16.08.2018, 6878 Zeichen
Weder die Erholung der türkischen Lira noch besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten schützten vor dem Abwärtsstrudel der Türkei-Krise. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass die Türkei-Krise nur einer von mehreren Belastungsfaktoren sei und diese übergreifen könnte auf andere Schwellenländer. Sorgen machen sich die Anleger insbesondere auch wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China - der Yuan verlor weiter an Wert zum US-Dollar. An der Börse in Istanbul brach der Index um 3,4 Prozent ein. Rohstoffwerte führten die Verliererliste in Europa mit 4,2 Prozent an vor den Ölwerten (-2,1 Prozent). Zum einen befürchten die Anleger, dass die Handelskonflikte das globale Wirtschaftswachstum und damit die Nachfrage nach Rohstoffen belasten, zum anderen kamen jüngst meist etwas schwächere Wirtschaftsdaten aus China. BHP Billiton verloren 5,2 Prozent, Anglo American 6,2 und Rio Tinto 3,3 Prozent. Technologiewerte lagen ebenfalls überdurchschnittlich schwach im Markt nach enttäuschenden Zahlen des chinesischen Technologieriesen Tencent. Glaxosmithkline gewannen dagegen dank neuer Studienergebnisse 1,9 Prozent. In Östereich fand gestern aufgrund des Feiertags kein Handel statt.
Die Furcht vor einer Verschärfung der Krise in der Türkei und ein mögliches Überschwappen auf andere Schwellenländer sorgte für Verkäufe in den USA. Mit der Anhebung der Zölle auf den Import mehrerer US-Produkte schürte die Türkei zudem zunehmend Ängste vor negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. Dank im Späthandel aufkommender Käufe schlossen die Indizes aber deutlich über ihren Tagestiefs. Hintergrund war die Nachricht, dass Katar der Türkei mit der Ankündigung unter die Arme greift, 15 Milliarden Dollar in der Türkei zu investieren. Neue gut ausgefallene US-Konjunkturdaten gingen fast völlig unter. Belastet wurde die Stimmung besonders für Technologieaktien daneben davon, dass der chinesische Technologieriese Tencent enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Vor diesem Hintergrund verloren die im Zusammenhang mit Tencent oft genannten Alibaba.com 1,6 und Baidu 1,3 Prozent. Unter Druck standen deswegen auch die populären sogenannten FANG-Aktien: Facebook fielen um 0,9, Amazon um 1,9, Netflix um 3,3 und Alphabet um 2,1 Prozent. Unter den Einzelwerten standen Macy's stark unter Druck. Gut war den Anlegern bei der Kaufhauskette offenbar nicht gut genug. Bemängelt wurde die Margenentwicklung. Macy's brachen um rund 16 Prozent ein. Für Cree ging es um 7,8 Prozent abwärts, weil der LED- und Beleuchtungsspezialist mit den Ergebnissen für das vierte Geschäftsquartal zwar die Erwartungen des Marktes erfüllte, mit dem Ausblick aber enttäuschte. Ganz am Ende bei den Branchen rangierte der Index der Energieaktien. Er verlor angesichts weiter stark fallender Ölpreise rund 3,5 Prozent.US-Anleihen wurden wegen der Türkei-Krise als sicherer Hafen angesteuert. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank kräftig um 4 Basispunkte auf 2,86 Prozent.
Im Handelsstreit zwischen den USA und China sollen die Gespräche nach Angaben aus Peking noch in diesem Monat wieder aufgenommen werden. China werde Ende August Vize-Handelsminister Wang Shouwen für neue Gespräche in die USA entsenden, teilte das Handelsministerium in Peking am Donnerstag mit. Der Besuch erfolge auf Einladung der USA. Geplant ist demnach ein Treffen Shouwens mit dem ranghohen Vertreter des US-Finanzministeriums, David Malpass. "Die chinesische Seite betont erneut, Unilateralismus und protektionistische Handelspraktiken abzulehnen und unilaterale Maßnahmen zur Handelsbeschränkung nicht zu akzeptieren", erklärte das Ministerium. "China begrüßt Dialog und Kommunikation auf der Basis von Gegenseitigkeit, Gleichheit und Integrität", hieß es weiter.Die wirtschaftlichen Großmächte USA und China stecken seit Monaten in einem Handelskonflikt, der weltweit die Angst vor einem globalen Konjunktureinbruch schürt. Als Reaktion auf US-Strafzölle hatte China Vergeltungszölle verhängt; zuletzt kündigten die USA für den 23. August weitere Strafzölle auf chinesische Importe an.
Vorbörslich sind die europ. Börsen freundlich indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden heute diverse US-Daten gemeldet. Von der Unternehmensseite berichtete heute Henkel (senkt Jahresausblick). In Österreich berichteten Wienerberger und RHI (Details siehe unten).
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Wienerberger
Eine deutliche Ergebnissteigerung im osteuropäischen Ziegelgeschäft hat den Gewinn des Wienerberger -Konzerns im ersten Halbjahr 2018 kräftig steigen lassen. Der Nettogewinn legte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 28 Prozent auf 53,2 Mio. Euro zu, der Umsatz erhöhte sich um 5 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro.
