen Vorsprung ausgebaut und mit George – unserer paneuropäischen digitalen Plattform, die bereits von mehr als drei Millionen Kunden in vier Märkten genutzt wird – die Kundenconvenience erhöht. Die wirklich gute Wirtschaftslage unserer Märkte in der CEE-Region spiegelt sich auch in der NPL-Quote wider, die auf 3,5% gesunken ist. Die NPL-Deckungsquote ist mit 70,7% nach wie vor hoch. Die Risikokosten sind anhaltend niedrig; Eine Entwicklung, die uns nicht ewig erhalten bleiben wird. Umso wichtiger ist daher die Trendwende im Betriebsergebnis, die wir aufgrund des nachhaltigen Wachstums unserer Kernerträge – der Zinsüberschuss ist um 4,4%, der Provisionsüberschuss um 5,1% gestiegen – verzeichnet haben. Unsere Kapitalbasis hat sich weiter verbessert: Unter Berücksichtigung des Nettogewinns für das dritte Quartal und des positiven Effekts aus der Genehmigung des neuen Modells für das operationelle Risiko im Ausmaß von rund 30 Basispunkten beträgt unsere CET 1-Quote (Basel 3 final, pro forma) nunmehr 13,2%. Auf Basis dieser guten Ergebnisse heben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2018 an und erwarten nun eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 12%“.

Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt durch die verbesserte Kreditqualität au 102,2 Mio. Euro bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien auf -9 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkredit-bestands (Nettodotierungen  71,5 Mio bzw. 7 Basispunkte). Der Grund dafür war die deutliche Verbesserung des Saldos aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in fast allen Segmenten, insbesondere in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote verbesserte sich weiter auf 3,5% (4,3%), die NPL-Deckungsquote stieg auf 70,7% (69,5%), jeweils bezogen auf Bruttokundenkredite.

Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf -237,0 Mio. Euro ( -296,6 Mio). Darin enthalten sind Auf-wendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von 70,4 Mio. Euro ( 65,6 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen auf 88,1 Mio. Euro  (82,1 Mio); davon entfielen 13,8 Mio. Euro (12,6 Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr.

Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf 17,4 Mrd. Euro ( 17,3 Mrd). Die Umstellung auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von 0,7 Mrd. Euro. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf 14,7 Mrd. Euro (14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf 20,1 Mrd. Euro (20,3 Mrd).

Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell) inkludiert, stieg auf  117,0 Mrd. Euro ( 110,0 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 12,5% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 17,2% (18,5%).

Die Kundenkredite stiegen auf 148,3 Mrd. Euro (+6,3%; 139,5 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 92,8% (92,4%).

Im Ausblick wird die Prognose für die Eigenkapitalverzinsung angehoben. Es heisst: "Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste Group in CEE, inklusive Österreich, wird für 2018 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3 bis 4% erwartet, in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdiszip-lin beibehalten werden.

Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2018 ein ROTE-Ziel von über 12% (basierend auf dem durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2018) festgelegt (Amnerkung: Bei den Halbjahreszahlen ging man noch von einem Wert von über 10% aus). Folgende Annahmen werden getroffen: steigende Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über 5% und Zinserhöhungen in Tschechien und Rumänien), gleichbleibende Kosten und Risikokosten weiterhin auf im langjährigen Vergleich niedrigem Niveau.

Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen."



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Autor
Christine Petzwinkler
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