"Wir haben die Profitabilität gesteigert und deutliches organisches Ergebniswachstum in allen Divisionen realisiert", kommentierte Wienerberger-Chef Heimo Scheuch am Donnerstag die aktuellen Geschäftszahlen. Man werde weiter die Optimierung des Portfolios vorantreiben und Effizienzsteigerungen umsetzen.
Bis 2020 will der auf Ziegel und Kunststoffrohre spezialisierte Konzern EBITDA-Verbesserungspotenziale von bis zu 120 Mio. Euro im Vergleich zu 2017 realisieren. Die bisherige Einsparungs-Zielsetzung lag bei 45 Mio. Euro. Bis Ende 2020 will der Wienberger-Chef auch mit der Verwertung von operativen Unternehmensteilen sowie von nicht betriebsnotwendigem Vermögen bis zu 150 Mio. Euro erzielen und kräftig ins Kerngeschäft investieren. Der Konzern hat zuletzt einen Ziegelproduzenten in den Niederlanden, einen Rohrspezialisten in Norwegen sowie ein Werk für Flächenbefestigungen in Rumänien übernommen. "Wir sehen noch weitere attraktive Möglichkeiten und haben deshalb 2018 ein Investitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro vorgesehen", so Scheuch.
Wienerberger bestätigte am Donnerstag den Gewinn-Ausblick für 2018, das bereinigte Konzern-EBITDA im Gesamtjahr auf die prognostizierten 450 Mio. Euro bis 470 Mio. Euro zu steigern. Im ersten Halbjahr lag der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 198,9 Mio. Euro (+5 Prozent).
RHI
RHI Magnesita, Weltmarktführer für hochwertige Feuerfestprodukte, gab heute seine ersten Halbjahresergebnisse nach dem Zusammenschluss im Oktober 2017 bekannt. Sie zeigen einen ebenso deutlich positiven Trend wie bereits im zweiten Halbjahr 2017. Die Gründe sind vor allem auf die Vorteile der vertikalen Integration des Konzerns und auf die Synergieeffekte durch den Zusammenschluss zurückzuführen. Preiserhöhungen bestimmten die Umsatzentwicklung und konnten die gestiegenen Rohstoffkosten mehr als kompensieren. Die Umsätze betrugen von Jänner bis Juni 2018 € 1.508 Millionen und lagen damit auf Basis konstanter Wechselkurse um 24,6% über der Vergleichsperiode.
Das bereinigte EBITA stieg bei einer bereinigten EBITA-Marge von 14,5% auf Basis konstanter Wechselkurse um fast 90% auf €
218 Millionen.
Börsepeople im Podcast S16/02: Yvonne de Bark
Alphabet
Uhrzeit: 10:43:14
Veränderung zu letztem SK: -0.39%
Letzter SK: 160.82 ( -4.56%)
Amazon
Uhrzeit: 10:43:23
Veränderung zu letztem SK: 0.18%
Letzter SK: 189.20 ( -2.22%)
Baidu
Uhrzeit: 12:50:49
Veränderung zu letztem SK: -0.20%
Letzter SK: 76.70 ( -5.90%)
Cree
Uhrzeit: 07:41:08
Veränderung zu letztem SK: 0.32%
Letzter SK: 68.28 ( 0.29%)
GlaxoSmithKline
Uhrzeit: 21:33:15
Veränderung zu letztem SK: 0.32%
Letzter SK: 0.00 ( -16.40%)
Henkel
Uhrzeit: 12:52:23
Veränderung zu letztem SK: 0.03%
Letzter SK: 78.90 ( 0.95%)
Meta
Uhrzeit: 12:52:27
Veränderung zu letztem SK: -0.25%
Letzter SK: 536.60 ( -0.43%)
Netflix
Uhrzeit: 12:52:27
Veränderung zu letztem SK: 0.02%
Letzter SK: 861.30 ( 1.54%)
RHI Magnesita
Uhrzeit: 12:51:06
Veränderung zu letztem SK: -0.27%
Letzter SK: 37.70 ( 2.17%)
Rio Tinto
Uhrzeit: 12:50:29
Veränderung zu letztem SK: 0.88%
Letzter SK: 59.77 ( 0.76%)
Wienerberger
Uhrzeit: 12:51:02
Veränderung zu letztem SK: 0.26%
Letzter SK: 26.66 ( 0.60%)
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Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist mit einem betreuten Vermögen von mehr als 22 Mrd. Euro und über 230 Mitarbeitenden (per 30.6.2019) Österreichs führende Vermögensverwaltungsbank. Die eigenständige österreichische Vollbank ist darüber hinaus auch in den Ländern Zentral- und Osteuropas, in Italien und Deutschland tätig. Als 100-prozentige Tochter der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB), Vaduz profitiert die LLB Österreich zusätzlich von der Stabilität und höchsten Bonität ihrer Eigentümerin.
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